Smaragdensuche

Einmal einst, da schenkte mir mein erster langjähriger Freund einen schönen Ausflug ins Habachtal in Bramberg. Dort kann man schön mit Gummistiefeln in einem Bächlein stehen und mit einem Sieb Smaragden suchen. 

Ich machte fette Beute, fand einen, einen ganz kleinen Smaragd, aber freute mich riesig. 

Es ging aber um etwas ganz anderes, nämlich um den Leerlauf der Gedanken, das, sich Fokussieren auf die Sache, den Flow, der durch Gier und Ehrgeiz ausgelöst wurde.

Hie und da ist das schön, das "Ich will das jetzt haben", dafür stundenlang gebückt stehen, aber permanent ist das natürlich eine Katastrophe. Das macht etwas mit einem, hier bringt es Kreuzweh, anderswo Hirnlosigkeit. Menschen, die nur eine cerebrale Grundausstattung besitzen (den Begriff stahl ich, zu gut!), leben nur von dem Mehr, weil sie innerlich leer sind, nähren sich davon, sind nie zufrieden, der eine Smaragd würde sie gleich Bagger auffahren lassen, der reicht schließlich nicht, mehr und mehr, bis sie ersticken an ihrer Gier. 

Aber, so hie und da, das ist schon schön, einfach abschalten und schürfen, Freude haben an der Gemeinschaft und der Sonne, am Rauschen des Bächleins, eigentlich sich nichts erwarten, jedoch hoffen und am Ende glücklich sein, weil man doch etwas gefunden hatte, das ist doch schön. 

Schöner war das kalte Bier und der Schweinsbraten danach, das kleine Glück wurde zum großen.