Kung Fu
Bericht zum Thema Begegnung
von Graeculus
Anmerkung von Graeculus:
https://sportakademie-richter.de/sigung-jens-richter-2/ [aufgerufen am 29.11.2020]
Kommentare zu diesem Text
Der Unterschied zwischen einem klugen (der Erste) und einem schlauen (der Zweite) Menschen und ein Beispiel, warum man schlaue Menschen mit Vorsicht betrachten sollte.
Es besteht ein großer Unterschied zwischen diesen beiden Menschen, den man mit Klugheit (Besonnenheit?) und Schlauheit bezeichnen kann. Oder es sind zwei verschiedene Arten von Intelligenz.
Der Letztgenannte ist übrigens Personalberater geworden.
Der Letztgenannte ist übrigens Personalberater geworden.
Für mich hat das nicht viel mit "Schläue", "Klugheit" oder "Intelligenz" zu tun, sondern eher mit "Mentalität" oder "Charakter".
Genau wie "Bildung", sind all diese Begriffe so schlecht definiert, dass sie für jeden Menschen etwas anderes darstellen. Oft wird alles in einen Topf geworfen, aber es kann auch gewaltige Unterschiede geben.
Schulerfolg und/oder beruflicher Erfolg werden außerdem nicht nur mit Fähigkeiten des Intellekts erreicht, sondern durch viele andere Faktoren entscheidend beeinflusst. Es ist leider ein weit verbreiteter und fataler Irrglaube, dass Schulnoten oder die Lohnabrechnung direkt auf die Intelligenz schließen ließen. Sogar sehr viel Bildung und einschneidende Erfahrungen tropfen an so manch einem Menschen ab ohne eine Spur im Charakter zu hinterlassen.
Genau wie "Bildung", sind all diese Begriffe so schlecht definiert, dass sie für jeden Menschen etwas anderes darstellen. Oft wird alles in einen Topf geworfen, aber es kann auch gewaltige Unterschiede geben.
Schulerfolg und/oder beruflicher Erfolg werden außerdem nicht nur mit Fähigkeiten des Intellekts erreicht, sondern durch viele andere Faktoren entscheidend beeinflusst. Es ist leider ein weit verbreiteter und fataler Irrglaube, dass Schulnoten oder die Lohnabrechnung direkt auf die Intelligenz schließen ließen. Sogar sehr viel Bildung und einschneidende Erfahrungen tropfen an so manch einem Menschen ab ohne eine Spur im Charakter zu hinterlassen.
Eine (positive oder negative) Korrelation zwischen Schulerfolg und beruflichem Erfolg gibt es wohl nicht; auf ihre Art waren bzw. sind beide hier erwähnten Schüler beruflich erfolgreich.
Eine Korrelation zwischen schulischem Erfolg und Charakter (der sich ja auch später noch entwickeln kann) gibt es vermutlich ebensowenig.
Was ich als Lehrer aber doch beurteilen konnte, war die Fähigkeit - zum Zeitpunkt ihrer Feststellung! -, logisch denken und klar formulieren zu können; deren Fehlen war für die Schullaufbahn schädlich, und zwar in folgender Weise:
Ein Schüler konnte (und jetzt spreche in einmal knapp & pauschalisierend) sein:
- klug oder dumm
- fleißig oder faul
- angepaßt oder aufsässig
In einer dieser drei Hinsichten konnte er sich ein Defizit erlauben und dennoch das Abitur bestehen; bei zweien hingegen wurde es schwierig. Klugheit allein reichte nicht, wenn sie mit Faulheit und Aufsässigkeit zusammentraf. Dummheit (mangelnde Begabung in intellektueller Hinsicht) konnte man durch Fleiß und Angepaßtheit kompensieren. Und so weiter.
Die Aufsässigkeit erinnert mich an einen Schüler, der noch in der Stufe 13 durch ein Einsatz eines Furzkissens im Unterricht nervte; da er obendrein faul, wenn auch sehr klug und begabt war, hatten wir große Mühe, ihn nach zwei "Ehrenrunden" doch noch durchs Abitur zu bringen. Keine Ahnung, was aus ihm geworden ist. Zur Abiturfeier haben wir allen Schülern seiner Stufe eine Blume, ihm aber einen Kaktus geschenkt.
Eine Korrelation zwischen schulischem Erfolg und Charakter (der sich ja auch später noch entwickeln kann) gibt es vermutlich ebensowenig.
Was ich als Lehrer aber doch beurteilen konnte, war die Fähigkeit - zum Zeitpunkt ihrer Feststellung! -, logisch denken und klar formulieren zu können; deren Fehlen war für die Schullaufbahn schädlich, und zwar in folgender Weise:
Ein Schüler konnte (und jetzt spreche in einmal knapp & pauschalisierend) sein:
- klug oder dumm
- fleißig oder faul
- angepaßt oder aufsässig
In einer dieser drei Hinsichten konnte er sich ein Defizit erlauben und dennoch das Abitur bestehen; bei zweien hingegen wurde es schwierig. Klugheit allein reichte nicht, wenn sie mit Faulheit und Aufsässigkeit zusammentraf. Dummheit (mangelnde Begabung in intellektueller Hinsicht) konnte man durch Fleiß und Angepaßtheit kompensieren. Und so weiter.
Die Aufsässigkeit erinnert mich an einen Schüler, der noch in der Stufe 13 durch ein Einsatz eines Furzkissens im Unterricht nervte; da er obendrein faul, wenn auch sehr klug und begabt war, hatten wir große Mühe, ihn nach zwei "Ehrenrunden" doch noch durchs Abitur zu bringen. Keine Ahnung, was aus ihm geworden ist. Zur Abiturfeier haben wir allen Schülern seiner Stufe eine Blume, ihm aber einen Kaktus geschenkt.
Meine Sympathie gehört übrigens dem ersten Schüler in meiner Anekdote; aber das merkt man sicher.
Immerhin zwei Deiner drei Kategorien sind von außen beeinflusst (bzw. beeinflussbar), so eine Sichtweise habe ich selten von Lehrerseite erleben dürfen.
Einen starken Einfluss hatte nach meinem Erleben auch:
- Selbstsicherheit (bei Mädchen in den Naturwissenschaften ein Problem, aber auch für alle bei mündlichen Prüfungen und Referaten ein wichtiges Thema)
- Sprachvermögen (nicht nur bei Fremdsprachlern, sondern auch vom Bildungsstand der Eltern abhängig)
- Vorbildung (sehr abhängig vom Elternhaus)
- Förderung und Unterstützung (etwa durch die Eltern)
- Pubertät (sie beutelt den einen mehr, den anderen weniger)
- Interesse am Unterrichtsstoff (zuviel kann unter Umständen den Noten schaden, zu wenig schadet auf jeden Fall ... dieser Punkt gilt übrigens auch für Lehrer)
- Charisma (denn LehrerInnen sind auch nur Menschen und wenn die Chemie nicht stimmt ...)
Für "klug oder dumm" fände ich "begabt oder unbegabt" besser, denn es kann ja von Fach zu Fach wechseln.
Einen starken Einfluss hatte nach meinem Erleben auch:
- Selbstsicherheit (bei Mädchen in den Naturwissenschaften ein Problem, aber auch für alle bei mündlichen Prüfungen und Referaten ein wichtiges Thema)
- Sprachvermögen (nicht nur bei Fremdsprachlern, sondern auch vom Bildungsstand der Eltern abhängig)
- Vorbildung (sehr abhängig vom Elternhaus)
- Förderung und Unterstützung (etwa durch die Eltern)
- Pubertät (sie beutelt den einen mehr, den anderen weniger)
- Interesse am Unterrichtsstoff (zuviel kann unter Umständen den Noten schaden, zu wenig schadet auf jeden Fall ... dieser Punkt gilt übrigens auch für Lehrer)
- Charisma (denn LehrerInnen sind auch nur Menschen und wenn die Chemie nicht stimmt ...)
Für "klug oder dumm" fände ich "begabt oder unbegabt" besser, denn es kann ja von Fach zu Fach wechseln.
Stimmt, den möglichen Einfluß von außen habe ich wohl stillschweigend vorausgesetzt, jedenfalls nicht reflektiert. Mein Modell ist stark vereinfacht.
Die verwendeten Begriffe sind diskussionsbedürftig und auch verbesserbar. Mit "klug oder dumm" meinte ich die Art von Intelligenz, die in meinen Fächern relevant ist; "begabt oder unbegabt" ist weiter gefaßt und berücksichtigt dann auch Fächer wie Kunst, Musik und Sport.
Pubertät ist ein ganz wichtiger Faktor, vor allem in der Mittelstufe. Da haben viele junge Leute ganz andere Interessen als die Französische Revolution.
Von der Seite des Lehrers habe ich mir mal eine ähnlich holzschnittartige Regel einfallen lassen: Ein Lehrer darf alles mögliche sein, aber niemals uninteressant (dann will man bei ihm nichts lernen) und niemals unklar (dann kann man bei ihm nichts lernen).
Bist oder warst Du ebenfalls Lehrer?
Die verwendeten Begriffe sind diskussionsbedürftig und auch verbesserbar. Mit "klug oder dumm" meinte ich die Art von Intelligenz, die in meinen Fächern relevant ist; "begabt oder unbegabt" ist weiter gefaßt und berücksichtigt dann auch Fächer wie Kunst, Musik und Sport.
Pubertät ist ein ganz wichtiger Faktor, vor allem in der Mittelstufe. Da haben viele junge Leute ganz andere Interessen als die Französische Revolution.
Von der Seite des Lehrers habe ich mir mal eine ähnlich holzschnittartige Regel einfallen lassen: Ein Lehrer darf alles mögliche sein, aber niemals uninteressant (dann will man bei ihm nichts lernen) und niemals unklar (dann kann man bei ihm nichts lernen).
Bist oder warst Du ebenfalls Lehrer?