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von  Mondscheinsonate

Momentan diskutiere ich mit einer Bekannten schriftlich via Chat über das Quälen von Katzen, ja, es geht um Katzenausstellungen und Preise. Ich bin strikt dagegen, sie hat eine Hobbyzucht. Ja, ich könnte persönlich werden, denn ich kenne ihr Leben, aber das vermeide ich tunlichst, jedoch bemerke ich selbst, dass man es doch stets in einer gewissen Art und Weise doch tut, besonders, wenn man den Namen vor einem Satz oder dahinter setzt, das wird dann zu einer Art "maßregeln". Wenn einem das bewusst wird, dann kann man anders damit umgehen, nämlich es zu unterlassen. 

Sachliche Argumente bei Fanatikern zu finden, das ist schwer und selbst Schopenhauer meinte, dass zB die Eristik nicht bei solchen Menschen funktioniert. Nagelt mich nicht fest, das Zitat merkte ich mir nur irgendwie. 

Wenn man von etwas ganz extrem überzeugt ist, dann kann man kaum bis gar nicht umgestimmt werden. 

So bemerkte auch Graeculus gestern zu Recht, dass ich auch unrund werde, wenn man mir die Rechtswissenschaften madig spricht.

Aber, im Grunde ist ein Gegner von dieser oder jenen Sache auch ein Fanatiker, er ist ja fest der anderen Meinung. Wenn also zwei extrem Überzeugte diskutieren, dann kommt man niemals auf einen grünen Zweig. 

Warum tut man es eigentlich? 

Bei dem Thema kann ich es fix sagen, nämlich, weil es mich angeht. Ich liebe Katzen über alles, habe selbst eine Rassekatze und wenn man etwas oder jemanden überalles liebt, dann kann man es nicht ertragen, dass gequält wird und ich empfinde es als pure Qual wegen des Ego des Menschen. Die Katze braucht kein blaues Band, das braucht der Mensch. 

Wie auch immer, das Argument, dass dies der Katze gefällt, finde ich fast schon lustig.

Es ist aber wahrlich eine Kunst, nicht persönlich zu werden, bei emotional aufgeladenen Themen, jedoch reine Übung, es fällt jedoch nicht gerade in den Schoß, das gibt man gerne und offen zu. Es ist wirklich schwer. 

(Ich hasse Katzenausstellungen!)


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Kommentare zu diesem Text

amalfi00 (70)
(30.11.23, 11:12)
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 Mondscheinsonate meinte dazu am 30.11.23 um 12:03:
Ernsthaft? Das wäre doch einmal interessant, ob der Kontrahent Ahnung vom Thema hätte.

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 30.11.23 um 18:28:
"Wenn also zwei extrem Überzeugte diskutieren, dann kommt man niemals auf einen grünen Zweig."
Cori, ich denke, es kommt darauf an, wie sehr man sich schätzt. Wenn man sich mag, ist man daran interessiert, eine Synthese zu finden, und es wird nach meiner Erfahrung auch gelingen. 

LG
Ekki

 Mondscheinsonate schrieb daraufhin am 30.11.23 um 19:11:
Schwer. Wir ließen das Thema.

 Graeculus äußerte darauf am 30.11.23 um 22:28:
Das ist eine hoffnungsvolle Ansage von Ekkehart ... und ein Dämpfer von Mondscheinsonate.

 Mondscheinsonate ergänzte dazu am 30.11.23 um 22:40:
Ich merkte, dass kein Argument zieht und ließ es. Manchmal muss man nicht Recht behalten.

 lugarex (30.11.23, 18:50)
ich liebe katzen und hunde!

 S4SCH4 meinte dazu am 30.11.23 um 18:58:
:) 
"its raining cats and dogs..."

Ich hoffe niemand kommt auf die Idee und kreuzt die Beiden...das wäre ja eine "Sündthese".

 Mondscheinsonate meinte dazu am 30.11.23 um 19:57:
Ich liebe sie auch, extrem.

 Graeculus (30.11.23, 22:26)
Wenn man von etwas ganz extrem überzeugt ist, dann kann man kaum bis gar nicht umgestimmt werden.

Ja. Deshalb haben Diskussionen eigentlich nur dann einen Sinn, wenn die Gesprächspartner sich ihrer Sache nicht so ganz sicher sind, wenn sie etwas herausfinden wollen. Zwischen Wissenden hingegen - zwecklos. Erstaunlicherweise macht einen richtigen "Wissenden" nicht einmal der Umstand stutzig, daß der Kontrahent sich seiner Sache ebenso sicher ist. Nein, der irrt sich halt - ich nicht.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 30.11.23 um 22:48:
Schau, ich hatte nur Bauchargumente, wenn man das einsieht, dass die nicht ziehen, überhaupt bei Sachkundigen, dann steht man auf verlorenem Posten.

 Graeculus meinte dazu am 30.11.23 um 22:57:
Die Katze braucht kein blaues Band, das braucht der Mensch.

Das ist nicht nur ein Bauchargument, sondern eine ziemlich klare Sache: Katzenausstellungen sind nicht nur nicht im Interesse von Katzen, die müssen verstörend für sie sein, weil sie sich in einer völlig fremden Umgebung wiederfinden. Fast so wie ein Besuch beim Tierarzt.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 30.11.23 um 23:01:
Ja, schrieb ich, dann kam, dass manche Katzen es genießen. Unfassbar, was soll man dazu sagen? Ja, ich schrieb, dass Tiere nicht reden können und an den Gesten zeigen, dass es furchtbar ist, da schrieb sie, nicht jede Katze.... usw. usf. Da gab es kein durchdringen.

 Graeculus meinte dazu am 30.11.23 um 23:04:
Nein, kein Durchdringen; aber Dein Argument, wie Du es wiedergibst, war sachlich und kein Bauchargument ("Das arme Tier! Was tust du ihm an?").

 Mondscheinsonate meinte dazu am 30.11.23 um 23:12:
Mag sein, aber meine Intention war nicht sachlich, sondern emotional. Themen sollten eher diskutiert werden, wenn sie einen nicht direkt betreffen.

 Graeculus meinte dazu am 30.11.23 um 23:15:
Themen sollten eher diskutiert werden, wenn sie einen nicht direkt betreffen.

Das geht ja nun nicht! Wie soll man dann gemeinsam Entscheidungen treffen, die getroffen werden müssen, wo man sich aber nicht von vornherein einig ist? Partnerschaftlicher Alltag halt.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 30.11.23 um 23:20:
Ausgenommen, stimmt.

 Regina (30.11.23, 22:41)
Das hast du richtig beobachtet. Insbesondere bei Glaubensfragen sind die Fronten oft verhärtet. Da ist Toleranz gefragt. Eine andere Meinung stehen zu lassen, ohne sie zu bekämpfen.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 30.11.23 um 22:51:
Nun ja, wie erwähnt, bleibe ich bei meiner Meinung, aber will nicht bekehren. Was habe ich geglaubt? Dass sie damit aufhört? Warum habe ich die Diskussion angefangen? Eigentlich nur um meine Meinung darüber loszuwerden, das habe ich und gut ist's.

 Graeculus meinte dazu am 30.11.23 um 23:09:
Eine andere Meinung stehen zu lassen, ohne sie zu bekämpfen.

Das ist ein guter Grundsatz. Meistens oder manchmal. Wenn man aber - wie hier - meint, daß jemand ein Tier quält oder gar ein Kind, oder wenn man den Eindruck hat, daß jemand, den man mag, sich selbst zugrunderichtet, dann fällt das nicht leicht. Es sind halt diejenigen Meinungsunterschiede, die mit Konflikten zu tun haben. Wohingegen es natürlich leichter ist, jemandem, der z.B. an Wiedergeburt glaubt, diesen Glauben zu lassen.

 Graeculus meinte dazu am 30.11.23 um 23:12:
Am friedlichsten ist doch das Gespräch mit einem guten Buch. Das stelle ich immer wieder fest. Der reine Genuß.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 30.11.23 um 23:14:
Weißt was aber spannend ist, punkto Glauben? Nehmen wir die, die erst später zum Glauben gefunden haben her, die kannst du auch nicht umstimmen, obwohl sie vorher nicht daran glaubten. Das ist ein arges Phänomen. (Siehe zB Jehovas...)

Antwort geändert am 30.11.2023 um 23:15 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 30.11.23 um 23:18:
Für die gibt es einen Namen: Proselyten. Sie gelten als die Glaubenseifrigsten ... oder die härtesten Nüsse, je nachdem, von welcher Seite man es sieht.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 30.11.23 um 23:21:
Ausführung erwünscht, Graeculus. Das kenne ich gar nicht.

 Regina meinte dazu am 30.11.23 um 23:48:
Doch, Konvertiten sind eifriger in ihrem Glauben als die, die hineingeboren sind. Wenn ich eine in der Stadt eine sehe mit drei Schleiern über dem Kopf, sage ich "Guten Tag", weil es nämlich meistens eine Deutsche ist.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 01.12.23 um 00:07:
Wieso ist das so? Ich meine, dass dann gar keine Gegenargumente mehr zugelassen werden? Die Überfrommen - wir sagen frömmeln dazu, wenn es schon ins Extreme geht.

 Graeculus meinte dazu am 01.12.23 um 00:47:
Vermutung:
"Eine feste Burg ist unser Gott."
Ein Einwand ist ein Riß in der Mauer.

 Regina meinte dazu am 01.12.23 um 05:17:
Gegenargumente greifen deren Entschluß zum Übertritt an und verunsichern sie.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 01.12.23 um 19:33:
Meinst du, daher das fixe Beharren?
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