Der Budiker von der Goldenen Bremm

Gedicht zum Thema Kultur

von  RainerMScholz

Weit geht der Blick

ins braungrüne

Lotharingen.

Der Herr hat nicht gewollt,

dass die Leut´

von Heimat singen,

und die Waffen ölen und schmieren,

um in den Gräben zu vertieren

zu schwarzweißer Zeit.

Weit geht der Blick

in die Gegenwart zurück

spiegelverkehrt:


Im Osten wird die Welt verheert;

und wir sitzen unterm Baum und singen,

dieweil die Sensen schwingen

und mähen winters

den menschlichen Halm.

Über unsere Dächer weht ein Qualm.


Das Geld regiert weiter Harm und Herd;

der Budiker berechnet seinen Wert,

den es kostete

und jetzt kostet.

Bis er fertig ist,

sind die Angeln

der Welt verrostet

und es quietscht und schiebt und drängelt.

In der Schlange zum Abgrund wird gebengelt,

geschubst und gestoßen;

jeder will der erste sein

in diesem infernalen Tosen,

und gilt es auch das Leben -

Mensch, du hast noch mehr zu geben.

Noch mehr.

Nochmehr.


Braunschwarz und gelb und grün und rot -

am Ende sind

im Herbst

doch alle tot.




© Rainer M. Scholz



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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (14.12.22, 06:28)
Ja,
solch ein Weihnachtsmarkt kann einen schon ins Grübeln bringen.
In diesem Jahr "entsage" ich.

Herzliche Grüße
der8.

 RainerMScholz meinte dazu am 16.12.22 um 15:29:
Na dann, die Lichter aus!
Gruß + Dank,
R.

 harzgebirgler (19.12.22, 18:45)
...und auch die krämerseelen
wird freund hein kaum verfehlen.

vorweihnachtliche grüße
henning

 RainerMScholz antwortete darauf am 20.12.22 um 21:32:
Die Goldene Bremm ist kaum zu verfehlen
jenseits der Spicherer Höhen,
da gibt es heute Muscheln in Wein;
im Ersten Weltkrieg wurde man(n) zum Schwein.

Stillgestanden, Helm ab + Dank,
R.
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