Vom Suchen und Finden (Fortsetzung Eierkönig)

Erzählung zum Thema Suche

von  GillSans

Fortsetzung von  Die Eierfreundin

Was war nur mit dem verlorenen Ei geschehen? Zweeny wurde es so heiß um sein Dotter, dass ihm fast das Eiweiß stockte. Ganz verzaubert vom Anblick dieser anmutigen Amphibie stieß ein sehnsüchtiger Seufzer aus Zweenys Eiermund.

Frida, die Anmutige, bemerkte das Geräusch, unterbrach jäh ihren lieblichen Gesang
und entdeckte ihren neuen ovalen Verehrer hinter einem Büschel aus Schilf.
„Ei, hast du schön geschlafen? War das Nest auch bequem genug? Hast du Hunger?
Möchtest du vielleicht eine Stechmücke zum Frühstück? Oder doch lieber ein kleines Libellchen?“
Zweeny war überfordert morgens schon so viele Fragen beantworten zu müssen. Außerdem hatte er kein Interesse an Stechmücken. Erst recht nicht an Libellen. Er bemühte sich zu antworten. Öffnete seinen Mund.... aber er war einfach sprachlos, als er Fridas Nähe spürte und ihr in die Augen schaute.

„Ist dir etwa nicht gut?“ Frida strich schnell die Schilfbüschel beiseite und hüpfte graziös, wie es eben nur Frösche können, zu ihrem neuen Freund.
„Ei, ei, ei! Du siehst aber gar nicht gut aus!“ mit ihren froschgrünen Händen fasste sie Zweeny an dessen Stirn.
„Du glühst ja, wie die Julisonne!“ stellte sie sorgenvoll fest. „Da müssen wir schnell etwas tun!“ Vorsichtig hob sie den vom Fieber geplagten armen Kerl vom Boden auf, hüpfte mit ihm wieder durch das Schilf und tunkte Zweeny ein paar Mal in den kalten Königssee.
„Geht’s jetzt besser?“
„Mpf!“ sprudelte es aus dem abgeschrecktem Zweeny heraus. Die Abkühlung hatte ihm offensichtlich nicht geschadet.
„Ich, ja, weißt du....ich mag kein Geflügel zum Frühstück!“ ja, er hatte seine Sprache wieder gefunden.
„Ach so!“
Doch bevor die beiden sich weiter über das Thema Frühstück unterhalten konnten wurden sie von sehr lautem Lärm am Ufer des Sees gestört. Es war der Suchtrupp des Eierkönigs, der beauftragt wurde jeden Schilfhalm abzugrasen. Ja sogar nach dem Ei im See zu tauchen.
Der Eierkönig fand in der letzten Nacht kaum Schlaf, denn ihm kam ein schrecklicher Gedanke. Was, wenn Zweeny aus Versehen in den königlichen See gerollt wäre?
Der Eierkönig hatte sich mit dieser schrecklichen Vorstellung die ganze Nacht um die Eierschale geschlagen.
Und weil er seit seinem Sturz nicht nur weicher, sondern auch pflichtbewusster war, sah man ihn selbst am Ufer stehen. Er hatte sich eine rote, mit Hermelin besäumte Badehose übergestreift und war gerade dabei sich eine Taucherbrille über seinen Eierkopf zu stülpen. Sein Wunsch das verlorene Ei wieder zu finden war so stark, dass er sogar seine Krone, die seine zerbrochene Hirnschale zusammen hielt, absetzte und sie auf eine der Schilfbinsen steckte.
Wie schon erwähnt, er sehnte sich plötzlich so nach Nähe, Wärme, Liebe und danach Geborgenheit zu geben. Der Wunsch nach einem tausendjährigem Ei, für das er sorgen und es behüten könnte, machte ihm soviel Mut, verschaffte ihm derart
Kraft, dass er dafür das Risiko eingegangen wäre seine Hirnschale völlig zu ruinieren.

„Huhu! König! Hier bin ich doch!“ Zweeny winkte mit allen Händen und Füßen die er zur Verfügung hatte. Er saß am anderen Ende des Ufers. Klein, oval und unscheinbar. Er hatte den König vor lauter Liebeswahn total vergessen.

Er wollte dem König vor seinem morgendlichen Bad unbedingt erzählen, dass er kein verlorenes Ei mehr sei. Dass er sein Ziel erreicht hatte. Das er vor hatte Frida in die  Berge mitzunehmen um sie zur Frau zu nehmen.


Anmerkung von GillSans:

und wieder gebe ich die Feder an Souldeep und bin gespannt der Dinge die da harren.....und entstehen
:-)

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

myrddin (47)
(27.01.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 GillSans meinte dazu am 27.01.08:
danke, ich dachte zwischen den Zeilen auch darüber nach, wie fetzig das aussehen könnte )))
Ich freue mich sehr darüber, dass du dir so viel Zeit nimmst diese eirigen Fortsetzungsgeschichten zu lesen.
Und danke für die Klicks.
Mal schauen wie das ganze so weiter gehen wird. Ich hoffe nur es wird gut ausgehen.
die Gill
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram