Mainfranken

Naturgedicht zum Thema Betrachtung

von  Isaban

Der Landstrich trägt sein Flickenkleid.
Was grün war, hat sich satt gesonnt,
wirkt erdenschwer und lichtbetont.
Die Felder liegen, gelb und weit,
in aller Abgeschnittenheit,

im Grenzland vor dem Horizont,
wie Dünen vor dem Meer der Zeit.
Ringsum regiert der Erntemond.
Nachts steht sein großer Hund bereit,
frisst sommerblaue Ewigkeit.

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Kommentare zu diesem Text

asche.und.zimt (24)
(28.07.09)
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 Isaban meinte dazu am 28.07.09:
Ach, du weißt doch, ich bin eine zickige Perfektionistin und würde nicht mal mir selbst durchgehen lassen, einen unreinen Reim zu verwenden, wenn er nicht zumindest glaubhaft und bildlich dem Inhalt entsprechend und somit stilistisch begründet ist - oder in anderer Weise eine Entsprechung hat, lieber Weltenwandler.
Freut mich sehr, dass du die Augen nicht vor der zweiten Strophe abgewendet hast - hihi - und fast noch mehr, dass ich dich eventuell angesteckt haben könnte, was Naturgedichte betrifft.
Hab herzlichen Dank für deine Rückmeldung.

Liebe Grüße,

Sabine
janna (60)
(28.07.09)
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 Isaban antwortete darauf am 28.07.09:
Hach, freut mich riesig, dass dir meine Einbauschmankerln ins Auge gefallen sind.
Herzlichen Dank für deine Rückmeldung, Janna.

Liebe Grüße,

Sabine
(Antwort korrigiert am 28.07.2009)

 Peer (28.07.09)
Da gibt's mal nichts zu kritteln.;-)
Phantastisch eingefangen für ein Nordlicht.
LG Peer

 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 28.07.09:
Nordlicht
))

 Peer äußerte darauf am 28.07.09:
Uups, danke Didi, ich habe gerade nachgeschaut, ist doch irgendwie mehr die goldene Mitte. Hatte das irgendwie falsch in Erinnerung.
LG Peer

 Isaban ergänzte dazu am 28.07.09:
Mainfranken betrachte ich als meine zweite Heimat, lieber Peer, ein Landstrich, dem ich mich sehr verbunden fühle. Freut mich sehr, wenn das im Text ein wenig zum Ausdruck kommt.

Vielen Dank für deine Rückmeldung.
Liebe Grüße,

Sabine

@ Didi: Alles eine Frage des Blickwinkels.

 Bergmann (28.07.09)
Recht postromantisch schön. Uli

 Isaban meinte dazu am 28.07.09:
Warst du um diese Jahreszeit schon mal da, Uli?

Liebe Grüße,

Sabine

 Bergmann meinte dazu am 29.07.09:
Aber ja! Nur, was soll denn so ein platter Realitätsmaßstab?

 Isaban meinte dazu am 29.07.09:
Ich wollte einfach wissen, ob du die Zeitlosigkeit der Gegend anders empfindest.

 Bergmann meinte dazu am 29.07.09:
Mich interessiert das Kunstwerk, die Realität ist unfassbar.

 franky (28.07.09)
Hi liebe Sabine,

Mir gefällt dein Naturgedicht, es malt viele zauberhafte Bilder. Für mich ein reichhaltiges Kunstwerk.

Herzliche Abendgrüsse
von
Franky

 Isaban meinte dazu am 28.07.09:
Hab vielen Dank, Franky, für deine freundliche Rückmeldung.
Es freut mich sehr, dass die Bebilderung dich zwischen die Zeilen ziehen konnte.

Liebe Grüße,

Sabine
cannam (35)
(28.07.09)
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 Isaban meinte dazu am 28.07.09:
Sirius, der große Hund (Canis Major), der hellste Stern am Firmament, steht vom 23. Juli bis zum 23. August am nächtlichen Hochsommerhimmel und läutet mit den Hundstagen die Erntezeit ein. Mit jedem Auftauchen frisst er ein bisschen Sommer und wenn er Ende August bis zum nächsten Juli untertaucht, ist der Herbst nicht mehr weit und damit das Ende der fruchtbaren, warmen, reichen Zeit.

Freut mich sehr, dass dir der Text gefällt. Mainfranken ist ein wirklich schöner und erstaunlich zeitloser Landstrich - es ist mir ein großes Lob, wenn die bebilderte Stimmung dich für einen Augenblick einbinden konnte.

Vielen Dank für deine Rückmeldung.

Liebe Grüße,

Isaban

 Didi.Costaire (29.07.09)
Liebe Sabine,

in diesem Gedicht sehe ich eine eher pragmatische Liebeserklärung an einen Landstrich, die diesen facettenreich einfängt und dem LyrI den Weg zeigt, dass aus Mainfranken mein Franken werden kann,

bei dem allerdings auch die Sehnsucht zur Küste durchschimmert, die sich in dem Bild von Dünen und Meer darstellt

und vielleicht sogar die nach Großstadt. Das Sternenbild des Hundes in Verbindung mit den Deichen erinnert mich an diese Zeilen Lindenbergs:

"Hoch im Norden
hinter den Deichen
bin ich geborn.
...
Hier wirst du auf die Dauer
nur Schipper oder Bauer
hier kommst du ganz allmählich
auf den Seehund."


Na ja, meine Sterndeutungen sind wahrscheinlich etwas speziell.

Immer eine reiche Ernte wünschend
grüßt lieb:
Der Dirk

 Isaban meinte dazu am 29.07.09:
Oha, eine pragmatische Liebeserklärung?
Ich ahnte gar nicht, dass es sowas gibt.
Wirklich spannende Interpretation, lieber Dirk,
ganz besonders das mit dem Seehund. :-D
Vielen Dank für deine unterhaltsame Rückmeldung.

Liebe Grüße,

Sabine
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