Rückzug

Sonett zum Thema Ausweglosigkeit/ Dilemma

von  Isaban

Er war zu spät, der Braten kalt. Schon lange.
Als er dann kam, da war sie ziemlich still.
Es zuckte Wut im Nerv an seiner Wange.
Er hob die Hand, das war der Hauch zuviel.

Sie duckte sich und kroch ganz in die Ecke
und wusste schon, gleich kommt sein erster Schlag.
Sie glitt davon, fand jenes der Verstecke,
das tief in ihrem Kopf begraben lag.

Sie war nicht hier, so musste sie nicht spüren
und summte sich von innen Liedchen vor.
Dort wo sie war, da konnt sie nichts berühren

Die Fäuste schmerzten ihn, er ließ sie sinken.
Jetzt tat’s ihm leid, sie hörte, wie er schwor.
Dann ging er raus, mit Freunden noch was trinken.


Anmerkung von Isaban:

  Vor langer Zeit

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Kommentare zu diesem Text

Nunny (73)
(03.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 03.03.07:
Es ist ein Rückzug nach innen, Gisela. Sie denkt sich einfach weg. Wenn sie nicht da ist, dann kann ihr nichts passieren. Und ja, ich denke, es ist kein Thema, das übergangen werden darf, auch wenn man selber nicht betroffen ist. Schön, dass wir unsere Gedichte verlinkt haben. Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und für die Klicks, liebe Gisela. Ich wünsche dir ein wirklich tolles Wochenende.

Mit lieben Grüßen,
Sabine
Gedankenstaub (35) antwortete darauf am 03.03.07:
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 Isaban schrieb daraufhin am 03.03.07:
Liebe Clea, ich war sofort begeistert und einverstanden, als Gisela vorschlug, unsere Gedichte zu verlinken. Sie verschachteln sich wunderbar ineinander und bieten dem Leser so noch mehr Einblick in das Thema. Schön, dass es so angenommen wird.

Liebe Grüße, Sabine

 Hoehlenkind äußerte darauf am 03.07.07:
Liebe Sabine,
Einen solchen Rückzug ins Innere hab ich auch schon mal erlebt und ich finde ihn sehr gut beschrieben. Ich bin mal auf einer Demonstration festgenommen worden und auf der Fahrt von Polizisten mißhandelt worden, Tritte in die Nieren und ähnliches. Es hat zwar erst fürchterlich wehgetan, aber dann hab ich gemerkt, daß ein Teil von mir gelassen bleiben konnte und für die Gewalt von außen nicht erreichbar war. Eine zwar unerwünschte, aber im Nachhinein doch sehr wertvolle Erfahrung, die mir viele Ängste genommen hat.
Liebe Grüße, Jobst

 Isaban ergänzte dazu am 04.07.07:
Eine Möglichkeit zu Überleben, wenn das Erlebte unerträglich wird.
Ich danke dir für deinen sehr persönlichen Kommentar, lieber Jobst.
Herzliche Grüße,
Sabine
Nehemoth (25)
(03.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 03.03.07:
Das ist sicher eine Problematik, auf die man eingehen kann/soll/muss, lieber Frank. Es tut mit leid, dass dich mein Text so aufgewühlt hat. Um so mehr danke ich dir für deinen Kommentar und auch dafür, dass du mein Sonett trotz dieses für dich schmerzhaften Themas empfehlen konntest.

Viele Liebe herzliche Grüße dir,
Sabine
Fonz (29)
(03.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 03.03.07:
Ja. Es ist ein Kreislauf. Er kommt nach haus, sein Zorn ist unterschwellig schon da, ihre Angst spürbar, es geht nicht anders, das Erwartete tritt ein. Er geht voller schlechten Gewissens fort, Frust wegspülen, kommt nach haus, unbehaglich und daher zornig, ihre Angst ist da....

Das eben ist der Grund, warum es so schwer zu lösen ist.

Ich danke dir für deinen gut eingefühlten Kommentar, Fons.

Viele liebe Grüße,
Sabine
seelenliebe (52)
(03.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 03.03.07:
Liebe Anne, ich freue mich, dass dir mein Sonett gefällt, auch wenn das Thema diesmal ein so ernstes ist. Vielen herzlichen Dank für deinen Kommentar und deine Empfehlung.

Liebe Grüße,
Sabine
StefanP (58)
(03.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 03.03.07:
Wir haben uns ja schon über dieses Thema unterhalten, lieber Stefan, ich bin deiner Ansicht. Vielen herzlichen Dank, für deinen sehr engagierten Kommentar und für deine Rechtsklicks.

Besonders liebe Grüße in deinen frühen Abend,
Sabine
hüllenlos (29)
(03.03.07)
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hüllenlos (29) meinte dazu am 03.03.07:
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 Isaban meinte dazu am 03.03.07:
Das freut mich, Nicole. Was so ein kleiner Punkt ausmachen kann! Mir gefällt es so auch besser. Vielen Dank also für deine Anregung und natürlich auch für deinen einfühlsamen Kommentar.

Herzliche Grüße, Sabine

 kirchheimrunner (03.03.07)
Diese Verse handeln von nichts geringerem als von der der Zerstörung einer Liebe; - also handelt das Gedicht auch von der Zerstörung der Welt.

Was kann die Welt nun wiede heilen und wieder retten; - wer kann die Welt wieder herstellen.

Die Ausweglosigkeit ist nie das letzte Wort: Man muss viele Wege gehen um heraus zu finden.

Manche Menschen finden den Ausweg beim ersten Mal, manche finden nach langem Suchen, manche finden nie.

Dein Gedicht hat 4 Verse... aber in Wirklichkeit viel mehr.

(den gleichen Komment werde ich zu Nunnys Gedicht schreiben. ... )

Ich bin beeindruckt.

L.G. Hans

 Isaban meinte dazu am 03.03.07:
Ja, es gibt nicht nur 4 Strophen, es gibt ein Davor und ein Danach, nur kein sichtbares Niewieder. Ob es je eines geben wird, das bleibt in diesem Text offen. Realistisch wäre wohl ein Nein, es sei denn, einer der beiden schafft es, aus diesem Kreislauf auszusteigen und ihn damit zu durchbrechen. Auf welche Weise das geschieht oder geschehen könnte bleibt auch offen. Einfach fort gehen, sich wehren, töten... miteinander reden, Hilfe suchen.

Ich danke dir, Hans, für deinen feinfühligen Kommentar.

Liebe, herzliche Grüße,
Sabine
orsoy (44)
(03.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 03.03.07:
Ich wollte keinen erhobenen Zeigefinger zeigen, sondern nur eine Momentaufnahme ausbreiten, einen Akzent der Aufmerksamkeit setzen und freu mich sehr, wenn das geklappt hat.
Manche Themen kann man besser still und leise anpacken, dann sind die Menschen eher dazu zu verleiten, einmal ruhig inne zu halten und die Gedanken kreisen zu lassen, auf die leisen Töne und auf das, was man sonst vielleicht nicht sieht oder nicht sehen möchte zu lauschen.

Ich danke dir sehr für deinen Kommentar.

Liebe, herzliche Grüße,
Sabine
Klopfstock (60)
(03.03.07)
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 Martina meinte dazu am 03.03.07:
...ja ich auch Obwohl dieses Thema grad ein trauriges ist...Liebe Grüße Tina

 Isaban meinte dazu am 03.03.07:
Vielen lieben Dank, ihr beiden. Ich freu mich, dass ich euch langsam, aber sicher zu Sonett-Fans machen kann. Das ist mir ein sehr großes Lob.
Ja, diesmal ist das Thema ein ernstes, das ich nicht laut, bunt und reißerisch und auch nicht einfach in Schwarzweißschattierungen anfassen wollte, sondern in stillen Grautönen, damit man hinsehen kann, nicht wegsehen muss, weil es so sehr in den Augen brennt. Danke schön noch einmal, für Kommentar, Klicks und die Freude am Sonett.

Herzlichst,
Sabine
Gedankenstaub (35)
(03.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 03.03.07:
Es tut mir sehr leid, wenn mein Gedicht alte Wunden aufgerissen hat, das war ganz bestimmt nicht meine Absicht. Um so mehr danke ich dir für deinen Kommentar und deine Klicks. Ich hoffe sehr, dass es dir gut geht und dass du eine Lösung gefunden hast, mit der du gut leben kannst, liebe Clea.

Viele liebe Grüße in deinen Abend,
Sabine
Gedankenstaub (35) meinte dazu am 03.03.07:
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jaccolo (44)
(03.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 03.03.07:
Kann man in so einer Situation Gefühl, Emotionen zeigen, lieber Jaccolo? Vielleicht, aber dann könnte man nicht mehr wirklich betrachten, dann wäre man hineingezogen, in dieses Drama, man würde die Stille brechen, die es umgibt.
Es sind keine Emiotionen, die man miterleben, mitfühlen möchte, es sind kalte, tote, klebende Emotionen, denen man wohl auch als wirklich Betroffener nur ausweichen kann, mit ausblenden, mit verdrängen, mit wegsehen. Wie will man sich immer wieder einreden, dass alles gut wird, dass es das letzte Mal war, dass es vorbei ist, wenn man sich gestattet, selber zu genau hinzusehen? Schließlich muss beim nächsten Heimkommen das Lächeln ja auch wieder stimmen, darf der Blick nicht zu ängstlich sein, sonst zuckt der Muskel an der Wange wieder... Böser Kreislauf.


Ich danke dir für dein Lob, und für deinen sehr einfühlsamen Kommentar, lieber Jacccolo.
Sehr herzlich
Sabine
MicMcMountain (59)
(03.03.07)
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urbinia (49)
(03.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 04.03.07:
Ja, liebe Monika, und nicht nur in Deutschland.
Ich danke dir sehr für deinen Kommentar, dein Klicken und deine Begeisterung.
Ganz viele liebe Grüße in deine Nacht
Sabine

 Alazán (04.03.07)
Meine Empfehlung für die äußerst stimmungsvollen beiden Terzette

und zusätzlich noch eine Tüte lieber Grüße
Philipp

 Isaban meinte dazu am 04.03.07:
Vielen herzlichen Dank, lieber Philipp.
Du bekommst auch einen ganzen Koffer herzlicher Grüße zurück.

Die besten Grüße in deine Nacht,
Sabine
astromant (62)
(04.03.07)
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 Isaban meinte dazu am 04.03.07:
Tja...
winkt Sabine.
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