Terminierte Menschmaschine

Alltagsgedicht zum Thema Abgrund

von  Isaban

Aus den Lippen fielen Worte,
über Aussicht und Verrat,
Rückgrat brach wohl am Spagat

und sein Sturzflug die Routine.
Seines Leibes überdrüssig,
(steiler Abgang, Rot noch flüssig,

wo der Kopf gelegen hat)
fiel ein Mensch aus allen Wolken:
Bruchlandung auf dem Asphalt.

Für die Rente noch zu jung,
für den Arbeitsmarkt zu alt,
wird sein Körper langsam kalt.

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Kommentare zu diesem Text

kata (64)
(12.01.08)
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 Isaban meinte dazu am 15.01.08:
Na, wer weiß, vielleicht ist das in dem geplanten Erkennungschip oder aber in bestimmten Daumenabdruckidentifikationstrminals schon längst mit eingebaut. Hab vielen Dank, Kata, für dein Lesen und deine Rückmeldung hier.
Herzliche Grüße,
Sabine
Data-LAB (37)
(12.01.08)
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 Isaban antwortete darauf am 15.01.08:
Ich werde die Mitte noch einmal mit etwas Abstand betrachten und überdenken, data-lab.
Vielen Dank für Lesen und Beschäftigung mit meinem Text, Rückmeldung und die Gedankenanregung.

Liebe Grüße,

Sabine

 JohndeGraph (12.01.08)
Gesellschaftskritisch in kürze und dennoch alles sagend, das sind ja ganz neue Töne von Dir wie ich im Moment finde. Wie Du das auf wenige sehr aussagekräftige Zeilen komprimiert hast gefällt mir. Liebe Grüße J.d.G.

 Isaban schrieb daraufhin am 15.01.08:
Wäre es nicht langweilig, wenn immer nur die gleichen Töne kommen würden, lieber Matthias? Herzlichen Dank für deine Rückmeldung und das Lob.
Liebe Grüße,
Sabine

 Traumreisende (12.01.08)
ich hab es laut gelesen, es war gut, es war wie luftmachen, irgendwie war mir dann leichter, scheiß verrat, was macht er aus uns!!

lg silvi

 Isaban äußerte darauf am 15.01.08:
Überschussware?
Die Entwicklungen beim Arbeitsmarkt, die immer weiter klaffende Schere zwischen den Bevölkerungsschichten und die Meinungsmache in den Medien lässt es zumindest so anmuten.
Herzliche Grüße in deinen Tag, liebe Silvi

Sabine

 AZU20 (12.01.08)
Die erste und die letzte Strophe heben sich etwas zu stark von der mittleren ab, die deren Qualität nicht ganz erreicht. Freilich ein ganz wichtiges Thema, das du insgesamt gut im Griff hast. LG

 Isaban ergänzte dazu am 15.01.08:
Vielen Dank, Armin, für deine kritische Auseinandersetzung mit meinem Text und die Rückmeldung. Wie gesagt, ich muss mir die mittlere Strophe noch einmal mit etwas mehr Abstand ansehen und dann in Ruhe überdenken. Ich freu mich aber, dass mein Anliegen trotzdem ankam.

Herzliche Grüße,
Sabine
Balu (57)
(12.01.08)
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 Isaban meinte dazu am 15.01.08:
Danke, Knut.
Ich wollte die 2. Strophe ein wenig plakativer halten, sie in ihrer Wirkung ähnlich wie die blutrote Schlagzeile in einer Tageszeitung darstellen, die spätestens am nächsten Tage vergessen ist, scheine aber nicht 100%ig die Wirkung erreicht zu haben, die ich mir durch die angewendeten Stilmittel erhoffte, muss also anscheinend noch ein bisschen dran arbeiten und setze mich in 1-2 Wochen noch einmal dran. Hab Dank für deine Rückmeldung.
Liebe Grüße,
Sabine
abaer (73)
(13.01.08)
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 Isaban meinte dazu am 15.01.08:
Lieber Wilhelm,
Ich habe es jetzt erst einmal die Strophenaufteilung geändert, um das Reimschema deutlicher zu machen. Einer der gesuchten Reime steckt schon im Titel: Menschmaschine/Routine, in der jetzt 3. Strophe darf sich meiner Meinung nach nichts reimen, weil genau an dieser Stelle der Bruch in der Routine steckt, der Sprung, die Alternative, die keine ist, der einschneidende Punkt im Erzählvorgang, den ich auch mit dem Auseinanderreißen der Klammer bildlich gemacht habe. Ich hoffe, so wird es etwas deutlicher. Hab vielen herzlichen Dank für deine Gedankenanregungen, das kritische Auseinandersetzen mit meinem Text und das Lob für den Textinhalt.
Liebe Grüße,
Sabine

 Reliwette (16.01.08)
Kompliment, Isaban! Mögen viele nicht, wenn es ans Eingemachte geht: Der Menschzählt nichts - Funktion ist alles!
Gruß Hartmut
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