Dreiviertelzwölf

Alltagsgedicht zum Thema Innenwelt

von  Füllertintentanz

Die Stirn legt meinen viel zu wachen Abend in Falten,
ehe sie die Zeit zusammen reißt.
Traumfüßig hofft noch ein  Blickbreit Lächeln
dem Dämmern ein Grübchen zu schlagen,

bevor ich merke, dass es mich schlägt,
mein Löwenherz.
Offenwundig eingeengt.
Dreiviertelzwölf in jedem Takt.
Schmächtigschweres Empfangen.

All das Ungefühlte,
das ich an mir versäumte,
bricht mich zusammen.

Seufzer bauen Bunker aus Flüchten.
Schönsichtrampen.
Sie katapultieren Unverschenktes
blauäugig gen Himmel.
Doch zu viel Blau verdrängt die Sicht.

Hoffnung trägt längst keine Sterne mehr.
Ihr Fall stieg mit der Stunde,
doch jede Möglichkeit frisst weiter
dem Später vom Zeiger.

Ach könnte ich nur auf Kindsgröße wachsen,
Wortstreiche durch Herzen kitzeln,

und endlich Viertel nach von Viertel vor unterscheiden.

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Kommentare zu diesem Text

Elias† (63)
(08.07.08)
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 franky (08.07.08)
Hey liebe Sandra
Ein herrliches Gedicht mit vom Starken Lebenssturm eingebläuter Sehnsucht. Geviertelt und gerädert bleiben wir doch stets ein Ganzes, eingebunkert oder auf der Flucht; Jede Flucht bleibt aussichtslos, du bist in dir gefangen, das Sorgentuch fegt dein Seelenfenster sauber! Und wenn mal die Sonne in dein Herz vordringt, hast du aus eigener Kraft eine glückliche Lebenssekunde geschaffen.
Schicke dir noch viele Sonnenfunken in deinen Leuchtturm
Franky:))
orsoy (56)
(08.07.08)
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