Aggression

Text

von  Mondscheinsonate

Eigentlich habe ich 47 Jahre ein auf- und ab erlebt, zumindest finanziell, in manchen Jahren war es Überfluss, dann wieder nichts, bald werde ich so viel Geld haben, dass ich nicht mehr weiß, wohin damit. Ich zucke mit den Schultern, denn Geld soll sicher nicht mein Wohlbefinden oder meine Einstellung zum Menschen beeinflussen. Ich verstehe Neid und Hass nicht auf andere, er ist mir zu hoch. 

Man kann mir glauben, was ich schreibe, so verbrachte ich meine Jugend entweder Am Graben oder in der Wipplingerstraße, später in der Marc-Aurel-Straße. Alles noble Adressen und nichts, rein gar nichts hat mir Neid gelehrt und selbst, wenn ich dann in die nobelste Straße Wiens ziehen werde, ändert das mich nicht. 

Ich verstehe Hass-Geplärre nicht, mag die sachliche Diskussion, denn ja, wir haben viele Probleme, auch mit der Integration, aber muss man dauernd mit dem Bauch krakelen? Kann man nicht normal sprechen? Also, mir persönlich, tatsächlich, hat noch nie ein Ausländer etwas weggenommen, noch nie im Leben und ich bin sicher, denen, die sich ständig aufregen, auch nicht. Und, selbst wenn, dann war es der Eine und nicht alle. Aber gut, das ist meine Einstellung, die ist weder Links, noch Rechts, denn ich lasse mich nicht in ein Eck drängen, sondern vernünftig. 

Und ja, wir brauchen eine bessere Politik, aber dazu müsste man einmal bessere Bildungspolitik machen, damit intelligente Menschen heranwachsen, die das selbstständige Denken lernen, um unser aller Zukunft besser zu gestalten. Das ist aber kein Thema und so kommen die dummen Krakeler an die Macht, die immer nur Hetzen und auf die Magennerven zielen, Sachliches gibt es schon lange nicht mehr. Das ist das Ergebnis der letzten Jahrzehnte. 

Und, überhaupt verstehe ich Menschen nicht, die einmal eingesperrt waren, nicht machen konnten, was wir alles machen durften, die jetzt wieder eingesperrt sein wollen, nach Rechts schreien. Das ist mir zu hoch. Haben Sie aus ihrer eigenen Geschichte nichts gelernt? 

Nein, nein, ich bin nicht blind, hier stoßen Kulturen aneinander, aber früher lernte man voneinander, man denke an unsere Zahlen, als kleines Beispiel, heute lehnt man sich gegenseitig ab. Das Kollektiv ist schlichtweg ein Idiotenhaufen geworden, beide Seiten. Dennoch, sowas bringt mich sicher nicht zum Hassen. Niemals. 

Was wollen die Hasser? 400 Millionen und Onassis' Pferde? Sind sie dann zufriedener? Geht es nur um das Geld? Oder wollen sie, dass ihnen das Brot wieder eine ausschließlich weiße Hand reicht? Ist das Brot durch eine dunkle Hand weniger wert? Sind wir wieder soweit, sind wir wieder da, wo wir dachten, es sei überwunden, beim Reinheitsgebot?

Mir ist das zu hoch. Das rechte Krakelen - wozu? Was macht es besser? Was? Das muss man mir bitte erklären, ich verstehe es nicht? Was macht es besser, wenn nur noch weiße Haut durch die Gegend flaniert? Glaubt man, es prügelt sich dann keiner mehr? Lebt man in so einer Blase? Wirklich? 

Was hat Rechts jemals für den Umweltschutz, Bildung, Integration, Soziales, usw. getan? Was? 

Der einzige Lebensinhalt der Hasser ist nur noch unzufrieden sein. Ist das schön? Mag sein, vielleicht hat man eine kleine Rente, muss man deswegen hassen? 

Wisst ihr, was meine Großtante, in weiterer Folge ich, an Steuern zahlt? Das wollt ihr nicht wissen, Österreich ist ein Höchsteuerland. So viel, so viel hat der Großteil nicht im Leben verdient, jährlich, und das Geld geht an den Bund, die Länder und Gemeinden, das ist eben so. Ist das ein Grund den Staat zu hassen? Ein rechter Messias kann's auch nicht ändern. Nein. Vielleicht hilft einmal, wieder an schöne Dinge zu denken. Dass man in einem Land leben darf, in dem kein Krieg tobt und wir in Freiheit unser Leben fröhnen dürfen. Ist das so schlecht? Tatsächlich?



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