Glockenschlag

Gedicht zum Thema Nacht

von  Prinky

Es weicht die Platte dem Grabe,
die Knochenhand greifet heraus.
Winde, sie streicheln die Bäume,
murmelt im Wehen ums Haus.

Lichter noch flackender Kerzen
zappeln nervös in der Luft.
Scheinbar verschenket die Hölle
der Welt ihren eigenen Duft.

Fern schlägt die Uhr gerade Zwölfe,
nahe im Dorf alles träumt.
Leben wird wieder erwachen,
ahnend was man so versäumt.

Knochen, sie steigen laut klackernd
aus ihrem Bett für die Zeit
von einer einzigen Stunde,
dem Spuk zugetan und bereit.

Und die Gestalten der Hölle
tanzen den Reigen der Nacht,
während ein Kautz über ihnen
wie ein Soldat sie bewacht.

Frauen beginnen mit Knicksen,
und knackend, so fallen sie um.
Die Knochen der einstigen Kerle,
die knacken in Bälde, reihum!

Doch wie von Geisterhand eben,
hat sich ihr Skelett schnell erholt.
Tanzt wieder freudig den Reigen,
im Arm, eine Liebste, geholt.

Und im Orkan ihrer Tänze
stimmt ihr Gesang noch mit ein.
Dumpf mischen Grollen und Heulen
sich zu mitleidigem Schrei`n.

Fern deckt der Nebel die Wiesen,
hier schweigt die Nacht das Geschehn.
Die Uhr tickt nicht grade zum Vorteil
derer, die bald schon vergehn.

Da, wohl inmitten des Todes,
der zuckenden Brut alter Zeit,
schlägt eine Glocke nur einmal,
hält eine Botschaft bereit.

Nur mehr noch wie Marionetten,
oder pc - animiert. -
Scheinen sie leben zu wollen,
was ja auch scheinbar passiert.

So nun zieht Nebel herüber,
breitet sich schnell weiter aus.
Stille bestimmt wieder machtvoll
des Todes letztendlich Haus.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram