In dir singt es

Text zum Thema Liebe und Tod

von  Bella

Wie über einem
die Liebe wieder
stolpert und dann fällt

aufschäumend

für Begegnungen
mit diesen Einzelnen
Verkörperungen eines Wesens

die einem entgegenkamen
vor einem wegliefen
still neben einem gingen

murmelnd, suchend
fluchend, summend
noch nicht singend

dann seufzt die Welt
ihr Unzulänglichsein
in warmen Körpern,
stillem Lachen aus

und hörst du, in dir singt es schon,
ein Mensch sein Lied vom Stehenbleiben
deines Herzens

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Kommentare zu diesem Text

AchterZwerg (65)
(26.11.12)
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 Bella meinte dazu am 28.11.12:
Ich danke dir sehr für deinen lobenden Kommentar und Klick. Hab mich doll gefreut!

Lieber Gruß, Bella

 Dieter Wal (17.01.13)
Die sich nicht wirklich um Lyrismen scherende prosanahe, dennoch lyrische Sprache sagt mir zu. Bei als Strophe gesetztem "aufschäumend" wirkt sie in ihrem offenbar bewusst verhalten verwendetem Sprachmaterial auf mich lyrisch.

Lesenswert, wie in S. 3 vermutlich das allgemein Männliche in verschiedenen Verkörperungen dargestellt wird. Wirkt philosophisch-transzendierend.

Die Bewegungsfolgen und Aktionen der S.n 4 u. 5 sind eindringlich bis zu ihrem markanten Schluss mit "noch nicht singend".

Der bildet eine Klammer für den Schluss. Das Aushauchen von Unzulänglichkeit (erfreuliche Nuance: Unzulänglichsein) unter stiller Heiterkeit in S. 6 finde ich sehr berührend.

Dass in der Liebe Ewigkeit verlangt wird, aber Endlichkeit als Realität erlebt, ist mindestens seit Nietzsches "Denn alle Lust will Ewigkeit, will tiefe, tiefe Ewigkeit" bekannt. Hier wird in meinen Augen ein realistischeres Gegenlied gesungen. Denn nicht nur der körperliche Tod, sondern auch das Ende einer Beziehung ist interpretierbar.

Das Gedicht erscheint mir wie mit einer bemerkenswerten sozialen Intelligenz ausgestattet, könnten Gedichte intelligent sein, aber auch komplex und differenziert in der individuellen Wahrnehmung. Die Sprache ist einfach, aber geschmeidig. Der Text folgt keinen mir bekannten lit. Traditionen, sondern versprachlicht Eigenes, was ich klasse finde.
(Kommentar korrigiert am 17.01.2013)

 Bella antwortete darauf am 19.01.13:
Lieber Dieter,

danke für deine tiefsinnige Interpretation! Was ich gerne ergänzen würde, ist, dass die "Verkörperungen" sich nicht nur auf das Männliche beziehen (auch wenn das auf jeden Fall eine Ebene des Textes sein soll), sondern menschlich gemeint sind, und somit Liebe hier auch die vielfältige Form des Liebens meint, die man als Menschenfreund empfinden kann. Und damit geht es auch um den Sinn des Lebens und um die Frage, ob dieser in einem Leben in den Gefühlen für andere Menschen bestehen kann - vielleicht bleibt das Herz ja auch aus übermäßigem Gefühl einmal stehen, oder, weil es am Ende kein Blut mehr für sich selber übrig hat? ;) Es singt in einem, und man kann sich nicht dagegen wehren, außer Wegzuhören ... und das wäre schade.

Ich danke dir!
Ein lieber Gruß,
Bella
gaby.merci (61)
(24.05.13)
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 Bella schrieb daraufhin am 24.05.13:
Das ist schön, denn sie sind ja auch der Rahmen :) Ich danke dir!
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