Gebrauchsanweisungen für Tabletten, ergo Arzneimittelbeschreibungen oder Beipackzettel, sind schon eine äußerst interessante Sache. Liest man sich diese durch, dann spürt man plötzlich sämtliche Krankheiten. Die Botschaft lautet: "Du wirst in drei komma fünf Sekunden sterben nach Einnahme."
Man sollte das Unheil lassen und sich nur auf die Einnahme und Altersbeschränkungen fokussieren.
Ich lasse es nicht und lese: "250 mg Filmtabletten sind pinke, längliche, bikonvexe Tabletten mit einer Bruchkerbe und einer Größe von 13,7 mm x 6,7 mm und einer Stärke von 3,8 mm. Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden."
Reine Poesie! "... pinke, längliche, bikonvex!" (Hat das Mädchen Sex, ist sie bald konvex!)
"Levofloxacin Krka", meiner Ansicht nach stört das"o" das Gefüge, wäre es ein "a" wäre es flüssiger als ein Fluß.
Meine Lieblingsrubrik ist: Nicht bekannt (Häufigkeit aufgrund der Daten nicht abschätzbar), das finde ich arg.
Zur Erklärung meinerseits...
Chemisch handelt es sich um ein Fluorchinolon der dritten Generation.
Weiters...
Chinolone sind eine Gruppe von bakteriziden Antibiotika, deren Wirkung auf der Hemmung bakterieller Gyrasen basiert.
Es ist doch immer wieder schön, wenn Fachausdrücke mit Fachausdrücken erklärt werden, aber in Chemie geht es nicht anders. Chemie ist reinste Poesie!
"Desoxyribonukleinsäure", was für ein Wort! "Tetrahydrofolat", bei solchen Wörtern geht mir das Herz auf, je komplizierter, desto besser.
Ich wollte Chemie und Mathematik studieren, aber, das gab es nicht als Fernstudium, was sollte ich damit?
Nach einem Bio-Chemiefreifach maturierte ich mit Ausgezeichnet. Vielleicht finde ich deshalb, dass Beipackzetteln unbedingt gelesen werden sollten, sie zeigen uns auch unsere Zerbrechlich- und Sterblichkeit auf, auch unsere Individualität. Auch, wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint.
Abschliessend: Über Mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Sie Arzt oder Apotheker, nicht Dr. Google.
