Alle 7 Kolumnenkommentare von Ingmar

13.09.11 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Terrorismus ist die Umsetzung des Willens mit allen Mitteln" von  Bergmann: ""Nur die Prinzipien der Gleichberechtigung und der Beseitigung der extremen sozialen Unterschiede können den derzeit entstehenden globalen Terrorismus beseitigen - wir benötigen ein langfristiges strukturpolitisches Konzept für die Schaffung einer Weltgemeinschaft der Staaten, Blöcke und Kulturen." Ja, Herr Bergmann! Aber die Frage daher: WIE lassen sich extreme soziale Unterschiede, wie lässt sich Ungerechtigkeit in der Welt beseitigen? Aber jetzt wird es leider tricky. Weil es nicht genügt, wenn hier relativ abstrakt von einem "strukturpolitische Konzept für die Schaffung einer Weltgemeinschaft der Staaten, Blöcke und Kulturen" die Rede ist. Darüber hinaus muss über Möglichkeit - oder Unmöglichkeit - der Umsetzung der Idee, des Konzepts nachgedacht werden, d.h. über die Umsetzung des Willens zu einer 'besseren Welt'. Sind hierfür alle Mittel erlaubt? Achtung, weil, was ich eigentlich frage ist: Ist Terrorismus erlaubt (Terrorismus als Umsetzung des Willens mit allen Mitteln)?! Ist emanzipatorische Gewalt zu befürworten? Halten wir (nach Lektüre Deiner Kolumne) fest: Terrorismus, wie Du den Begriff gebrauchst, ist Antwort auf den Zustand der (kapitalistischen) Weltordnung, Antwort auf Ungerechtigkeit, auf Unterdrückung. Antwort letztlich also, und diesen Gedanken hätte ich gerne unterstrichen, auf die systemische Gewalt, die gerade das Phänomen Terrorismus hervorbringt. Man sollte deshalb extrem vorsichtig sein, denn wenn man den Terrorismus (was ist das, DER Terrorismus?) ablehnt, von Beginn weg als 'böse' brandmarkt, hat man unversehens bereits eine ideologische Operation vollzogen. Wichtiger wäre es, die Perspektive zu wechseln, die fundamentalen Formen der gesellschaftlichen Gewalt, des systemischen, des kapitalistischen Terrors, sichtbar zu machen. Und von hier aus zu fragen, welche Mittel denn erlaubt sind, um DIESEN Terrorismus zu bekämpfen. Das aber ist eine Frage, vor der wir zurückschrecken. Zu recht: Nicht zuletzt unser Zögern ist es, was uns human macht. I."

02.09.11 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Tautologie" von  Bergmann: "schaue tief genug ins auge von welt und wirklichkeit, und ein paradoxon blickt zurück und fixiert dich an ort und stelle. sehr schön finde ich, wie du den weg vom gedicht auf die welt, auf alles und nichts findest, bergmann. grüsse! ingmar"

20.08.11 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Und Pollock? Zum Form-Inhalt-Problem" von  Bergmann: "lieber herr bergmann, zweierlei: "Das seelische Fassungsvermögen der Rezipienten hängt von Bereitschaft und Gewöhnung ab - hierüber lässt sich noch nichts Endgültiges sagen." das 'noch' hier, es ist arg verfänglich - ich würde es daher streichen -, verfänglich insbesondere rückblickend auf eine frühere textstelle, wo es heisst: "Allgemein gültige Urteile sind überhaupt unmöglich (angesichts der Nichtendlichkeit von Kriterien), und so behelfen wir uns mit konsensualistischen Anerkennungen, mit Vereinbarungen, die von Zeit zu Zeit sich wandelnde, also immer nur vorläufige oder vorübergehende Urteile sind: Kollektive Subjektivität." und: "wir dürfen nicht Gefangene im Spinnennetz unserer Zeit werden." ein aussagekräftige metapher ist das, und eine behauptung, die ich einerseits unterschreiben würde. andererseits aber - obwohl ich zustimme! - relativieren möchte. die gegenwartsferne kann durchaus zum problem werden -->stichwörter: veralten, inaktualität! kunst soll vor allem lebendig (!) sein. shakespeare wurde von goethe etc. als sehr lebendig empfunden --> hinwendung zum älteren, das ältere als inspiration. aber wird das alte einfach bloss 'kopiert', wirkt es alt, veraltet, inaktuell. entscheidend ist, ob und was neues geschaffen wird. das alte ist jedenfalls nicht per se alt, und manchmal sogar origineller, neuer als die postmoderne, ha! grüsse, ingmar"

09.07.09 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Michael Jackson" von  AndreasG: "cool, das teil."

06.07.09 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " ÜBER DAS RAUCHEN" von  Bergmann: "1. Nicht jeder Berg ist es wert erklommen zu werden! 2. Ist Rauchen ein Gipfel??? zu 1.) ja, aber die entscheidung, ob er da hoch will, liegt beim bergsteiger. er hat sich diesen berg ausgewählt; er kennt das risiko. es ist seine entscheidung. er ist kein kind mehr. zu 2.) nein, nicht bei denen, die bei trost sind. meines erachtens. dennoch. voltaire sagte einmal zu jemandem: "ihre meinung ist mir zwar widerlich, aber ich werde mich dafür totschlagen lassen, dass sie sie sagen dürfen." so seh ich das auch hinsichtlich rauchern und der freiheit des einzelnen. wenn ich lese "sanfter Druck gegen die, die nicht recht wissen, was sie tun", finde ich das vom autoren eine elitäre, um nicht zu sagen arrogante aussage erstens, und zweitens eine bevormundung, gegen die ich mich zur wehr setze, wenn sie auf politischer ebene stattfindet (wie sie es tatsächlich tut). ingmar"

29.06.09 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " ÜBER DAS RAUCHEN" von  Bergmann: "rauchen ist nicht die krankheit, sondern symptom der krankheit. die krankheit: die lebensweise und sicht auf das leben. wer richtig lebt, raucht nicht, so verstehe ich herrn bergmanns these. schliesslich ist rauchen ungesund, man wird krank davon... und wer raucht, weiss nicht recht, was er, was sie tut. so wird oben konstatiert. eine prämisse, die sich auf die physisch schädliche wirkung des rauchens stützt. also, man besteigt einen berg nicht, wegen der gefahr, abzustürzen. und früher oder später wird man abstürzen, die gefahr ist gross. man soll am fuss des berges sicher stehen bleiben und sicher zum gipfel hoch schauen und ein langes leben leben, versunken in diese betrachtung. sehr polemisch gefragt: was würdest du wählen, herr bergmann: den schmerz oder das nichts? (ps. das schreiben schadet übrigens auch. das sitzen tut dem rücken nicht gut. ausserdem verpasst man, was draussen spannendes passiert im leben. man könnt sich in der zeit um frau und kind und hund kümmern... schreiben ist tückisch.)"

20.01.09 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Zur Poesie der Leerzeile" von  Bergmann: ""Es geht hier - versuchsweise - um eine Poetik der Leerzeile bzw. um eine Poetik des ungeschriebenen und/oder unschreibbaren Textes. Vielleicht stoßen wir damit in eine Poesie vor, der die Abhängigkeit der geschriebenen Sprache von der Zeichenhaftigkeit überwindet, dergestalt, dass etwa ein leeres Notizbuch einen Roman darstellt, der vollständig vom Leser abhängt. Damit wäre der Autor überwunden, der Leser souverän. Der gelesene Text, der aus unendlich vielen Leerzeilen besteht, erreicht somit absolute Polyvalenz. Letztlich enthielte so ein Text aus unendlich vielen Leerzeilen nichts Geringeres als die Menge sämtlicher geschriebenen und ungeschriebenen Romane oder Gedichte, d. h. aller Texte. Den eben erwähnten leeren Notizblock stelle ich mir als Spiralblock vor, den ich unendlich lange umblättern kann. Im Prinzip genügt ein einziges Blatt, die Spirale kann entfallen, weil ich das Blatt einfach umdrehe, wenn ich unten angekommen bin. Wenn die Poesie der leeren Zeile allgemein funktioniert, ist die herkömmliche Poesie aufgehoben. Vielleicht ist dann das Leben selbst zur Poesie geworden, sodass der Leser, der der Poesie der leeren Zeilen folgt, am Ende das Buch und damit alle Bücher fortwerfen kann. Er ist dann selbst zum Buch geworden und liest sich, indem er lebt." paradox, aber - ganz ohne ironie - so isses! ein wenig ne andere kurve wär auch vorstellbar: das endziel des lesens: die leere lesen, die eigenen geschichten in die leere proijezieren. die eigenen geschichten in die leere schreiben. selber schreiben. der leser ist der schriftsteller. dabei wollte er doch bloss lesen! ingmar"

Diese Liste umfasst nur eigenständige Kolumnenkommentare von Ingmar. Threads, in denen sich Ingmar an der Diskussion zu Kolumnenkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
/Seite /S.
Alles auf einer Seite

Ingmar hat übrigens nicht nur Kommentare zu Kolumnen geschrieben, sondern auch  3 Kommentare zu Autoren und  392 Kommentare zu Texten verfasst.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram