Alle 12 Texte von Létranger

in diesen tagen sehe ich nach osten / und rufe das licht / doch das echo kehrt blutbefleckt zurück / giftige reden reisen im wind / die worte zersplittern / reißen wunden im boden / die nacht trägt wieder uniform / sie schüttelt häuser /...

wieder warten auf der kalten bank in dem glashaus unterm bahnhofshimmel unermüdlich die tauben wie sie alles aufpicken was das leben für sie fallen lässt spätzug aus verona alte rote samtvorhänge riechen nach jahrzehnten fährt noch ein zug...

Novembersonne hängt in den Zweigen wirft Schattenlinien vom Baum im späten Gold verlieren sich die Wege ich spüre deine Hand

mit den jahren / wächst das gewicht der worte / die du versäumt hast / auszusprechen kein gras grünt / dort wo sie liegen / streckt sich der raum ins dürre / die lippen / kennen die wege nicht mehr / die einmal verbanden / und du findest...

du gehörst nicht dazu / wenn du dich nicht bewegst / nur sitzt / auf der grünen parkbank / und am stadtring / brüllen die motoren / fort:bewegen / paris à 224 kilomètre / was für eine fließende sprache / und neunundneunzig wörter /...

von der schwere des himmels / will ich nicht reden / über die schritte im keller / lange nicht mehr / nicht über die leisen töne / die untergehen im geschrei der gedanken / nachts glänzen sie aus büschen / ich werde die lüge in deinem...

ein Gedichtezyklus in vier Gedichten / aufbruch / im straßencafé / küsst mich dein lachen / die stühle blühen / ich lege dir / mein wort auf die lippen / und unser herz schlägt fest / im takt / geliehener träume / ankommen / blicke...

1.  komm | 95 , 3
2.  Zeit | 81 , 1
3.  bleib | 83 , 1
4.  stehen | 73

an das laute surren der flügel / erinnere ich mich, wenn / sie an schnüre gebunden / um uns kreisten, an ihr gekrabbel / im schuhkarton / hörst du / sie fliegen nicht mehr / und ich weiß nicht / werde ich mich erinnern / und wirst du ihren...

etwas geht unter / die haut / verbirgt sich im spalt / zwischen herzkammern / nachts scharen sie sich um dich / du nennst sie kinder / weil sie nie genug bekommen / nie genug / von deinen augen / schwarze häuser / stahlgerippe / hölzerne...

die Zeitung legst du gelangweilt zur Seite der Küchentisch schweigt dein Kühlschrank will nichts wissen wozu worüber reden den Körper ausziehn endlich nicht mal Erinnerung doch dein hungriges Herz wird weiter schlagen und dein Schatten sitzt...

die stürme will ich nicht leugnen / im herz dieser tage / und den rauhen gesang der metalle / über den feldern / nicht die leere der wörter / in den glänzenden metaphernketten / wenn die messer der verse / ihr handwerk verrichten / stehe...