Dichter Nebel

Gedicht zum Thema Natur

von  EkkehartMittelberg

Meister Nebel sprach zu seinen Schwaden:
Habe euch zu einem Spiel geladen,
fallt auf Bäume, Dächer und Gefilde,
zaubert Nebel für die Dichter-Gilde.

Lasst die Spinnen ihre Netze weben,
eure Geister über Flüssen schweben,
magisch sollt ihr euch auf Wiesen senken
und mit eurem Dunst die Dichter lenken.

Denkt an Hesse und den alten Storm,
Nebelschwaden brachten sie in Form.
Animiert mir jetzt die vielen andern,
raunend sollen sie im Nebel wandern.

Wenn Poeten ganz vernebelt sind,
wird durch Nebelschönheit mancher blind,
und es macht das kluge Wort die Runde:
Dichter sind mit Nebel stets im Bunde.

November 2011




Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (22.11.21, 06:11)
Ja, ja der Nebel ...

Schon mein erste Gedicht hatte den auch zum Thema - jenseits von Hesse und Konsorten.
Der bietet sich halt an, weil er von Haus aus ziemlich hermetisch agiert. 8-)

Deinem Gedicht fehlt es nicht an der notwenigen Prise Ironie.

Lächelnde Grüße
Piccola

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 22.11.21 um 11:19:
Merci, Piccola. Warum eignet sich Nebel so als Thema der Poesei. Nebel wirkt geheimnisvoll und das Geheimnisvolle ist die Essenz der Poesie.
Liebe Grüße
Ekki

 niemand (22.11.21, 09:34)
Herrlich, diese nebelfeine Ironie :D 
Ganz nach meinem Gusto!
LG Irene

 Moja antwortete darauf am 22.11.21 um 11:17:
Schließe mich freundlichst an, soweit zur Klarheit , lieber Ekki!  :)

Heiteren Gruß,
Moja

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 22.11.21 um 11:32:
Liebe Irene und liebe Moja, feine Ironie bedarf feiner Antennen. Dafür danke ich euch.
Liebe Grüße
Ekki

 harzgebirgler (22.11.21, 14:57)
der mensch sucht sinn doch stochert rum im nebel
und findet kaum je selbst nur den kipphebel
der ihm ermöglicht endlich klare sicht
drum lichtet sich der nebel bislang nicht.

lg
henning

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 22.11.21 um 20:15:
Gracias, Henning, hier passt das alte Studentenlied "Wütend wälzt sich einst im Bette", aus dem ich zitiere: "Wohl ein wenig schief geladen", grinste drauf der Kammermohr, "selbst von Mainz des Bischofs Gnaden kamen mir benebelt vor."
LG
Ekki

 GastIltis (22.11.21, 15:06)
Lieber Ekki,
erst einmal habe ich deine Zeilen aus ihrem etwas nebulösen Dasein durch Vergrößerung und fetteren Druck befreit. Gut so. Nun folge ich dem Strom der Schwaden Zeile um Zeile. Ver- oder Benebelung vermag man auf vielerlei Arten zu erreichen. Deine ist ein wunderbar umweltfreundliches Beispiel, das einen munter erwachen lässt.
Herzlich grüßt dich ein geläuterter Gil.

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 22.11.21 um 20:19:
Grazie, Gil, jetzt bin ich scharf auf den Preis für umweltfreundliche Benebelung.
Herzliche Grüße zurück
Ekki

 Saira (23.11.21, 04:20)
Hallo Ekki,
 
ein Hoch auf den Nebel, der die Dichter-Gilde zu manch schönem Gedicht zu inspirieren vermag.  Deins ist dir meisterhaft gelungen.
 
Mit einem Lächeln grüßt dich
Sigi

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.11.21 um 11:26:
Grazie, Sigi,  ich übermittle dir liebe Grüße von allen nebulosen  Dichtern . Das sind nicht wenige.
Ekki

 linkeln (10.01.22, 17:33)
Ein alter Text. Warum bekomme ich trotzdem die Worte auf einer alten Akte nicht aus dem Kopf?
Brüder im Nebel
Lg
linkeln

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.01.22 um 19:18:
Hallo LOinkeln,
der Grund ist, dass die Brüder im Nebel zuweilen sehr eindringlich gestalten.
LG
Ekki
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram