Bester Freund

Kurzprosa zum Thema Denken und Fühlen

von  Prinky

Ihr Blick ging seit Stunden aus dem Fenster. Vor ihrem geistigen Auge kam ihr ein riesiger Rosenstrauß so nah wie nie zuvor.
Doch in Wirklichkeit befuhren hunderte Wagen die Straße. Etliche Menschen hasteten über die Bürgersteige daneben. Regen kann man die Tropfen, die vom Himmel fielen, nicht gerade nennen, aber sie genügten, um dem nasskalten, grauen Tag seinen Stempel aufzudrücken.
"Ob er denn käme," fragte sie sich. Ungeduldig starrte sie in Richtung ihres vermeintlichen Glückes, doch es tat sich nichts.
Ihrem besten Freund hatte sie einen Tee gemacht. Er war besorgt um sie, und legte ihr ein Kissen unter ihre Arme, mit denen sie sich die ganze Zeit am Fensterrahmen abgestützt hatte.
"Bestimmt bald," meinte er.
"Ich gehe nun, danke für den Tee!"
Sie hörte nur noch beiläufig zu, und als sich die Türe im Schloß verfangen hatte, widmete sie sich wieder dem quälenden Warten.
Am Abend kam die Freundin zu Besuch. Auch sie machte sich Sorgen.
"Er kam wieder nicht," beklagte sie sich.
"Nein," meinte die Freundin zu ihr, "er kam nicht, aber er ging!"

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (13.04.12)
Ja, so kanns sein. Oft erkennen es nur die anderen. LG

 Prinky meinte dazu am 13.04.12:
Ja, das gute ist einem manchmal näher als man denkt.
Karmesin (20)
(13.04.12)
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 Prinky antwortete darauf am 13.04.12:
Vielleicht beides.
KoKa (44)
(13.04.12)
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 Prinky schrieb daraufhin am 13.04.12:
Auch wieder wahr.
Das sag ich ihr.
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