Belvedere

Text

von  Mondscheinsonate

Abgesehen vom Blick auf das Belvedere, war die Kanzlei sehr klein, jedoch irgendwie reizend. Von 13 auf 3 und nun auf einen Anwalt. 

Ich sah auf sein Turnierschachbrett, dann ihm ins Gesicht:"Sie haben das schönste Schachbrett, das ich jemals sah." Das meinte ich ernst.

"Spielen Sie?" fragte er. Ich nickte. 

"Wollen Sie spielen, wir können uns dabei unterhalten?" 


Wir spielten und unterhielten uns, zweimal gewann ich, dreimal verlor ich. 

"Äußerst nettes Vorstellungsgespräch," lachte ich. 


Ich fragte:"Gesetzt den Fall, Sie haben Interesse an meiner Person, nehmen Sie mich später als Konzipientin? Spielen wir darum?"

Er lachte, sagte:"Sie wissen schon, dass ich Strafrecht mache?"

"Es gibt auch Umweltstrafrecht. Da kann man viel Geld lukrieren."

"Sie sind gut!" Er lachte und schob das Brett zurecht. "Spielen wir."


Als ich wieder auf der Straße war, drehte ich mich zum Belvedere und grinste. 

"Gut, dann Strafrecht." War zwar nie meine Intention, aber das Leben führt einen oft auf andere Wege. 


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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (07.02.24, 23:00)
"Gut, dann Strafrecht." Immerhin kann man sagen, daß man auf diese Weise Menschen von einer Art kennenlernt, die man sonst nicht kennengelernt hätte und auch nicht hätte kennenlernen wollen.
Du wirst sehen, wie Du damit zurecht kommst. Einen Versuch ist es wert.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 08.02.24 um 00:23:
Komischerweise stört mich das gar nicht mehr. Das irritiert mich.
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