Natur- versus gesellschaftliches Gesetz

Erörterung zum Thema Gott

von  loslosch

Omni autem in re consensio omnium gentium lex naturae putanda est (Cicero, 106 v. Chr. bis 43 v. Chr.; Tusculanae disputationes). Jedenfalls muss die Übereinstimmung aller Völker (hier: in der Gottesfrage) als ein Naturgesetz angesehen werden.

Cicero bezieht sich im Kontext auf die Existenz von Göttern, heute würde man sagen: eines höheren Wesens, einer Gottheit. An dieser Übereinstimmung dürfte sich auch nach mehr als 2.000 Jahren kaum etwas geändert haben. Anonyme Umfragen weltweit würden vermutlich ergeben, dass in allen Staaten (einschließlich Nordkorea) die Menschen mehrheitlich an eine Art Weltgeist glauben.

Lieber Cicero, das von dir angezogene "Naturgesetz" basiert auf einem gesellschaftlichen Phänomen. Es ist letztlich eine Frage menschlicher Perspektive und Überhöhung der eigenen Bedeutung.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (07.10.16)
Der Mensch ist ein Teil der Natur. Insofern kann eine Völker übergreifende Perspektive als Naturgesetz angesehen werden.

 loslosch meinte dazu am 07.10.16:
auf dieser wortebene würde dann der unterschied zwischen natur- und gesellschaftsgesetz aufgehoben sein.

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 07.10.16:
Icdh denke "ja".
Janna (66)
(07.10.16)
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 loslosch schrieb daraufhin am 07.10.16:
man könnte einen katholischen priester mit der frage belästigen: darf ich auf die dame dahin einwirken, dass sie ihr wohneigentum nicht gefährdet?

 niemand äußerte darauf am 07.10.16:
Oh, ja, der Mensch überhöht sich gerne. Sag ihm ja nicht, er wäre ein höher entwickeltes Tier, dann schäumt er vor Wut die auf Selbstüberhöhung basiert. LG Irene

 loslosch ergänzte dazu am 07.10.16:
mein seliger geistlicher studienrat mit seiner standard-retourkutsche: "adelheid, du glaubst also auch, dass der mensch vom affen abstammt." mit witzchen hat er sich ums thema gedrückt.
Graeculus (69)
(07.10.16)
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 loslosch meinte dazu am 07.10.16:
cicero mag ein scharfzüngiger rhetor gewesen sein, aber in der götterfrage waren ihm einig ältere griechen voraus, allen voran der weniger bekannte xenophanes:

„Wenn aber die Rinder und Pferde und Löwen Hände hätten und mit diesen Händen malen könnten und Bildwerke schaffen wie Menschen, so würden die Pferde die Götter abbilden und malen in der Gestalt von Pferden, die Rinder mit der Figur von Rindern. Sie würden solche Statuen meißeln, die ihrer eigenen Körpergestalt entsprechen." (gottwein, der ausführlicher zitiert als wiki.) sodann als anthropomorphismus bezeichnet.

 Augustus (07.10.16)
Das Gehirn besitzt leider Gottes zwei Häflten. Jede Gehirnhälfte nimmt für sich das absolute Recht das wahre Gehirn zu sein

Ave

 loslosch meinte dazu am 07.10.16:
daraus zaubere ich: leider besitzt das gehirn gottes zwei hälften ...

nein, ich verbringe darob keine schlaflosen nächte. der herr in seiner endlosen güte mag mir verzeihen. (c’est son métier, meint heine.)
(Antwort korrigiert am 09.10.2016)
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