Ernst gemeinter Grabspruch

Glosse zum Thema Tod

von  loslosch

Inveni portum. Spes et Fortuna valete! Sat mihi lusistis, ludite nunc alios!

Alter römischer Grabspruch, in der Antike ins Griechische  übertragen. Im MA weit verbreitet, z. T. modifiziert (Christus, der Hafen). Deutsch:

Ich habe den [sicheren] Hafen gefunden. Lebet wohl, Hoffnung und Glück! Lange genug habt ihr mich getäuscht. Treibt jetzt euer [böses] Spiel mit anderen.

Eine wunderbar schillernde Sentenz. Die Täuschung wird durch den Tod aufgehoben. Grandiose Selbstironie. Selbstparodie. Wohl unfreiwillig.


Anmerkung von loslosch:

Den Spruch hab ich mir für einen besonderen Zweck vorgemerkt ...

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Kommentare zu diesem Text

Leerzeichen (35)
(09.09.09)
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 loslosch meinte dazu am 09.09.09:
Ich denke schon, dass die Sentenz ernstgemeint war. Über 2000 Jahre alt. Spes und Fortuna, die Göttinnen, im Original (griechisch) müsste ich jetzt nachgucken ... Auch dann ist der Spruch in seinem Sinngehalt und inneren Widerspruch reizvoll. Lothar

Nachtrag: Bei den alten Griechen Elpis und Tyche. Neu für mich - nach langem googeln, vgl. Otto Weinreich - ist der wissenschaftliche Streit um die Quelle. Zusammengefasst: Vermutlich keine 2000 Jahre alt. Aus dem römischen Reich nach Hellas transferiert. Den römischen Göttinnen wurden Tempel geweiht (Kultverbindung), im antiken Hellas wars nur eine sog. poetische Personifikation ...

Noch im späten MA wurde der Spruch (in Latein) sogar auf Gräber von Bischöfen gestanzt, z. T. wegen des heidnischen Gehalts nachchristianisiert (Christus, der Hafen). Verbreitet in Italien, Frankreich, England und sogar Schweden. Booaah...
(Antwort korrigiert am 09.09.2009)
Leerzeichen (35) antwortete darauf am 09.09.09:
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 loslosch schrieb daraufhin am 09.09.09:
Eben weil ich den Spruch für mich ironisch lese, habe ich ihn "für einen besonderen Zweck vorgemerkt." Lo
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