Als ich die Katzen fütterte, lachte ich, denn die Kleine plärrte fürchterlich, da sagte ich: "Jaaaa, ganz nach der BAMiauO!" (Die BAO ist die Bundesabgabenordnung, ein einfaches Bundesgesetz, das den "Fahrplan" vorgibt, wie Abgaben zu regeln sind und steuerrechtliche Strafbestimmungen) Katzen haben ihre eigenen Vorstellungen, wie schnell Futter an die Katz' gebracht werden MUSS, sonst kommen Sanktionen wie immer lauter werden, kratzen, schmieren, nach dem Fressen ignorieren und überhaupt das Futter verschmähen, ein anderes verlangen.
Tja, die schlimmsten Sanktionen drohen prinzipiell nach dem Tierarztbesuch (der in einer Stunde ansteht), da wird zunächst im Kistl gegraben, der ganze Sand rausgeschmissen, dann daneben gepinkelt und fürchterlich geplärrt. Die Ärmsten der Armen, sagte Oma immer, das stimmt. Der Zorn danach ist grenzenlos.
Dabei haben sie ja keine Ahnung, dass uns Besitzern die Prozedur mehr in die Tiefe geht als den Tierchen, egal welches, denn wir lieben sie so sehr und hassen es, wenn der Arzt sie nur angreift, dann runzeln wir die Stirn und hoffen, dass alles in Ordnung ist. Und, oft ist das Geplärre oder Gewinsel schlimmer als der Besuch selbst.
Mein Setter zitterte bereits im Stadtpark, die Klinik war früher in der Linken Bahngasse, da musste er durch, also bereits noch ein Wegerl entfernt, da zitterte er wie Espenlaub, man musste ihn ziehen, grob sein, schimpfen, beruhigend reden, abwechselnd. Dass ihm dort geholfen wurde, das ging über seinen Verstand.
Aber, am Schlimmsten ist die Mathilde, meine Katze, denn noch Wochen nach dem Arztbesuch läuft sie davon, wenn ich mir die Schuhe anziehe. Aber, heute geht nur Emil "Baba", wie wir es nennen, der ist ganz schnell weg, wenn ich ihn einfangen will, dann muss ich ihn bäuchlings unter dem Bett hervorziehen.
Alles in allem... die Welt steht nimmer' lang, wenn das das Schlimmste ist.
