Vom Wesen der Enttäuschung

Kurzprosa zum Thema Enttäuschung

von  Prinky

"Es ist vorbei,"
meinte sie kühl, als er ihr einen großen Strauß Rosen überreichte.
"Spar dir deine falsche Anhänglichkeit," sprach sie in Richtung seines enttäuschten Gesichtes, "du weißt sehr genau das du keine Chance mehr bei mir bekommst.
Nicht nur, das du fremd gegangen bist, nein, auch noch mit meiner besten Freundin, und als Krönung in meinem Schlafzimmer."
Er sah betrübt zu Boden, so als wolle er verhindern, das sie sieht, wie sich Tränen in seinen Augen versammelten, doch auch das würde keine Früchte mehr tragen. Jeder, der sie nur ein wenig kannte, konnte ihren festen Entschluss in den Augen sehen.

"Ach, weißt du was," meinte sie plötzlich, "gebe mir die Rosen doch, ich denke, sie haben einen würdigen Platz verdient. Sie können doch nichts für deine miese Abscheulichkeit."
Er lächelte, als ob er sich plötzlich doch seines Sieges
bewusst wurde, und gab sie in ihre Hände.
Sie nahm sie an, und es wunderte schon sehr, das die Rosen trotz ihrer inneren Kälte ihre wunderschöne Farbe und ihren anheimelnden Duft behielten.
Sie drehte sich um, und machte eine braune Mülltonne auf. Mit Schmackes warf sie den Strauß hinein, und nachdem sie den Deckel geschlossen hatte,
empfing sie die wohltuende Ruhe einer Gewissheit.

"Du hättest mich hereinwerfen können," meinte er enttäuscht. "Schon," erwiderte sie kühl, "aber selbst so eine Tonne ist viel zu gut für dich. Das würde ich der Tonne nicht antun wollen!"

Sie ließ ihn stehen, und aus heiterem Himmel begann es zu regnen.
"Ich komme mit deiner besten Freundin zusammen," rief er ihr nach. "Die hat eh mehr zu bieten als du, in jeder Lage." Sein Gesicht war errötet, doch er merkte schnell, das ihr sein Gerede am Arsch vorbeiging.
Sie war zu verletzt, um noch mehr ertragen zu können. Schließlich hatte sie gerade mit zwei Personen Schluss gemacht, aber wie immer hat nur Er gelitten.

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (25.06.12)
Ich hoffe, nicht die Verarbeitung eigener Erfahrungen. Flott geschrieben. LG

 Prinky meinte dazu am 25.06.12:
Nein, zum Glück nicht, aber ein gewisser Teil schon. Nur ar es die beste Freundin, eigentlich die große Liebe, und der sogenannte beste Freund, und es war auch mein Schlafzimmer. Der Rest jedoch ist Fiktion.
Micha
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