Er schreitet farblos über das Land hinfort. In frostigen Wogen, die im Schmerz neue Wege entblättern. Purpurn entblößt sich das Flügelkleid des Schmetterlings über den gekreuzten Zeigern, die Mitternacht verheißen. Das Messer gräbt sich ein. Fleischgewordener Alptraum, gebunden an Lungenflügel und Aderwerk. Gebirgsbäche veröden im Gedankengut. Verloren.
Au revoir. Schreit mein Herz.
Pinselstriche. Eins und zwei. Und doch ergibt sich kein Wir. Fährtenleser. Geübtes Selbstmitleid, in deinen Augen unaufrichtig und lachhaft. Das Messer ist klebrig. Altes und Neues scheiden sich, in dunkelrotem Kupferton.
Der Hafen, an dem es kein Willkommenheißen gibt. Ich beuge mich den Wohlwollenden, deren Fäuste und Tritte sich als Genugtuung entladen.
Zweifel drücken ihre Spuren in den Sand meines Herzens.
Dunkelheit verläuft zu einem zarten Schimmer aus Blut und Pastelltönen. Augenblicke, einst von Schönheit getragen, lassen mehr Leid als (Ver)Wunder(ung) zurück.
Du kennst es, Louise.
Jede Träne stanzt Löcher in deine Seele. Schwarze Fetzen verhängen diese blinden Augen. Und aus jedem noch so lächerlichen Grund, klammerst du dich fest daran. Fädelst deine Tränen auf eine Kette. Schmal und zierlich. Universum und Glaube – reine Prostitution.
Untragbar. All die Schritte, auf deinem Herzen.
Und jedes Lächeln entblättert einen neuen, blutigen Schnitt im blassen Schnee.
An den eigenen Dornen stach ich mir die Augen aus. Zu dunkel lag die Welt vor mir, in diesen trostlos-bunten Farben, die mein Herz nicht tragen konnte.
So riss ich mich los – auf – in einsamen Momenten. Begab mich auf diese wundersame Reise, deren Ende noch ungeschrieben steht.
Verblassende Sonnenstrahlen, streichen dies‘ Grau in Grau.
Ich atme ein.
Zieh‘ die Klinge durch.
Wärme heißt uns willkommen.
Verloren, bis ans Ende eines neuen Tages.
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Kommentare zu diesem Text
Tautropfen (23)
(03.02.12)
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