Gernegrößer

Sonett zum Thema Achtung/Missachtung

von  Walther

Gernegrößer

Es lebt ein ziemlich kleiner Mann auf dieser Welt –
Er wäre gerne groß, so fast zwei Meter zehn.
Er reicht bis an den Schoß, kann stets nur Gürtel sehn.
Was gäbe er dafür! Sogar sein ganzes Geld!

Sein Innerstes ist sein Problem. Er will’s verstehn,
Denn äußerlich, da fegt er alle Zimmerdecken:
Man kann sich hinter ihm ganz wunderbar verstecken.
Es hilft ihm leider nichts, sein weinerliches Flehn!

Es ist ein Kreuz mit dieser Größe, wie man sieht.
Er möchte gerne wachsen, man soll ihn erkennen,
Man soll ihn endlich lieben und dann tief verehren!

Es hilft nicht, wenn er dauernd vor sich niederkniet,
Um sich ganz salbungsvoll den größten Geist zu nennen:
Der Welt ist‘s schnurz egal. Wozu es ihm verwehren?

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Kommentare zu diesem Text

FeribaldZuGotthüthausen (32)
(01.09.18)
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 Walther meinte dazu am 01.09.18:
Passt zu gut auf dich, gelle.
Piroschka (55)
(22.11.18)
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 Walther antwortete darauf am 22.11.18:
Hi Piroschka,
danke für deinen freundichen eintrag und deine noch freundlichere empfehlung. ich hätte vielleicht weniger spitz antworten sollen. man hat sich nicht immer in der gewalt.
gedichte kann man immer "anders" verstehen - und sie müssen einem nicht gefallen. am ende entscheiden leserin und leser. allerdings kann man eine starke meinungsäußerung wenigstens ein bißchen begründen. dann kann der verrissene etwas draus lernen.
in der tat gibt es mitmenschen, die einer eingebildeten eigenen bedeutsamkeit hinterherrennen. man darf sich dieses verhaltens nie sicher sein. gerade als angehender autor nicht. zugleich geht ohne selbstbewußtsein auch nichts voran. was tun?
ich gebe zu, daß ich es auch nicht weiß. aber meine gedanken erinnern vielleicht daran, sich immer wieder einmal kritisch zu hinterfragen. das schadet niemandem. ebensowenig wie gesundes selbstbewußtsein.
lg W.
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