Hausfrauen-Lyrik

Essay zum Thema Armut

von  toltec-head

Beim Herkules! beim spirituellem, esoerotischem, meta-metaphysischem Bloggen gehe immer von dem ganz konkreten Käse aus, den du gerade unter deiner Nille hast, so dass die Darstellung ihr Ziel ohne Anspruch auf Kunst verfolgt.

Bei geistiger Tätigkeit ist es - beim Herkules - besser, wie ich meine, die Gegenstände selbst im Auge zu behalten und mit Rücksicht auf sie zu sprechen, im übrigen die Worte den Themen unterzuordnen, so dass die Darstellung ihr Ziel ohne Anspruch auf Kunstgewerbe-Prosa oder gar Kunstgewerbe-Poesie verfolgt. Wozu ist´s nötig, Jahrhunderte überdauernde Werke zu schaffen? Willst du nicht dies betreiben, dass die Nachwelt nicht über dich schweige! Um zu sterben, bist du geboren! Geringere Mühsal hat eine Beisetzung in Schweigen. Deshalb zum Zeitvertreib - nur zu deinem Nutzen, nicht zum Ruhm - schreib etwas in schlichtem Stil! Geringeren Aufwand hat nötig, wer nur für heute tätig ist.

Seneca, Über die Ausgeglichenheit der Seele

Der eingebaute Foren-Stoizismus: Texte von gestern oder gar vorgestern interessieren eh kein Schwein. Aber haben die feist-satten Tantchen weiblichen wie männlichen Geschlechts nicht gerade eben dies seit jeher viel besser verstanden als du: einfach so zum Spaß schreiben, einfach mal ein schön gereimtes Gedicht posten oder seine Meinung, so wie sie einem gerade eben einfällt? Nicht Seneca zitieren, sondern Seneca sein, indem man wirklich nur für sich (und vielleicht noch ein, zwei Freundinnen) schreibt! Versuch das doch mal endlich!!! Deinen doch nur schlecht kaschierten literarischen Anspruch noch in deiner wohlfeilen Anpreisung postmoderner literarischer Dekonstruktion, kannst du dir schenken.  Versuche, dich endlich in dein Hausfrauen-Dasein zu fügen und sieh ein, dass Gerda, Dieter und Wolfgang viel, viel weiter sind als Seneca und zwar nach den Maßstäben von Seneca selbst! Wie glaubwürdig ist das denn, dass jemand, der angeblich nur so zum Zeitvertreib schreibt, quasi aus Versehen in literarische Unsterblichkeit hineintappt? Manager bei VW wird man doch auch nicht einfach so. Stoizismus ist ja ganz nett, aber kein Mensch hatte bis, sagen wir mal 1914, auch nur annähernd ein Gefühl dafür, was es heißt, als psychisches System nicht Teil der Gesellschaft zu sein. Selbst das auf Distanz gehen zur Gesellschaft war Teil einer gesellschaftlichen Disziplin und wurden sie nicht Politiker, Wirtschaftsmagnaten oder Priester, so doch, ohne sich über das ähnliche Strickmuster Rechenschaft abzulegen, anerkannte Schriftsteller. Nietzsche mag über den Übermenschen ein Buch machen, aber ohne Internet bleibt es halt beim bloßen Machen von Büchern. Erst jetzt ist Hausfrauen-Lyrik technisch überhaupt erst möglich. Begreif das doch endlich! Und nutz deine Chance!!!

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Kommentare zu diesem Text

Echo (34)
(06.06.18)
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 niemand (06.06.18)
Ich bin immer wieder erstaunt, Toltec, wie jemand der so
hohe Forderungen bezüglich der Gedichte anderer von sich gibt,
so wenig Ansprüche an seine eigene dichterischen Fähigkeiten stellt. Mag sein Deine fortdauernde Stab-Hochsprungs-Prosa
hat noch gewisse Qualität [dem wer solches mag] Deine Gedichte sind miserabel. Immer wenn ich eines davon las [pure Neugier]
dachte ich es sei von einem Drittklässler zusammen-gepappt
worden. Ja, ich bin wirklich erstaunt über Deine Theorie und
über Deine Praxis. Zwischen beiden liegen Welten und Du merkst es noch nicht mal. Na, ja, auf zum neuen Stab-Hochsprung!
Der gelingt Dir ganz bestimmt.
LG niemand
MichaelBerger (44)
(06.06.18)
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 LotharAtzert meinte dazu am 06.06.18:
Ach du warst das! Wenn du das nächste mal in Frankfurt bist, komm doch einfach mal vorbei. Ich hab n guten Shit da …
MichaelBerger (44) antwortete darauf am 06.06.18:
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