Jongleuse Merkel

Satire zum Thema Politik

von  loslosch

Ignoranti, quem portum petat, nullus suus ventus est (Seneca, um die Zeitenwende bis 65 n. Chr.; Epistulae morales). Demjenigen, der nicht weiß, welchen Hafen er ansteuern soll, ist kein Wind der seine. Oder: Wer nicht weiß, welchen Hafen er ansteuern soll, findet keinen günstigen Wind.

Altkanzler Kohl war oft (beileibe nicht immer, dieser Blackoutkanzler) ein Meister des Jonglierens. Als Strippenzieher ließ er andere vorangehen, auch mal gegeneinander losgehen, um hinterher zu "entscheiden". Die Merkelin, seine eifrige Schülerin, hat diese Strategie, oft auch verbrämte Konzeptlosigkeit, später verfeinert. Business as usual ist das neue Führungsprinzip. Musterfall zu Guttenberg. Zunächst erklärte die Kanzlerin vor der versammelten Presse: Ich habe keinen wissenschaftlichen Assistenten eingestellt, sondern einen tatkräftigen Minister. Dann ließ sie Schawan von der Leine (sie schäme sich jetzt öffentlich, meinte die Bundesbildungsministerin), nachdem das Rumoren in Wissenschaftskreisen und parteiintern vernehmlicher geworden war. Darauf forderte Seehofer ein Gespräch bei der Kanzlerin unter Hinweis auf die mangelhafte Solidarität in den eigenen Reihen.

Die Kanzlerin auf der Suche nach dem günstigen Wind.

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Kommentare zu diesem Text


 Reliwette (04.03.11)
Opportunisten wohin das Auge blickt, leider nicht nur in der Parteienlandschaft. Opportunismus, Macht, Privilegien und Lobbyisten - Kliquenbildung - das führte schon im alten Rom
zum Untergang.
Gruß Hartmut

 loslosch meinte dazu am 04.03.11:
Jetzt lese ich, dass zG fast 31.000 € für die Hinterbliebenen der im Auslandseinsatz gefallenen Soldaten spenden will. Hochtaktisch das Ganze. Immer ans Comeback denken (auch an die ermittelnden Staatsanwälte), nicht an Zerfall und Niedergang. Lothar

 Didi.Costaire (04.03.11)
Hallo Lothar,
Jonglieren und Wind passen eigentlich nicht zusammen. Auffällig ist jedenfalls, wie die Jongleuse Merkel die Keule Guttenberg so krumm durch die Lüfte wirbelte, dass der Sturm der Entrüstung gewaltig zunahm, der Minister hinunterfiel und im Handumdrehen durch einen kleineren Spielball ersetzt wurde.
LG, Dirk

 loslosch antwortete darauf am 04.03.11:
Mal anluven, mal abfallen, dann mit raumem Wind segeln, dann im toten Winkel dümpeln, getreu Seneca. Den sie natürlich nicht kennt. Lothar

 loslosch schrieb daraufhin am 04.03.11:
Gestern spätabends sah ich bei Harald Schmitt das kurze Video mit Angie und Schawan und den einvernehmlichen Armstupser. Angie jongliert öffentlich. Ziemlich dämlich. Da ich davon schon gehört hatte, musste ich den Text nicht mehr ändern. :) Lo

 EkkehartMittelberg (04.03.11)
Nein, sie findet keinen günstigen Wind, dafür aber treue Wähler, denen sie scheinbar unendlich lange ein X für ein U vormachen kann.
LG Ekki

 loslosch äußerte darauf am 04.03.11:
Nach meinem Eindruck wird der Auftritt der Dame immer gewichtiger. Sie hält nichts von Weight watchers. :) Lothar
Schrybyr† (67)
(05.03.11)
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 Bergmann ergänzte dazu am 05.03.11:
Ych stymme dyr zu!

 loslosch meinte dazu am 05.03.11:
@Uli: Du lobst nie als Klick. Das ist eine Umgehung!
@Schrybyr: Zu viel des Guten mit den Bonobos. Die penetrieren zur Begrüßung, einfach aus Höflichkeit. Lothar

 Bergmann meinte dazu am 05.03.11:
Ich anerkenne immer mit meiner Anwesenheit und lobe mit Worten.
(Ich will hier nicht wie ein Lehrer Noten geben.)
LG, Uli

 Elén (06.03.11)
Die Zukunft ist ein Straßenfeger. Die heranwachsende Generation scheißt was auf politische Riege. Es bilden sich Bürgerinitiativen, die nach und nach den gemäßen Druck aufbauen werden. Die jungen Leute sind nicht blöd, sie haben im Gegensatz zur indoktrinierten und dekadenten Generation der Wirtschaftswachstums- und Verbrauchergesellschaft einen sehr wachen Geist und durchschauen die korrumpierte Elite der Kapitalgesellschaft. Viele junge Leute suchen nach Möglichkeiten eine neue Wertegesellschaft zu schaffen. Die Sensibilität für Ungerechtigkeiten, Diskriminierung pp steigt und gerade die jüngsten Tage zeigen, dass die Reolution von Unten beginnt und neue heilsame Ordnung schafft.

lg

 loslosch meinte dazu am 06.03.11:
Die Protestwelle gegen zG wird just von den Jüngeren getragen. Die SPD sollte sich hüten, zu sehr mitzujubeln, lieber erst den eigenen Stall ausmisten. Lothar
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