Genug ...

Text

von  Mondscheinsonate

Emilia hielt mich heute vom Lernen ab, nein, sie gab mir keine Stunde, sondern drei, denn ich spielte ihr nicht gut genug, und das, obwohl ich ihr sagte, dass ich nächste Woche vier (V I E R) Klausuren habe, da sagte sie, ich brauche Disziplin, sei ein disziplinloses Stück, wenngleich ein charmantes, so relativiert sie stets schlimme Beleidigungen, sodass man ihr nicht böse sein kann, ich zumindest nicht und da sagte ich, dass ich sehr wohl diszipliniert sei, korrigierte mich, sagte dann im Nachsatz:"Geworden bin."

Und so spielte ich Mozart rauf und runter, ja, Mozart und sie spielte ein Orchester ein, so musste ich das Piano Concert No.21 spielen, war ihr wieder zu schnell, also von vorne, nichts ist schwerer, als mit einem Orchester zu spielen, denn da muss man sich doppelt konzentrieren und gerade das Konzert No.21 ist langsam zu spielen, sie wusste, ich tu mir da besonders schwer, also nochmals und nochmals und dann klappte es, natürlich zu ihrer Zufriedenheit, sagte jedoch:"Na ja, Kind."

Zum Schluss den "Liebestraum" von Liszt, den ich so gerne habe, so sehr, dass ich sogar auf das richtige Tempo achtete, tatsächlich.

Und, danach lernte ich bis jetzt und überhaupt spiele ich morgen um sieben Uhr mit dem Vampir, danach ist Adventkonzert in der Pfarre, mein erstes Konzert nach 30 Jahren, und das, obwohl ich mit der Pfarre nichts am Hut habe, aber der Vampir bat mich, es werden Spenden gesammelt für, was sonst, die Pfarre und da ich so gut spiele, sei ich, das sage jetzt ich, ein gefundener Klingelbeutel, aber er sagte, sei ich ein Ohrenschmaus für die Pfarrgemeinde. Natürlich bin ich nervös, kann nicht schlafen, was klar ist, nach so vielen Jahren, da lachte Emilia, meinte, das sei "ja kein Publikum, nur Betschwestern und Knierer", was sie von dem "Verein" hält, das sei an dieser Stelle geklärt.

Emilia ließ mich daher nicht "O Tannenbaum" üben, sondern Mozart, jedoch Herr J., der Vampir, der macht das schon, da bin ich überzeugt, ihm ist das Konzert wichtig, mir, das gebe ich zu, auch, daher werde ich jetzt noch eine Stunde Weihnachtsschinken mit Kopfhörern üben, wenn das Emilia wüsste, sie würde "Jessas und Maria" stöhnen, so ungläubig ist sie beim Verspotten dann doch nicht.



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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (09.12.23, 02:14)
Du wirst als menschlicher Klingelbeutel auftreten? Das ist eine humorvolle Formulierung. Dann klinge(le) gut!

 Mondscheinsonate meinte dazu am 09.12.23 um 22:17:
Immerhin 1072 Euro!

 Graeculus antwortete darauf am 09.12.23 um 23:05:
Das ist viel! Auf einen solchen Betrag kommt man mit einer Lesung nicht. Aber wenn man Menschen berühren und bewegen kann, tut einem das auch selber gut.

 franky (09.12.23, 10:21)
Hi liebe Cori 

Mit einem Orchester zu spielen, das fordert einem ganz schön heraus. 
Wünsche Dir viel Erfolg mit dem Konzert in der Kirche. 

Grüße von Franky

 Mondscheinsonate schrieb daraufhin am 09.12.23 um 22:17:
Allerdings schwer!
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