Bitte um Versöhnung

Brief zum Thema Annäherung

von  Graeculus

Lieber alter Feind!

 

Lange genug, eigentlich viel zu lange haben wir miteinander gestritten und uns das Leben sauer gemacht. Mißgunst, Neid und Bosheit haben unsere Beziehung bestimmt, und jetzt stimmt mich das zunehmend traurig. Die Ursache von all dem liegt schon so lange zurück, daß ich mich gar nicht mehr erinnere, wer eigentlich damit angefangen hat.


Vielleicht war ich es; gut möglich, daß ich es an dem schuldigen Respekt habe fehlen lassen, den man doch dem anderen entgegenbringen sollte. Es mag auch sein, daß Du damals zu sehr den Überlegenen herausgekehrt und mich mit Deinen Vorstellungen und Ansprüchen gereizt hast.


Ist es deshalb heute zu spät für einen neuen Versuch? Ich habe mich immer gesträubt, es zugeben, muß es jetzt aber tun, weil mich der Druck doch zu sehr belastet: daß ich unter der Zerrüttung unseres Verhältnisses leide. Wie es Dir in dieser Hinsicht ergeht, weiß ich nicht; aber möglicherweise empfindest auch Du unsere Feindschaft als Belastung – und zwar als Belastung sowohl für uns beide als auch für andere. Wer weiß, wieviel Schaden wir schon durch unsere ständigen Kämpfe angerichtet, wieviele negative Emotionen wie Schadenfreude, Haß und Bosheit wir in anderen geweckt haben!


Es ist, so meine ich, höchste Zeit, daß wir unser trübseliges, deprimierendes Verhältnis von Grund auf verbessern. Können wir sagen, wie lange wir überhaupt noch die Chance dazu haben, bevor alles zu spät ist?


Dabei sollten wir, das ist jedenfalls meine Ansicht, darauf verzichten, dem anderen die Schuld zu geben, stattdessen überhaupt nicht mehr auf den Fehlern der Vergangenheit herumreiten. Du bist schuld, Du bist schuld! – das ist doch für den Kindergarten und so alten Leuten, wie wir beide es sind, nicht angemessen. Daß auch ich mich falsch verhalten habe, ja Du lieber Gott – nobody is perfect, wie man so sagt. Und auch das sagt man ja gerne: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Laß es uns also, ich bitte Dich, mit dem Zauber eines neuen Anfangs versuchen!

 

Einen lieben Gruß an die anderen Engel.


Sehr herzlich,

Dein Lucifer



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Kommentare zu diesem Text

Browiak (67)
(31.01.22, 16:30)
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 Graeculus meinte dazu am 31.01.22 um 23:27:
Ach, die katholische Kirche, die ist hoffnungslos. Aber was würde Gott, der Herr, zu diesem Angebot seines Widersachers sagen? Schließlich steht er ja im Rufe der Barmherzigkeit.
Browiak (67) antwortete darauf am 01.02.22 um 09:44:
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 Graeculus schrieb daraufhin am 02.02.22 um 22:55:
Das stimmt! Der Gott des Alten Testamentes ist ein eifersüchtiger Gott (so im ersten Gebot des Dekalogs). Interessant ist allerdings, welche Rolle in diesem Alten Testament (= Thora) der Teufel einnimmt.
Die Christen brauchen ihn ja, um das Böse in der Welt zu erklären. Hingegen der jüdische Gott ist schon in sich beides: gut und böse. Da bekommt der Teufel eine ganz andere Funktion, etwa als Wett- und Spielpartner Gottes im Buch Hiob.

 Graeculus äußerte darauf am 02.02.22 um 22:56:
Von diesem Kommentar Deinerseits habe ich übrigens keine E-Mail-Benachrichtigung erhalten; da hatte bestimmt der Teufel seine Hand im Spiel. Jedenfalls habe ich deswegen mit leichter Verspätung geantwortet.

 tueichler (31.01.22, 20:41)
Sehr charmanter Gedanke!

😎
Agnete (66) ergänzte dazu am 31.01.22 um 20:57:
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 Graeculus meinte dazu am 31.01.22 um 23:28:
An tueichler:

Daß anscheinend noch niemand auf den Gedanken gekommen ist, sich einen reuigen, versöhnlichen Teufel vorzustellen ...

 Graeculus meinte dazu am 31.01.22 um 23:28:
An Agnete:

Was meinst Du? Gott? Den Teufel?

 Verlo meinte dazu am 13.02.22 um 09:40:
Vermutlich meint Agnete Religion an sich.

 Graeculus meinte dazu am 13.02.22 um 14:30:
Kann sein. Die Frage ist immer, ob das auch auf Religionen ohne Gott (Taoismus, Buddhismus) zutrifft.

 Verlo meinte dazu am 13.02.22 um 17:28:
Graeculus, Gott ist doch nicht das Problem, sondern wozu er benutzt wird oder man ihn selbst benutzt.

Für mich bedeutet Religion: glaube an Gott, dann wird er dich beschützen.

Oder: wenn du tut, was ich dir gebiete, liebe ich dich.

Dem kann man entgehen: ich liebe und schütze mich selbst, und schon ist man durch Gott (oder wer sich für ihn ausgibt) nicht mehr erpreßbar.

Im Grunde auf die grundlegende Lösung bei Traumata: ich sorge dafür, daß mir nie wieder passiert, was mir angetan wurde.

Wozu braucht man dann noch Gott?

 Graeculus meinte dazu am 13.02.22 um 18:18:
Nun, es gibt keinen Gott bzw. nur den, den wir uns selber machen.
"Es rettet uns kein höh'res Wesen ..." - kennst Du sicher noch.

Das Phänomen Religion ist ein bißchen weiter, insofern es Religionen ohne den Glauben an Gott gibt. Das sind dann spirituelle Wege der Selbsterlösung bzw. -befreiung.

 AlmaMarieSchneider (31.01.22, 20:57)
Wer so einen Brief bekommt kann doch nicht anders als dieses Angebot annehmen. Ich fürchte nur Lucifer muss es heimlich tun. Zu fest ist er als Schreck-Gespenst in der Kirche etabliert. Da kann nicht auf ihn verzichtet werden.

 LG Alma Marie

 Graeculus meinte dazu am 31.01.22 um 23:29:
Sollen wir fürchten, daß die Kirche vom Glauben abfiele? Manchmal denke ich, daß sie das schon lange getan hat.
Teolein (70)
(31.01.22, 21:13)
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 Graeculus meinte dazu am 31.01.22 um 23:33:
"Du willst es doch auch!" - das klingt nach Verführung. Dazu paßt er, der Verführer par excellence; aber ich wollte ihn einmal nicht als Verführer darstellen. Vielleicht ist er es aber auch hier, indem er Gott auf die Probe stellt? Lucifer ist halt nicht zu durchschauen und nicht zu trauen.

 AchterZwerg (01.02.22, 05:13)
Lucy setzt nach der OP einfach andere Prioritäten.
Das schilderst du uns glaubhaft!
Es könnte gut sein, dass sich der AllEine von ihrer Schönheit betören lassen wird ...

Liebe Grüße
der8.

 Graeculus meinte dazu am 01.02.22 um 14:53:
Da Lucifer (griech. Phosphor, d.h. Lichtbringer) der Name des Planeten Venus /als Morgenstern) ist, liegt diese OP nicht ganz fern. Und die Schönheit auch nicht.
Das Spannende ist dann die Antwort des AllEinen. Dazu hat Terminator (s.u.) einen tollen Vorschlag gemacht!

 monalisa (01.02.22, 08:27)
Hallo Graeculus,
deine oben beschriebenenen Gedankengänge sprechen mich sehr an und ich lasse mich gern darauf ein. Doch fürchte ich, wird sich bald ein neuer FEIND finden, dem man all das Schlechte in der Welt in die Schuhe schieben kann.

Liebe Grüße
mona

 Graeculus meinte dazu am 01.02.22 um 14:54:
Da Gottes Schöpfung nicht über jeden Tadel erhaben ist, benötigt er wahrlich einen Sündenbock; auf den werden - so meine Vermutung - weder er noch seine Anhänger verzichten wollen. Schlechte Aussichten für einen Versöhnungsbrief.

 Terminator (01.02.22, 08:28)
Lieber Lucifer,

wie dir bekannt ist, bin ich Liebe und nichts als Liebe. Die Feindschaft ging immer von dir aus, du bist der Spalter, der Lügner, du bringst Zwietracht in die Welt. Wo warst du, als ich dem Saturn seine Ringe gab? Wo warst du, als ich die Schildkröte erschuf, auf der mehrstöckig große Tiere stehen, auf denen letztlich die Erdscheibe ruht? Aber gut, du willst Frieden, also vergebe ich dir. Als guter Christ vergesse ich all deine Ungerechtigkeit mir gegenüber und halte (symbolisch) die andere Wange hin. Nur eine Kleinigkeit musst du tun, um deinen guten Willen zu zeigen: du schneidest von deinem Penis ein Stück Haut ab und du tötest deinen erstgeborenen Sohn als Zeichen der Liebe und des Friedens. Nachdem du das getan hast, musst du dich nur noch ab jetzt und für immer an 333 Gebote und 333 Verbote halten, und du bist mir auf ewig willkommen als geliebter Freund und ergebener Knecht.

In all meiner Herrlichkeit,
Dein Herr und dein Gott.

 Graeculus meinte dazu am 01.02.22 um 14:58:
Eine hervorragende Antwort, in jeder Hinsicht. Mit Deiner Erlaubnis werde ich sie meinem Text hinzufügen und - sollte ich ihn bei einer Lesung vortragen - mit Nennung des Autors anhängen.

Leider kann man nur Texte, aber keine Kommentare empfehlen etc.

 niemand meinte dazu am 01.02.22 um 15:17:
Hmm. mir stellt sich hier die Frage, wer hat denn den Lucifer erschaffen? Soweit ich weiß, sprechen alle von einem Gott und dann noch, dass dieser allmächtig sei.
Wenn es nur einen gibt, einen Gott, dann hat er doch auch den Luci erschaffen, ansonsten, wenn sich dieser selber schuf, dann wäre er doch Gott gleich,also ein zweiter in dieser Art. Und wenn Gott Lucifer erschuf, dann kann er ihm doch keinerlei Vorwurf bezüglich seiner Beschaffenheit machen. Man kann doch als Schöpfer nicht das Geschöpf für etwas verantwortlich machen, was man selber in ein solches hinein gelegt hat. Wo bleibt da übrigens die Allmächtigkeit eines Gottes, wenn er noch nicht mal mit einem Feind fertig werden kann. Wie kann ein Allmächtiger überhaupt einen Gegenspieler haben, einen dulden, der ihm seine Allmächtigkeit in Frage stellt? Ist das ein Spielchen, welches da getrieben wird, so unter dem Motto, wenn ich alles kann, könnte ich mich langweilen, also schaffe ich mir einen Gegenpol, mit dem ich mich kebbeln kann, gebe dem einen Teil meiner Macht ab. Aber bin ich dann allmächtig, oder nur halb, aus eigener Entscheidung?
Alles ein bisschen wirre, wir mir scheint. Wenn Gott, der allmächtige die Welt/das All erschuf, denn müsste erdoch solch einen Heini, wie den Luci, mit der linken Flosse beseitigen können. Oder ist das die Angst vor einer göttlichen Langeweile,
die dann aufkommen könnte. Also doch Spielchen?

 Graeculus meinte dazu am 01.02.22 um 18:43:
Wenn man sich einmal auf die Annahme einläßt, Gott könnte existieren, dann gibt es das Problem, daß er Dir (und mir und auch allen anderen) auf solche Fragen eine Antwort weder gibt noch schuldig ist.
Terminator spielt hier

Wo warst du, als ich dem Saturn seine Ringe gab?
auf seine klassische Antwort im Buch "Hiob" an.


Und jetzt kommt (nach meinem Verständnis) dieser eine Engel namens Lucifer ins Spiel: Er ist derjenige, der sagt: "Dem unterwerfe ich mich nicht (non serviam)!"
Genau das, dieser Stolz macht ihn in biblischer Aufassung zum Teufel, und insofern sind wir - Du und ich - des Teufels, denn wir nehmen die gleiche Haltung ein.

Die Religionen wissen sich halt abszusichern: Wenn du dumme Fragen stellst, statt blind zu gehorchen, dann geh zum Teufel!

 Augustus meinte dazu am 01.02.22 um 19:36:
Stellt man sich die Eltern vor, wie sie ein Kind zeugen, dann liegt der Wille zur Zeugung bei den Eltern. Diese Allmacht ein Kind in die Welt zu bringen, bedeutet nicht, die volle Kontrolle über das Kind und sein späteres Leben zu zu besitzen. 
Ähnlich stelle ich mir vor, dass Lucifer einen freien Willen besitzt, der nur von Lucifer selbst kontrolliert werden kann.
Der liebe Gott mag allmächtig sein, aber sobald er seine Allmacht ausübt, verleiht er dem anderen die Allmacht sich selbst zu kontrollieren.

 niemand meinte dazu am 01.02.22 um 20:21:
Das ist aber sehr an den Haaren herbeigezogen, Augustus. Die Eltern sind ja nur Puppen der Natur. Diese hat die Macht ein Wesen "via Eltern" auf die Welt zu bringen. Wenn die nicht will, dann kommt keines zur Welt. Die Natur ist gewitzt genug um dann bei zwei Personen den Eindruck entstehen zu lassen,sie hätten ein Kind zur Welt gebracht. Die haben sich nur vergnügt, alles andere liegt nicht in deren Hand. Ich muss immer lachen, wenn ein Mensch behauptet er habe ein Kind gemacht. Wie denn, wenn nicht mit allen Werkzeugen der Natur? Hat ein Mensch schon mal selber einen anderen gebastelt? Der Mensch ist ein Handlanger der Natur. Das mit Gott und der Allmächtigkeit hinkt gewaltig. Wenn man dieses Wort der Allmächtigkeit wegließe, ließe sich das Ganze plausibler machen. Entweder man hat eine Allmacht, oder man hat sie teilweise an andere abgegeben, gerne oder ungerne, das sei dahingestellt. Alles andere sind Versuche den Religionen nach dem Maul zu reden, ohne einzelne Begriffe ernsthaft zu hinterfragen.

 Terminator meinte dazu am 01.02.22 um 21:37:
Eine hervorragende Antwort, in jeder Hinsicht. Mit Deiner Erlaubnis werde ich sie meinem Text hinzufügen und - sollte ich ihn bei einer Lesung vortragen - mit Nennung des Autors anhängen.
Gern. Die Schöpfungshöhe meiner Antwort ist allerdings sehr gering: ich habe alle Argumente, und selbst die Attitüde, dem Gott der Bibel entnommen. Vielleicht passt sie deswegen ja ganz gut.

 Graeculus meinte dazu am 01.02.22 um 23:22:
Genau das hast Du. Aber das muß man erst einmal zu einem kleinen, paßgenauen Bild zusammenfügen, und das unabhängig von dem liebenden Vater, von dem in Predigten so oft die Rede ist.

 Graeculus meinte dazu am 01.02.22 um 23:25:
An Augustus (& niemand):

Mit der freien Wahl ist es ja nich so weit her, weil man eben nicht ein unbeschriebenes Blatt, sondern mit den und den Eigenschaften ausgestattet ist. Weder Gott noch Lucifer noch irgendjemand können als die, die sie sind, in einer konkreten Situation Beliebiges tun.
Versuche mal, ein anderer zu sein, als Augustus es ist, dann merkst Du, wie schwer das ist.

 niemand meinte dazu am 02.02.22 um 10:22:
@ Graeculus
Wenn Du von "irgendjemand" [Mensch/Tier] sprichst, hast Du natürlich recht,
aber Du beziehst Gott und Lucifer auch mit ein. Hast Du einen von beiden je gesehen/wirklich kennen gelernt? Das hat sich [oben] so angehört, als ob Du den beiden schon in Persona begegnet wärst :( Nichts für ungut, alles war wir tun
sind Spekulationen. Von den Gläubigen natürlich abgesehen, die wissen alles ;)

 Graeculus meinte dazu am 02.02.22 um 22:52:
Ich kenne weder Gott noch Teufel. Würde ich sie kennen, wüßte ich dadurch allerdings über ihre Willensfreiheit nicht mehr. Die stellt man ja auch bei uns Menschen nicht durch Beobachtung fest wie die Augenfarbe. Was dagegen spricht, ist keine Beobachtung, sondern Nachdenken: Willensfreiheit würde das Kausalgesetz (Jedes Ereignis ist Wirkung einer Ursache.) aufheben. Ein willensfreies Handeln wäre ein Handeln ohne Ursache, nämlich ohne Beweggrund, ohne Motiv. Gott oder der Teufel täten etwas nicht, weil ...
So werden uns Gott und Teufel aber nicht dargestellt, wären so vermutlich überhaupt völlig unverständlich.

Wenn Du mich ernsthaft fragst, dann sind Gott und Teufel ebenso menschliche Fiktion wie dieser mein Brief.

 Graeculus meinte dazu am 08.02.22 um 16:08:
An Terminator:

Am kommenden Freitag habe ich die Gelegenheit, meinen Text samt Deinem Erwiderung erstmals vorzutragen. Ggfs. (also bei interessanten Reaktionen des Auditoriums) werde ich berichten.

 Graeculus meinte dazu am 12.02.22 um 17:58:
Nun habe ich den Text samt Deiner Antwort vorgetragen. Die Resonanz war positiv, es wurde gelacht.
Zu Deinem Part sagte eine Zuhörerin spontan: "Die Schildkröte mit den Tieren und der Erdscheibe darauf, das hat er von Terry Pratchett!"
Ich hatte an Indien gedacht und konnte dazu weiter nichts sagen. War Pratchett Deine Inspirationsquelle?

 Graeculus meinte dazu am 16.02.22 um 23:28:
An Terminator:

Kannst Du, bitte, hierauf noch antworten? Stammt das von Pratchett? (Ich habe nichts von dem gelesen.)

 Terminator meinte dazu am 17.02.22 um 02:35:
Ich weiß gar nicht, wer das ist. Man kommt ja mühelos selbst drauf, die angeblichen Stütztiere der Erdscheibe aufeinander zu stellen, um diesen Aberglauben zu parodieren.

 Graeculus meinte dazu am 17.02.22 um 15:33:
Ich weiß gar nicht, wer das ist.
Nein? Nun, gelesen habe ich nichts von ihm, aber angesprochen haben mich schon viele auf seine Scheibenwelt-Romane.

Ich hatte Deine Bemerkung auf eine indische Tradition zurückgeführt. "Aber nein", meinte die Zuhörerin, "das ist Terry Pratchett!"

 niemand (01.02.22, 08:51)
Ich sehe in diesem Text nicht unbedingt etwas was man religiös nennen könnte,sonden ein
Gespräch eines Menschen mit sich selbst. Mit seiner quasi Doppel-Veranlagung von Gut und Böse. Der Gedanke des nicht mehr kämpfen Wollens/Müssens macht sich breit. Und die Idee einer Annäherung im Sinne eines Dialogs mit beiden Eigenschaften. Ein Begreifen beider Seiten und ein damit leben ohne sich sinnlos zu zerfetzen, ohne eines nur gut sein Wollens und ohne eines nur schlecht sein Müssens. Irgendwie auf einen lebensmöglichen Nenner zu kommen, das wäre erstrebenswert, denn was der Mensch Teufel und Gott nennt ist in ihm, ist seine Veranlagung mit mehr oder weniger großen Tendenz [zeitweilig] zu einer dieser beiden Seiten. Sich erkennen und versuchen zu handeln ohne allzu großen Schaden an sich und den anderen anzurichten. Eine Lebensaufgabe des Menschen an sich, der nicht alle gewachsen sind. Natürlich wird einer der glaubt seine Veranlagung anderen gerne in die Schuhe schieben,
hier Gott/Teufel.  LG niemand

 Graeculus meinte dazu am 01.02.22 um 15:03:
Das kann man so sehen, niemand - auch wenn es nicht in meiner bewußten Absicht lag. Diese bestand in dem Gedankenexperiment bzw. -einfall, was wäre, wenn der Teufel sich versöhnlich zeigte. Nach dem gängigen Konzept dürfte er das nicht, andererseits müßte Gott gemäß der von ihm verbreiteten Vorstellung darauf eingehen: Liebe und so.

Deine Deutung ist eher psychologisch und völlig legitim.

 EkkehartMittelberg (01.02.22, 11:09)
Nur wenig  kann beglückender sein als eine alte Feindschaft, die in Versöhnung endet. 

 Graeculus meinte dazu am 01.02.22 um 15:04:
Hoffen wir, daß Gott darauf eingeht, sollte er existieren. Dann wäre seine Reaktion spannend. Was hältst Du von Terminators Versuch in dieser Richtung, s.o.?

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 01.02.22 um 21:19:
Einen Versuch ist es immer wert.

 Graeculus meinte dazu am 01.02.22 um 23:26:
Bei mir jedenfalls hat Gott nie geantwortet. Kein Anschluß unser dieser Nummer, sozusagen.

 Fridolin (06.02.22, 03:16)
Lieber Luzifer
In Beantwortung Deines Schreibens kann ich nur sagen:
Du machst Dir das zu einfach. Das ist schlichtweg verantwortungslos, was Du da vorschlägst.
Mal ganz abgesehen von der Verwirrung, in die Du meine irdischen Zuarbeiter versetzen würdest, (wieviele Lehrbücher müssten umgeschrieben werden).
Hast Du mal darüber nachgedacht, was es für die Welt bedeuten würde, Deine Arbeitsstätte zu schließen? Du kannst doch Deine Angestellten nicht von heute auf morgen, womöglich auch noch ohne Sozialpläne, auf die Straße setzen!
Was soll aus dem Bösen werden, ohne die ordnende Hand eines professionell arbeitenden Chefs ?
Soll das Böse in Zukunft in den Händen von Amateuren liegen?
Wir müssten eine Abwicklungsgesellschaft für die Hölle gründen.
Woran sollte sich amerikanische Politik in Zukunft orientieren, wenn es keine Schurkenstaaten mehr gibt?
Und wieviele Richter und Justizangestellte würdest Du arbeitslos machen, wenn es nicht gelingt, das Böse ohne Dich am Leben zu halten!
Und was würden wohl die Hersteller von Psychopharmaka sagen?
Du weißt, wie schwierig Abrüstungsverhandlungen sind, das müsste ganz professionell organisiert werden.
Oder Du benennst einen kompetenten Nachfolger, aber diese Dreckarbeit wird niemand machen wollen, und ein psychiatrischer Patient wäre inakzeptabel.
Vielleicht wäre es ein erster Schritt und Zeichen des Guten Willens, das Höllenfeuer hinfort mit umweltfreundlicher Energie zu betreiben.

i.A.
N.N., göttlicher Obersekretär

 Graeculus meinte dazu am 06.02.22 um 18:45:
Sind nicht ebensoviele Helfer zum Guten wie Verführer zum Bösen brauchbar? Ich gebe allerdings zu, daß ich mir um den Aspekt der Arbeitsplatzerhaltung noch nicht genügend Gedanken gemacht habe.
Falls wir das Höllenfeuer ganz löschen können, wäre das doch jedenfalls die ultimative Energieersparnis.

 Fridolin meinte dazu am 07.02.22 um 06:36:
Sind nicht ebensoviele Helfer zum Guten wie Verführer zum Bösen brauchbar?
im Prinzip natürlich schon, aber die Menschen beschäftigen sich doch viel lieber mit dem Kampf gegen das Böse; für den Kampf für das Gute sind sie so schwer zu gewinnen.

Und das Höllenfeuer brauchen wir schon noch. Der Versuch mit der Pandemie als Ersatz war ja recht vielversprechend, ist aber letztlich dann doch nicht so richtig gelungen.

 Graeculus meinte dazu am 07.02.22 um 17:28:
Oh nein, Ihr Lieben, die Hölle kenne ich nun wirklich in- und auswendig, und gegen sie ist die Pandemie nur ein leichtes Unwohlsein.

 Fridolin meinte dazu am 07.02.22 um 18:20:
Ich hoffe, Du sprichst hier noch als Luzifer?
Wenn ja, würde ich sagen: Immerhin haben wir die Menschheit ganz schön auf Trab gebracht. Trotzdem, sage ich ja, als Ersatz für die Hölle taugt es doch nicht so recht.
Ebenso wenig wie der Terrorismus, oder die Flüchtlinge, oder die AfD

Antwort geändert am 07.02.2022 um 18:27 Uhr

Antwort geändert am 07.02.2022 um 18:38 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 07.02.22 um 22:10:
Na klar, ich spreche noch als Lucifer. Der Mephisto ist überhaupt meine Lieblingsrolle!
Natürlich haben wir die Menschheit mit Codi-19 ganz schön auf Trab gebracht. Aber unsere stärkste Leistung war das doch nicht. Ich meine, das 20. Jahrhundert war unsere ganz große Zeit. Und wenn ich jetzt die damaligen Höhepunkte erwähne, dann werde ich wirklich zynisch.

 Fridolin meinte dazu am 10.02.22 um 06:55:
So richtig ernst scheint es Dir nicht zu sein. Mal willst Du das Höllenfeuer löschen, dann wieder ist Mephisto Deine Lieblingsrolle. Mir scheint, Du willst mich nur hinters Licht führen. Dich reizt es, Gott an der Nase herumzuführen, mich lächerlich zu machen. Seht, er lässt sich ohne weiteres täuschen, er fällt auf alles rein, der Gutgläubige. Der Allwissende merkt nicht, dass das nur ein Trick ist.
Die Hölle, der Angstmacher schlechthin, was soll damit passieren, wenn Du Deinen Posten verlässt? Denkst Du daran, das ganze System zu demontieren, oder möchtest Du einfach nur in Rente gehen, Deinen Job einem anderen übergeben. Das müsstest Du als erstes klarstellen.
Vielleicht denkst Du ja auch, die Menschen machen Deinen Job besser als Du, sie machen sich das Leben mehr zur Hölle als Du es jemals könntest? Glaubst Du, Du bist überflüssig geworden?

 Graeculus meinte dazu am 11.02.22 um 00:01:
Appellierst Du an mein Verantwortungsbewußtsein für den Bereich, für den ich zuständig bin: die Hölle?
Kannst Du nicht nachvollziehen, daß jeder, auch der Teufel, einmal in Rente gehen möchte?

Daß ich gespalten und hin- und hergerissen bin, das stimmt. Es gibt einen sicheren Weg in die Hölle: strikte Konsequenz. Sie ist unmenschlich und, wie ich Dir bezeugen kann, sogar unteuflisch.
An der Nase will ich Dich nicht herumführen. Aber wie ich dich kenne, vermutest Du jetzt wieder, daß das eine Lüge ist. "Vater der Lüge" ist ja einer der Begriffe, mit denen man mich gerne kennzeichnet. Mein Brandmal auf der Stirn. Was soll ich da machen? Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht. Da stecke ich wohl in der Falle.

 Fridolin meinte dazu am 12.02.22 um 00:17:
Und ob ich das verstehen kann, dass Du in Rente gehen möchtest. Was meinst Du, wie ich mich manchmal fühle, wenn ich mir so ansehe, was die Menschen mit mir alles gemacht haben.
Sie setzen uns in die Welt, dichten uns alles mögliche an und scheren sich einen Dreck um uns, wenn's drauf ankommt. Da ist dann plötzlich nur ihr kleines Glück, das eigene Süppchen noch wichtig.
Vielleicht sollten wir uns wirklich irgendwo ein schattiges Wölkchen suchen, die Beine baumeln lassen und zusehen, was sie ohne uns so treiben.
Glaubst Du, sie verkraften das, wenn wir uns vom Acker machen?

 Graeculus meinte dazu am 12.02.22 um 17:44:
Eine herzliche Bitte: Laß uns gemeinsam in Rente gehen! Und laß uns das so tun, daß wir wirklich alle Fragen über das Schicksal der Menschen hinter uns lassen!
Wir haben es versucht mit ihnen, aber wir kamen nicht klar miteinander.

 Fridolin meinte dazu am 13.02.22 um 07:42:
Also ist es beschlossen.
Aber ein bisschen nacharbeiten muss ich schon noch. Weißt Du, warum sie uns erfunden haben? Was mich betrifft, also ich glaube, anfangs sollte ich ein Trostpflaster sein. Für alles, was schief geht im Leben, wollten sie - irgendwann - halt doch so eine Art Ausgleich. Aber das hat den ewigen Miesepetern dann offenbar nicht gepasst; die mussten in die Suppe spucken und Dich erfinden. Ein bisschen Angst muss sein, haben die wohl gedacht.
Einen scheint es ja gegeben zu haben, der wirklich ein Trost für seine Mitmenschen war, den haben sie dann aber ans Kreuz nageln lassen, die Missgünstlinge. Und den zeigen sie jetzt immer, wie er da so am Kreuz hängt, so dass der einem auch nur Angst machen kann. So wie man die Räuber früher am Galgen hat hängen lassen zur Abschreckung. Das soll heißen: "Das hat er nun davon, der Gutmensch".  Laut sagen sie das nicht, aber das braucht es ja auch gar nicht.
Statt dessen haben sie dem angehängt, er sei mein Sohn, und er hätte sich geopfert. Als hätte der sich selbst da hin nageln können. Nein, nein, die Angstmacher haben die Tröster ganz gut im Griff.
Also lass uns hoffen, dass sie uns nicht schnell noch das Renteneintrittsalter erhöhen. Eigentlich sollten sie uns ja mindestens so gut ausstatten wie ihre abgehalfterten Bundespräsidenten, oder? Aber ich denke, sie werden ganz schön sauer sein ...

 Graeculus meinte dazu am 13.02.22 um 14:17:
Die Erhöhung des Renteneintrittsalters - das können sie uns doch nicht antun!

Mal im Ernst: Das düstere Symbol des Christentums wirkt auch auf mich immer wieder bedrückend. Schon ganz unmittelbar, aber dann erst die darin liegende Botschaft: Nimm auch du dein Kreuz auf dich, nur das ist der Weg zum Heil!
Dagegen empört sich mehr als der Heide in mir.

 Fridolin meinte dazu am 14.02.22 um 07:34:
Ja, ja, die inneliegenden Botschaften. Auch nicht viel besser: Dieser Platzverweis für Apfel essen. Was sie mir da angedichtet haben. Wieso sollte ich das verboten haben? Wo  es doch immer heißt: „One apple a day keeps the doctor away“. Gesunde Ernährung gehörte wohl nicht zu ihrem Paradies. Schiller hat das Prinzip mit seinem Gesslerhut beschrieben und den Apfel dann schön umfunktioniert.

Noch schlimmer: Keine Früchte vom Baum der Erkenntnis. Heißt das: Lieber nicht in die Schule gehen? Lieber nicht studieren?

Nein, gehen wir lieber in Rente, das ufert sonst noch aus ...

Antwort geändert am 14.02.2022 um 07:38 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 14.02.22 um 22:42:
Daß gerade der Baum der Erkenntnis (von Gut und Böse) tabu sein soll, hat auch mich immer mißtraurisch gestimmt.
Obendrein der Umstand, daß Gott (Proseminarkenntnise in Psychologie) natürlich wissen mußte, daß er gerade durch sein Verbot gerade diesen Baum höchst interessant machte.

Also: ab in die Rente!

 Fridolin meinte dazu am 15.02.22 um 03:01:
daß Gott (Proseminarkenntnise in Psychologie) natürlich wissen mußte, daß er gerade durch sein Verbot gerade diesen Baum höchst interessant machte.
- das heißt natürlich die Menschen wussten das, die mir das in den Mund gelegt haben ... darauf würde ich schon gern bestehen, bevor ich meinen Kittel ablege. In diesem Sinne : auf Dein Wohl!

 Graeculus meinte dazu am 15.02.22 um 22:28:
Den Menschen, die das Buch Genesis geschrieben haben, müßte das bewußt gewesen sein. Es handelt sich da ja um ein uraltes Märchenmotiv: das Tabu und sein Bruch.

Sagen wir: als Gottesvorstellung ist es merkwürdig. Es scheint so zu sein, daß die Betreffenden keine ganz gute Vorstellung von dem Gott hatten, den sie uns da vorstellten.
Clara (37)
(06.02.22, 06:09)
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 Graeculus meinte dazu am 06.02.22 um 18:48:
Du meinst, lieber Gott, ich müßte mir deine versöhnende Gnade erst verdienen? Ja, hast du denn nicht deinen Apostel Paulus gelesen, demzufolge wir alle mit unseren Werken nichts taugen, sondern ganz und gar auf deine Gnade angewiesen sind? Also, ein bißchen Konsequenz muß ich dir schon zumuten.
Clara (37) meinte dazu am 06.02.22 um 19:06:
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 Graeculus meinte dazu am 06.02.22 um 23:18:
Ah, du verdächtigst mich der Lüge. Ach, das wird schwer mit Gott und mir. Jahrtausende der Feindschaft sind nicht auszulöschen. Und für mich ist Gottes Sohn anscheinend nicht gestorben.
Clara (37) meinte dazu am 07.02.22 um 06:29:
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 Graeculus meinte dazu am 07.02.22 um 17:26:
Ja, wenn dein Sohn nur für die Sünden der Menschen, oder wie die Heiden sagen: der Sterblichen gestorben ist, dann ist er nicht mein Erlöser. Schade eigentlich, denn sündhaft (zur Sünde fähig) sind ja auch wir Engel.
Da hast du offenbar eine Zwei-Klassen-Gesellschaft etabliert.

Nun ist ja bei den Menschen bekanntlich die Sünde durch das Weib in die Welt gekommen, und über dessen Sympathiewerte verfüge ich natürlich nicht.

Den Vergleich mit dem Schürzenjäger übergehe ich, um nicht gleich wieder in Zorn zu gerraten.
Clara (37) meinte dazu am 07.02.22 um 18:53:
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 Graeculus meinte dazu am 07.02.22 um 22:05:
Was ich von dir will? Nichts auf die lange Bank schieben ("erstmal Taten zeigen!"), sondern mal wieder mit dir im Himmel feiern, mit Engeln, Ambrosia, Manna. Wir prosten einander zu und denken an die guten alten Zeiten, als wir noch Partner waren und vertraut miteinander umgegangen sind. Weißt du noch, wie wir um Hiob gewettet haben? Ich war so nahe dran, die Wette zu gewinnen!

Nimm doch nicht imer alles so ernst mit Buße und Reue und dem ganzen Kram! Wenn man nichtmal im Himmel Spaß haben kann ...
Clara (37) meinte dazu am 08.02.22 um 08:09:
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 Graeculus meinte dazu am 08.02.22 um 16:05:
Danke für die halbe Einladung! Immerhin: Gott bereut etwas!, das nenne ich einmal eine sensationelle Nachricht. (Unter uns: die Erschaffung eines Wesens, das sich selbstbewußt bzw. überheblich "die Krone der Schöpfung" nennt, solltest du dir ebenfalls nochmal durch den Kopf gehen lassen. Keine Meisterleistung, wie ich meine. Schon beim ersten Apfel schwach geworden und bis heute schwach geblieben, was Verführung angeht.)

P.S.:
Die ikonographische Vorstellung des Teufels haben die Christen von Dionysos - dem Anti-Jesus sozusagen - und seinem Gefolge übernommen, den Silenen. Hufe und Hörner haben aber nur die Silene, nicht der Meister selbst.
Das schreibe ich, weil ich (der Autor) mich bei Dionysos besonders wohl und zu Hause fühle.

P.P.S.:
Ich schaue dann bei Gelegenheit einmal vorbei, ohne mein Gefolge, damit du nicht ungnädig wirst.
Clara (37) meinte dazu am 09.02.22 um 07:39:
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 Graeculus meinte dazu am 09.02.22 um 14:59:
Das stimmt, ich habe an einer Stelle die Position gewechselt.

Davon abgesehen merke ich, daß es wirklich sehr, sehr schwer ist, Gott und Lucifer auf der Basis ihrer uralten Feindschaft zur Versöhnung zu bringen. Niemand verzichtet gerne auf seinen Feind, dem er die Schuld an allem geben kann.
Clara (37) meinte dazu am 10.02.22 um 07:37:
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 Graeculus meinte dazu am 11.02.22 um 00:06:
Mal ein bißchen abklopfen, bevor man sein Vertrauen schenkt - das verstehe ich, und das habe ich mir wohl auch verdient. Bedingungslos ausliefern sollte man sich wohl niemandem.

Ob unsere Rollen so verteilt sind, wie Du es beschreibst - ich der Spielende, Du der Schützende -, das möchte ich allerdings bezweifeln. Im Falle Hiob haben wir beide gespielt, und auch sonst meine ich mich zu erinnern, daß Du vor der Zuneigung die Unterwerfung unter Deinen Willen verlangst. Gestatte, daß auch wir, Deine Geschöpfe, da ein bißchen vorsichtig im Umgang mit Dir sind. Auch Gott sollte man sich nicht bedingungslos ausliefern, s.o.
Clara (37) meinte dazu am 11.02.22 um 09:11:
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 Graeculus meinte dazu am 11.02.22 um 15:31:
Daß du, 'lieber Gott', dich nicht auf die Regel des "do ut des" festlegen magst (ich diene dir, nun gib mir etwas dafür), das richtet deine Religion zugrunde - denn die Menschen (und auch du selbst?) sind eines ganz gewiß: Egoisten. Warum sollten wir dir dienen, wenn wir nichts dafür bekommen?
Nicht zuletzt dafür ist doch der Himmel erfunden worden, oder? Als Belohnung!
Clara (37) meinte dazu am 11.02.22 um 15:59:
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 Graeculus meinte dazu am 12.02.22 um 17:35:
Aha, Gott legt seine Karten offen.

Was ist "wetware"?
Clara (37) meinte dazu am 12.02.22 um 18:13:
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 Graeculus meinte dazu am 12.02.22 um 22:32:
Ach IT. Darin kenne ich mich nun gar nicht aus - weder als Teufel noch in meiner 'normalen' Existenz.

Schöne Einstellung zur Religion - Offenheit als Luxus.
Vielleicht gefällt Dir dann die Äußerung Bodhidharmas, des 1. Patriarchen des Zen, über Religion: "Offene Weite, keine Spur von heilig."
Clara (37) meinte dazu am 13.02.22 um 08:27:
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 Graeculus meinte dazu am 13.02.22 um 14:24:
Gruppen- oder Sozialwesen? Bei manchen (!) anderen Tieren sage ich dazu: ja. Aber die Menschen kann man so nicht über einen Kamm scheren. Dazu hast du sie zu komplex und individuell geschaffen.
Schau dich nur in unserem kleinen kV-Terrarium um: Da gibt es solche und solche. Eher wie Hauskatzen als wie Hunde.

"Das Heilige zu achten wirkt versöhnlich" - es kann sein, daß ich das unterschätze. Dein Beispiel ist gut, aber mir fallen auch gleich viele Kämpfe um das ein, was man als heilig empfindet, etwa der Tempelberg in Jerusalem.
Clara (37) meinte dazu am 13.02.22 um 17:25:
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 Graeculus meinte dazu am 13.02.22 um 18:15:
Man muß ja nicht gleich völlig autark leben, um ein Einzelgänger zu sein, auf den das "homo animal sociale" nicht zutrifft.

Will ich Versöhnung? Ich glaube, ich habe dazu schon einmal Heinrich Heine zitiert. Nein, ich mag mich nicht mit allem aussöhnen.
Clara (37) meinte dazu am 13.02.22 um 18:21:
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 Graeculus meinte dazu am 13.02.22 um 18:33:
Do I contradict myself?
Very well then I contradict myself,
I am large, I contain multitudes.
(Walt Whitman: Song of Myself)


Sollte das nicht, wenn es schon Walt Whitman zusteht, auch mir zustehen, dem uralten Engel?
Clara (37) meinte dazu am 13.02.22 um 18:48:
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 Graeculus meinte dazu am 13.02.22 um 23:07:
Was an mir ist unaufrichtig? Ich gebe mir größte Mühe, ein völlig aufrichtiger Teufel zu sein.
Wer seine eigene Widersprüchlichkeit zugibt, ist doch ehrlicher als der, welcher behauptet, immer konsequent zu sein.
Clara (37) meinte dazu am 14.02.22 um 02:28:
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 Graeculus meinte dazu am 14.02.22 um 22:36:
Meinst Du meine (in der Bibel sehr parteiisch beschriebene) Vergangenheit oder mein Auftreten hier? Wo bzw. wie war ich da durchtrieben?
Clara (37) meinte dazu am 14.02.22 um 23:11:
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 Graeculus meinte dazu am 15.02.22 um 22:20:
Natürlich reden wir hier nicht über unsere natürlichen, sondern nur über unsere Kunstfiguren.

Ich (also Lucifer) habe meinen 'rührseligen' Versöhnungsbrief zur Mogelpackung erklärt? Und habe 'in kurzer Zeit' meine Meinung zweimal um 180° gedreht?

Also, von Feind zu Freund, das hat mich Jahrhunderte gekostet!
Und das mit der Mogelpackung ... wo? Ich fürchte, nun erliege auch ich dem Schicksal so vieler alter Leute. Wahrhaftig, der Teufel selbst bekommt Alzheimer?
Dann wird es extra schwierig mit der Versöhnung, weil ich alle Abmachungen anscheinend wieder vergesse.

Ooooder liegte es vielmehr an Deinen Vorurteilen gegen mich?
Clara (37) meinte dazu am 16.02.22 um 05:59:
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 Graeculus meinte dazu am 16.02.22 um 15:15:
Jetzt sehe ich mich zahlreichen Vorurteilen Deinerseits gegenüber, die, da es mich ja gar nicht gibt, unmöglich auf Erfahrungen beruhen können.

Und ja, einigen Leuten ist es gelungen, den Teufel hereinzulegen, z.B. in Grimms Märchen.
Meistens, also in der Literatur jedenfalls, bleibe ich aber Sieger - etwa in der Geschichte der Geliebten eines Ehemannes, die einen Pakt mit dem Teufel abschließt, so daß sie, wie gewünscht, zur Ehefrau des Mannes mutiert; sie wundert sich dann allerdings, daß er im Bett so kühl zu ihr ist ... sie wundert sich, bis sie in den Spiegel schaut.
Clara (37) meinte dazu am 16.02.22 um 15:51:
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 Graeculus meinte dazu am 16.02.22 um 23:02:
Und zwar (wie gewünscht, aber nicht so) als seine Ehefrau.

 Verlo (13.02.22, 13:17)
Was ich nicht verstehe: Warum beschäftigt dich, Graeculus, im hohen Alter noch die Kirche oder Themen, die mit christlichem Glauben zu tun haben, obwohl du nicht mehr glaubst?

Mich hat man viele Jahre mit kommunistischen Ideen zugeschüttet.

Der Klassiker: "So wie wir heute arbeiten, werden wir morgen leben."

Das ist vergleichbar mir: sündige nicht, dann kommst du in den Himmel.

Ich habe es damals nicht wirklich geglaubt, sondern wollte meinen Lebensqualität vorher, und heute ist der kommunistische Glaube, zu dem man mich erzogen hat, kein Thema mehr für mich.

Im Grunde wurde mir bereits in der DDR klar, daß das alles nur Sprüche sind.

Ich denke übrigens auch nicht, daß ein Bischof glaubt, was er predigt, sondern er muß das sagen, weil es sein Job ist.

Geradezu entlarvend fand ich, als Joseph Ratzinger seinen älteren, todkranken Bruder noch einmal besucht hat, obwohl er selbst nicht bei guter Gesundheit war: eigentlich sollten die beiden doch überzeugt sein, sich demnächst im Himmel wiedersehen. 

Wenn ich davon überzeugt wäre, würde ich mir als kranker, alter Mann so eine Reise nicht antun.

Meine Frage also: warum, Graeculus, kommt du nicht von der Kirche los?

 Graeculus meinte dazu am 13.02.22 um 14:29:
Dein Text, in dem Du ja nun viel von der DDR schreibst (und das nicht zum ersten Mal!), dementiert in gewisser Weise seine/Deine eigene These.
Der Vergleich ist gut, und wir sind uns da, wie mir scheint, ähnlicher, als Du es glaubst.

Nun mußt Du bedenken, daß Du nur eine Seite von mir kennst. Es gibt viele Menschen, mit denen ich nie über Religion spreche. Treffe ich aber auf Gläubige, vollends auf Missionierende, dann sehe ich in der Tat Rot. Und solche gibt es hier nun auffallend häufig.

Ein gläubiger Mensch ist mir unangenehm. Bei einem Christen wird mir schlecht und bei einem Katholiken speiübel.
(Ambrose Bierce)

 Verlo meinte dazu am 13.02.22 um 15:06:
Graeculus:

Treffe ich aber auf Gläubige, vollends auf Missionierende, dann sehe ich in der Tat Rot. 

Treffe ich auf eine rote Socke, die mich missioniert, sehe ich nicht rot.

Weil er keine Macht über mein Leben hat. 

Insofern kann er sagen, schreiben oder tun, was er will. 

Also: irgendwo ist da ein Unterschied. 

Vielleicht sind meine Wunden besser verheilt ...

 Graeculus meinte dazu am 13.02.22 um 18:12:
Da ich Deine Wunden so genau nicht kenne, kann ich das schwer vergleichen. Insgesamt hat meine kirchlich-christliche Jugend aber in der Tat empfindliche Stellen bei mir hinterlassen.
Immerhin, Du hast Dich der DDR in Richtung Norwegen entzogen, also weit weg, während ich hier (cherchez la femme) im Lande (Ländle) der Pietkong gelandet bin, die in unserem Dorf sogar ein Schulungszentrum bereiben. EC = Entschiedene Christen nennen sie sich.

 Verlo meinte dazu am 14.02.22 um 05:19:
Ich bin 2009 nach Norwegen. Da gab es die DDR schon 20 Jahre nicht mehr. 

Ich hab mich im Grunde nicht Deutschland entzogen, sondern Norwegen zu gewandt.

Und wohne übrigens direkt neben einem Bet-Haus (ein gelbes Haus mit einem großen schwarzen Kreuz an der Straßenseite). 

Im Dorf ist eine weiße Kirche, die hat aber nichts mit dem Bet-Haus zu tun hat. 

Keine Ahnung, welche Gläubigen sich wo treffen.

 Graeculus meinte dazu am 14.02.22 um 22:39:
Gut, dann hatte Dein Wechsel nach Norwegen nichts mit Deiner Vergangenheit in der Täterä (so nennt meine Frau ihr Herkunftsland) zu tun - das weißt Du sicher besser als ich.

Bethäuser sind meine Sache nicht. Ich vermute überdies eine Entsprechung zu unserem EC-Zentrum.

 Verlo meinte dazu am 15.02.22 um 02:09:
Mein Wechsel nach Norwegen ist aus Liebe zu Norwegen erfolgt.

Trotzdem möchte ich nicht nach Deutschland zurückzukehren.

Stelle ich mir das vor, verwandle ich mich vom Gefühl her in ein Kind, das sich auf den Boden wirft, schreit, heult und sich mit Händen und Füßen wehrt.

Ich kann allerdings nicht zuordnen, was genau diese Gefühl in mir erzeugt. 

Auf alle Fälle habe ich 20 Jahre in Ost-Deutschland nach dem Fall der Mauer gelebt, ohne in den Westen umsiedeln zu müssen.

Als dann aber klar war, daß ich nie mehr nach Norwegen reisen kann, weil ich das Geld dafür nicht mehr haben werde, habe ich mir in Norwegen Arbeit gesucht und bin umgezogen.

 Graeculus meinte dazu am 15.02.22 um 22:25:
Ah, aus Liebe zu Norwegen! Ich habe größere Teile Deines Videos dazu gesehen (technisch ist das keine Kleinigkeit hier auf dem Dorf) und kann Dir auf dieser Grundlage mit einer Vermutung dienen: es war die Landschaft, es waren nicht die Menschen dort. Denn von den Menschen, den Norwegern, Deinen Nachbarn immerhin, scheint da nirgends die Rede zu sein.
Sehen wir mal von der Kälte und der mich beunruhigenden Winter-Finsternis ab, käme es mir doch immer auf den Kontakt zu Menschen an, auf das Sprechen mit ihnen.
Sprichst Du Norwegisch? Kannst Du Deine Gedanken mit den Menschen dort teilen?

 Verlo meinte dazu am 15.02.22 um 22:40:
Graeculus, du meinst also, jemand zieht von einer großen Stadt (Stavanger) auf ein Dorf, um seinen Kontakt zu den Menschen zu verbessern?

Wieso du gehst du davon aus, daß ich nicht aus Liebe nach Norwegen gezogen bin? Reicht dir es nicht, wenn ich es verkünde? Wären wir jünger und aus einem anderen Kulturkreis, würde ich dich jetzt fragen müssen: "Sagst du, daß ich lüge?"

Antwort geändert am 15.02.2022 um 22:49 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 15.02.22 um 22:45:
Doch, doch, ich gehe gemäß Deiner Äußerung davon aus, daß Du aus Liebe zum Lande dorthin gezogen bist. Habe ich etwas anderes behauptet? Wie könnte ich das wagen?
Ich habe lediglich hinzugefügt, daß nach meinem Eindruck die Liebe sich auf die Landschaft etc. bezieht, wovon Du in dem Video viel sprichst. Daß es nicht die Menschen dort waren bzw. sind, scheinst Du mit Deiner (rhetorischen) Frage zu bestätigen.
Bei mir ist das allerdings anders. Aber damit widerspreche ich Dir ja nicht. Warum sollen wir nicht anders sein?

 Verlo meinte dazu am 15.02.22 um 23:05:
Als ich mich in Norwegen verliebte, waren da keine Menschen. 

Die norwegische Natur hat mir etwas gemacht, daß in mir ein Gefühl von Befreiung auslöste, mich tröstete, mich in die Arme nahm, wie es zuvor nur eine Frau gekonnt hätte.

Letztendlich bin ich zurück an meine Wurzeln gelangt.

Daß ich nichts von Norwegern konkret erzählt habe im Video, liegt daran, daß es mir nicht zusteht.

Über mich und meine Gefühle kann ich so viel erzählen, wie es mir gefällt. Was ich aber über Gefühle andere mitteile möchte, sollte ich liebe den anderen überlassen. 

Ich kann aber gern noch einmal verkünden: Norwegen und die Norweger sind so nett zu mir, daß ich nicht plane, das Land und die Menschen zu verlassen.

Vielleicht verdeutlicht, was ich meine: in den zwölfeinhalb Jahren, die ich in Norwegen lebe, war ich nur zweimal in Deutschland, insgesamt für fünf oder sechs Tag, und das auch nur, weil ich mußte (zweimal ging um meine Wohnung in Potsdam).

Auch habe ich Norwegen nicht verlassen, um in ein anderes Land zu reise.

PS: ich kann sogar meine Gefühle mit Norwegern teilen ...

Antwort geändert am 15.02.2022 um 23:09 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 15.02.22 um 23:20:
Das sind deutliche Worte der umfassenden Liebe, und ich bitte um Verständnis, daß ich bei Deinem Video auch darauf geachtet habe, wovon da nicht die Rede war.
Du hast ganz offenbar Deinen Frieden gefunden. Sagtest Du das nicht schon einmal? Jedenfalls verstehe ich es jetzt besser.

(Eine Teilnahme am kV-Treffen im August in Sachsen kommt dann natürlich nicht in Betracht. Ich erwähne das, weil es im Forum darum gerade geht und ich mich da ein wenig engagiere.)

 Verlo meinte dazu am 15.02.22 um 23:39:
Graeculus:

Du hast ganz offenbar Deinen Frieden gefunden.
Es scheint so gar darüber hinauszugehen. 

Zur Zeit passiert etwas in mir: ein nächster neuer positiver Lebensabschnitt. 

Ich habe vom kV-Treffen gelesen. Ich werde virtuell folgen.

 Verlo meinte dazu am 15.02.22 um 23:45:
Graeculus:

Sprichst Du Norwegisch?

Gut genug, um noch nie einen Dolmetscher oder Übersetzer gebraucht zu haben.

Leider bin ich kein Sprachtalent und werde niemals so gut Norwegisch schreiben (vor allen Dingen) und sprechen wie meine Muttersprache.

 Verlo meinte dazu am 16.02.22 um 07:15:
Graeculus:

Ich habe größere Teile Deines Videos dazu gesehen (technisch ist das keine Kleinigkeit hier auf dem Dorf) ...

Im Haus haben wir Fiberkabel Internet (und TV):

Download: 63 Mbps

Upload: 68 Mbps



Mobil 4G.

Download: 56 Mbps

Upload: 9 Mbps



Einwohner im Dorf: rund 350.

Videokonferenzen sind hier auch mit Behörden normal. Teilweise auch mit mehr als zwei Teilnehmern.

Oder Video-Telefonie, gern auch mobil, wenn ich auf Tour in den Bergen bin. 

Allerdings nicht auf jeden Berg und nicht in jeder Schlucht ...

 Verlo meinte dazu am 16.02.22 um 08:38:
Graeculus:

Gut, dann hatte Dein Wechsel nach Norwegen nichts mit Deiner Vergangenheit in der Täterä (so nennt meine Frau ihr Herkunftsland) zu tun - das weißt Du sicher besser als ich.

Wenn man mein Herkunftsland als Deutschland sieht, dann stimmt es nicht, wobei es in einer Demokratie keine staatlichen Täter gibt ...

Was die demokratischen Behörden alles mit mir veranstaltet haben ... Allein die Beschuldigung, ich sei bei der Stasi gewesen. Weil man meine Stasi-Akte nicht gefunden hat, hat man mir unterstellt, ich sei Stasi-Offizier gewesen und hätte meine Akte vernichtet. 

Man hat meinen Ingenieur nicht anerkannt, weil ich ihn bei der Armee gemacht habe, dabei war ich Panzertechniker.

Mein Ex-Schwiegervater war Hauptmann beim Adolf und hat bundesdeutsche Rente bekommen, bereits in der DDR. 

Ich war Leutnant beim Erich, war nie in einem Krieg, habe nie auf jemand geschossen, wurde aber wie ein Kriegsverbrecher behandelt. 

In der DDR hab ich es mit allen staatlichen Organen zu tun gehabt, nachdem ich Staatsfeind war. Nie hat man Hand an mich angelegt. 

Bei der ersten Verkehrskontrolle in der Demokratie mit man mich bewußtlos geschlagen, damit ich begreife, wer hier das Sagen hat. Der Herr Polizist hat extra seine Handschuhe angezogen, damit er keine Spuren hinterläßt. 

Von den vielen Demütigungen auf dem Arbeitsamt will ich nicht berichten. 

Eine Psychologin sagte nach Tests und langem Interview, ich sei nicht intelligent genug für eine Ausbildung zum Fahrlehrer.

#

Vielleicht noch etwas zur DDR.

Ich hatte zwar Berufsverbot, wäre mehrmals eingestellt worden, aber man teilte mir dann mit, das Berlin (die Stasi) nein gesagt hatte. 

Allerdings gab es auch Betriebe, die frei entscheiden konnten, sich von Stasi-Gequatsche nicht haben beeindrucken lassen. 

Da hatte ich dann bis zum Ende der DDR eine leitende Funktion und hätte den Betrieben der Region schaden können, wenn ich noch einmal "Saboteur" gewesen wäre.

Obwohl das Urteil "Staatsfeind der DDR" geschrieben stand, hab ich eine weitere Chance bekommen. 

In der DDR. In der BRD war ich dann zu blöd für einen Fahrlehrer. 

Man hätte auch einfach sagen können, daß man keine Arbeit für mich nicht: was ich viele Jahre, bis zum Ende der DDR gemacht habe, gab es nicht mehr, was ich hätte tun können ... 

Irgendwann hatte ich die Schnauze so voll, daß ich nach Norwegen bin und mit 50 von vorn angefangen habe.

Also, Täterland ist für mich nicht die DDR, sondern die BRD, denn wie sehr man mir auch in der DDR zugesetzt hatte, ich konnte (durfte?) immer arbeiten, meinen Lebensunterhalt verdienen und hatte mein Auskommen und man hat mich respektiert. Man hat mich wohl nicht gemocht, aber respektiert.

 Verlo meinte dazu am 16.02.22 um 12:15:
Graeculus:

Sehen wir mal von der Kälte und der mich beunruhigenden Winter-Finsternis ab, käme es mir doch immer auf den Kontakt zu Menschen an, auf das Sprechen mit ihnen.

In den Bergen ist es (selbstverständlich) kalt, aber nicht am Fjord, durch den Golfstrom.

In Stavanger und auch in Utvik (rund 500 km nördlicher) war es nie so kalt wie in Berlin/Potsdam.

In Utvik (über 100 km vom Meer entfernt) waren es letzten Winter maximal minus zehn Grad, aber das war ein sehr kalter Winter: im Haus war das Wasser eingefroren.

Als es in Stavanger (liegt nur wenige km vom Meer entfernt) 2009/10 es unter null Grad war, kam der Vermieter aufgeregt vorbei und hat gesagt, wir sollen das kalte Wasser ganz wenig Tag und Nacht laufen lassen, auf solch niedrigen Temperatur sei man nicht vorbereitet.

Die Winter-Finternis kannst du dir nicht vorstellen, weil du vom deutschen Wetter ausgehst. 

In Norwegen keine Sonne zu haben, macht den Himmel nicht traurig-trostlos, sondern es scheint lediglich die Sonne nicht.

Ist schwer zu erklären: die Himmel sieht auch ohne Sonne fröhlich und klar aus.

Und nicht zu vergessen: im Sommer geht die Sonne nicht unter, kein Problem, auch im Wald (ohne Lampe) in der Nacht einen Spaziergang zu machen.

Allerdings bist du wohl eher der Griechenland-Typ, und der sollte Richtung Süden ziehen.

 Graeculus meinte dazu am 16.02.22 um 14:58:
Wenn ich Deine Schilderungen lese, bin ich beeindruckt von Norwegen. Einerseits von der Freundlichkeit der Leute, andererseits von dem technischen Standard in einem 350-Seelen-Dorf (wir haben hier 2300).

Einen sonnenlosen Winter habe ich - das wird Dich überraschen - einmal erlebt, und zwar in Österreich. Halstatt ist dermaßen von Bergen umgeben, daß im Winter die Sonne mehrere Monate lang nicht zu sehen ist. Ich empfand das als belastend, und auch die Einwohner wirkten depressiv (hoher Alkoholkonsum etc.).

Zu Norwegen (Hammerfest) habe ich einmal gelesen, daß die Einheimischen damit besser klarkämen als die Zugereisten.

Zum weiteren später mehr.

 Graeculus meinte dazu am 16.02.22 um 15:10:
Was Dir da in der DDR und im Vergleich dazu in der BRD passiert ist, dafür habe ich keine Erklärung. Mit meinen eigenen Eindrücken (Ost-Berlin) und auch denen meiner Frau (DDR --> BRD) deckt es sich nicht so recht. Lediglich eine vereinzelte Erfahrung mit einem DDR-Grenzbeamten und seinem Kollegen aus der BRD in einem Transitzug paßt dazu.

Natürlich geht man von eigenen Erlebnissen aus, aber vielleicht sollten weder Du noch ich sie verallgemeinern.
Die Hauptsache ist ja, daß Du Dich in Norwegen am Ziel angekommen siehst.

Übrigens stand kürzlich die Demokratie-Bewertung einer internationalen Menschenrechtsorganisation in der Zeitung:
1. Norwegen, 2. Finnland, 3. Dänemark. Am Ende standen Nordkorea, Myanmar und Afghanistan.
Da liegt Deutschland offenbar nicht exponiert.

 Graeculus meinte dazu am 16.02.22 um 15:18:
P.S.: Der umgangstaugliche Erwerb der Sprache des Wohnlandes erscheint mir extrem wichtig. Bei den von mir bevorzugten Gesprächsthemen wäre dazu ein hohes Niveau erforderlich, das weit über den Einkauf im Laden und den Erwerb einer Busfahrkarte bis zum gewünschten Ziel hinausginge.

 Graeculus meinte dazu am 16.02.22 um 15:19:
Habe ich jetzt alle Beiträge von Dir beantwortet? Ich verliere ein wenig die Übersicht.

 Verlo meinte dazu am 16.02.22 um 17:36:
Graeculus:

Habe ich jetzt alle Beiträge von Dir beantwortet? 

Hast du das Gefühl, alles beantwortet zu haben, gilt es als "ja".

Spracherwerb: ich kenne das von einem Kollegen, der meint, er kann sich in Norwegen nicht so verständlich machen, wie es für ihn wichtig ist und wie er es auch (als Deutscher) aus Deutschland kennt.

Ich fühle nicht so, obwohl ich vermutlich nicht besser Norwegische spreche als er.

Klingt jetzt vielleicht "komisch", aber ich fühle mich auch von Schafen verstanden, die von Frühjahr bis Herbst um das Haus herum weiden. 

Sehr viel Kommunikation findet doch nonverbal statt, auch zwischen Menschen.

Tiefe philosophische Probleme kann man direkt mit einem anderen Menschen sehr selten besprechen. Wichtig ist, daß man sich selbst versteht und das Richtige für sich tut.

Bzw. die Probleme der Menschen im Grunde unterscheiden sich nicht, insofern kann man sich auch verstanden fühlen, ohne alle dazu nötigen Wörter zu kennen, die eine intellektuelle, akademische Unterhaltung erfordern.

Ich hab damals direkt in der Gauck-Behörde in Potsdam-Babelsberg Einsicht in meine Stasi-Akte beantragt. Also ein Formular vor Ort ausgefüllt und am Schalter abgegeben.

Als ich nach einige Zeit vor Ort nachgefragt habe, sagte man, ich müßte einen Antrag stellen ... Ich hätte doch schon, genau hier. Nein, wir haben nichts.

Schlußendlich hat man keine Akte von mir gefunden, obwohl ich offiziell Staatsfeind war. Nur eine Aktennotiz in der SED-Kreisleitung Köpenick: Es besteht Gefahr wegen Republikflucht.

Was nicht gestimmt hat: nie wollte ich aus der DDR flüchten. Wäre ja auch nicht nötig gewesen: ich hätte ja nur zu fragen brauchen, ob man mich Staatsfeind nicht so schnell wie möglich loswerden möchte.

Keine Ahnung, was man sich bei der Stasi ausgedacht hat. Vielleicht mußte man bestimmte Dinge schreiben, damit der Plan erfüllt wird.

Warum hat es keine Stasi-Akte von mir gegeben? Besser: warum hat meine Stasi-Akte die Wende nicht überstanden? Denn es gab definitiv eine von mir.

Weil die aktuellen Vorgänge zuerst vernichtet wurden, weiß ich von einem Freund, der einen der LKW gefahren hat: zuerst in den Papierreißwolf, dann gewässert und gemahlen in einer (stasieigenen) Papiermühle.

 Verlo meinte dazu am 16.02.22 um 17:48:
Wie Österreich im Winter ohne Sonne ist, kann ich nicht einschätzen.

Daß Einheimische in den Bedingungen in Hammerfest besser klarkommen, ist verständlich.

Wobei das so schlimm nicht sein soll, weil es auch im Winter ohne Sonne nie wirklich dunkel ist: draußen ist es immer (am Tag) so hell, daß man ohne zusätzliches Licht Zeitung lesen kann, sagte mir ein Norweger, der im hohen Norden geboren ist.

Getrunken wird in Norwegen allgemein viel. (Also auch in Stavanger, wo man auch immer Winter jeden Tag Sonne hat.) Das würde ich jetzt nicht auf die sonnenlosen Winter schieben.

Ein Norweger sagte einmal, es sei Tradition.

 Graeculus meinte dazu am 16.02.22 um 23:13:
ad 1.:

Oja, mit Tieren kann ich mich gut unterhalten, nicht nur mit Schafen.
Aber mein Lieblingsthema (durchaus nicht unbedingt akademisch) ist die Literatur. Und wenn ich schon in Norwegen wäre, unterhielte ich mich gerne über Knut Hamsun etc.
Ich unterhalte mich auch gerne über meine eigenen Texte; aber die auf Norwegisch zu schreiben, wäre völlig illusionär. Da verstünde mich also niemand.

Es kommt also darauf an, mit wem man sich unterhalten will ... und worüber.

 Graeculus meinte dazu am 16.02.22 um 23:17:
ad 2.:

Keine Stasi-Akte von Dir gefunden? Da denke ich wie Du: entweder gab es keine, oder sie ist 1989 vernichtet worden.
"Gibt es nicht" ist immer schwer zu beweisen. Jedenfalls kann Dir niemand etwas vorhalten.
"Gefahr der Republikflucht" ist ein seltsamer Vorwurf, wenn Du nichts dergleichen jemals vorhattest.
Meine Frau hat erzählt, daß ihr Vater mal ins Visier der Stasi geraten sei, weil die den Eindruck hatte, er baue sich ein Segelflugzeug. Auch in diesem Falle gab es keine derartige Absicht.
Das System mißtraute seinen Bürgern extrem - was ich für ein sehr schlechtes Zeichen für ein System halte.

 Graeculus meinte dazu am 16.02.22 um 23:20:
ad 3.:

In Norwegen wird viel getrunken? Wußte ich nicht. Ist Alkohol dort nicht sehr teuer?

***

Wieso weißt Du eigentlich nicht, was in dem Bethaus nebenan vorgeht? Wir haben einmal neben einem Gotteshaus der Neuapostolischen Kirche gewohnt; die konnten wir oft singen hören.

 Verlo meinte dazu am 17.02.22 um 03:17:
Hier kannst du gucken, was was kostet:

 https://www.vinmonopolet.no/

Gibt es nicht in jedem Ort. 

Ich müßte 50 km bis Stryn fahren oder 30 km bis Sandane.

Im Dorfladen gibt es nur Bier.

 Verlo meinte dazu am 17.02.22 um 10:37:
Knut Hamsun

Einmal hab ich einem Norweger gesagt, daß ich den Autor schätze, Bücher von ihm gelesen habe.

Ich hatte den Eindruck, daß das Thema unangenehm ist und habe nie wieder Knut Hamsun gegenüber einem Norweger erwähnt.

Davon abgesehen: wann hast du dich das letzte Mal in deinem Ort über Literatur unterhalten?

 Graeculus meinte dazu am 17.02.22 um 15:30:
Nur Bier, immerhin.
Die Informationsmöglichkeiten des Internets unterschätze ich notorisch; darauf weist mich schon meine Frau immer wieder hin.

Knut Hamsun könnte in der Tat in Norwegen eine eher unangenehmes Thema sein, ein Quisling. Schade! Den Literaturnobelpreis hatte er freilich schon lange vor seiner Kollaboration erhalten.


Davon abgesehen: wann hast du dich das letzte Mal in deinem Ort über Literatur unterhalten?
Sehr oft! Schon im Haus wohnt eine Romanistin und Liebhaberin italienischer Literatur. Im Dorf wohnen drei Autoren (ohne mich). Wir haben schon mehrfach Lesungen im Kurhaus veranstaltet.

Und: Im Dorf hat bis zu seinem Tode im Jahre 2005 ein weltberühmter Schriftsteller gelebt (Weltauflage 30 - 40 Millionen Exemplare). Kennst Du vielleicht: Willi Heinrich. Berühmtester Roman: "Das geduldige Fleisch", verfilmt als "Steiner - Das eiserne Kreuz".
Ferner gibt es einen Johann-Peter-Hebel-Weg, weil Hebel hier mal in Kur war, was - zugegeben - schon etwas länger her ist.

 Verlo meinte dazu am 17.02.22 um 19:00:
Das ist aber überdurchschnittlich!

Aber letztendlich muß ein Autor schreiben, nicht übers Schreiben reden.

Da kann es vielleicht gut sein, wenn nicht gleich im Nebenhaus der nächste Autor wohnt.

Und, wie deine Frau sagt: durchs Internet verlieren Entfernungen ihre Schrecken.

Wenn ich mit Freunden videotelefoniere, habe ich nach einigen Minuten vergessen, daß sie Tausende Kilometer entfernt sind, so deutlich höre und sehe ich sie.

Heute war ich in der Kreisstadt: in einigen Orten auf dem Weg hatte ich auf dem Mobiltelefon 5G: Downlaod: 162 Mbps, Uplaod: 50 Mbps.

"Das geduldige Fleisch" – das ist hart. So wurde man heute vermutlich nicht mehr schreiben. Aber damals waren die Menschen härter im Nehmen.

 Graeculus meinte dazu am 17.02.22 um 22:30:
Aber letztendlich muß ein Autor schreiben, nicht übers Schreiben reden.

Da kann es vielleicht gut sein, wenn nicht gleich im Nebenhaus der nächste Autor wohnt.

Und, wie deine Frau sagt: durchs Internet verlieren Entfernungen ihre Schrecken.

Wenn ich mit Freunden videotelefoniere, habe ich nach einigen Minuten vergessen, daß sie Tausende Kilometer entfernt sind, so deutlich höre und sehe ich sie.
Die Nähe eines anderen Autors ist für mich oft inspirierend, und für Lesungen (machst Du wohl nicht) ist ein vielfältiges Angebot hilfreich.


Meine Frau weist mich auf das Internet als Informationsquelle hin; als Medium für soziale Kontakte ist es ihr wie mir ein Greuel.
Tut mir leid, da empfinden wir völlig unterschiedlich. Aber ohne Deinen Geschmack in dieser Hinsicht wäre Dein Leben in einem norwegischen Dorf wohl auch nicht so ersprießlich.
Ich folge da dem Ideal eines griechischen Symposions. Auch wenn ich den Wein lieber gemeinsam trinke als Kottabos damit zu spielen.

 Verlo meinte dazu am 18.02.22 um 03:13:
Graeculus:

Ich folge da dem Ideal eines griechischen Symposions. 

Na dann Prost!

 Graeculus meinte dazu am 18.02.22 um 17:33:
Danke.
Und Dir ein angenehmes Internet-Treffen mit Deinen Freunden!

 Verlo meinte dazu am 19.02.22 um 11:29:
Graeculus:

Aber ohne Deinen Geschmack in dieser Hinsicht [mit Hunderte Kilometer entfernten Freunde hin und wieder videozutelefonieren] wäre Dein Leben in einem norwegischen Dorf wohl auch nicht so ersprießlich.

Mich interessiert nicht, was im Nachbarhaus gebetet wird, welche Schriftsteller im Dorf leben, schon gar nicht, gelebt haben, ich besuche keine Schrifsteller-Trinkgelage, auch keine ohne Schriftsteller, ich trinke nicht allein, und wenn ich allein bin, muß ich mich nicht beschäftigen, läuft weder TV oder Radio, sondern genieße ich die Stille und was ich im Leben erreicht habe. 

Graeculus, ich kann mir nichts vorstellen, was du hast und mit dem du mich aus meinem Dorf locken könntest.

 Graeculus meinte dazu am 20.02.22 um 18:25:
Siehst Du, und mich kann nichts in Dein Dorf locken.
So seien (und sind) wir zufrieden mit dem, was wir haben.

 Teichhüpfer (02.03.22, 13:04)
Yo Graeculus, der Taschendieb zur Zeit von Jack Nicholson, Shining. Das war so schlimm, ich wußte nicht mehr, wo mein zu Hause ist, so eine Lüge war das mit dem Taschendieb.

 Graeculus meinte dazu am 02.03.22 um 17:00:
Bin ich armer, mißverstandener Teufel nun auch ein Taschendieb?
Ab er Jack Nicholson hat eindrucksvoll den Teufel gespielt, wenn auch nicht in "Shining", sondern in "Die Hexen von Eastwick".

 Dieter Wal (02.03.22, 17:34)
Ein Hesse zitierender Edel-Lucifer, erfreulich zu lesen. Als Teufel in Menschengestalt steht momentan Putin hoch im Kurs. Speziell in Hinblick "Vater der Lüge". Ich finde, Putin ist darin 1A. Doch als neuerdings friedliebender kulturbeflissener Edel-Lucifer und Edelmann machst Du Dich in dieser Satire auch hervorragend. Gern hätte ich Eurer Lesung gelauscht.

Neben Terminators Feuerwerk gefielen mir Eure Dialoge mit Verlo am besten. Dein Lucifer muss ihm sehr gefallen haben.

Kommentar geändert am 02.03.2022 um 17:36 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 02.03.22 um 23:13:
Ich kann, mein Lieber, nicht sagen, daß ich dergleichen schon einmal über Lucifer gelesen hätte; der Einfall war plötzlich da.
Die Reaktion hier und, ja, insbesondere Terminators Beiträge haben mich sehr gefreut. Wie auch Deine Reaktion.

Den Text werde ich wohl noch häufiger bei Lesungen vortragen ... wenn es denn mal wieder häufiger zu solchen kommt. Sollte mich der Weg in Deine Gegend führen, gebe ich Dir Bescheid.

 Graeculus meinte dazu am 02.03.22 um 23:15:
Kann es sein, daß Du längere Zeit hier nicht unterwegs warst?

 Dieter Wal meinte dazu am 03.03.22 um 12:11:
Kann es sein, daß Du längere Zeit hier nicht unterwegs warst?
Durchaus möglich. Wie gut, dass es Dich nicht im Entferntesten davon abhielt, aktiv zu bleiben.

 Graeculus meinte dazu am 04.03.22 um 16:17:
Danke. Auf Deine diesbezügliche Mail werde ich in Kürze antworten. (Da hat sich einiges an Mails angesammelt, aber jetzt mache ich mich daran.)

 Teichhüpfer (03.03.22, 06:09)
Ich habe auch schon solche Klöpse gereicht, die klassische Form des Romans, Konsalik. Die Klassiker sind auch erst nach ihrem Tod bekannt geworden. Konsalik ist dran gescheitert, deswegen sehen die aktuellen Bücher so Merkwürdig aus. Der alte Vietnam Krieger arbeitet immer noch
Im Sinne der Allgemeingültigkeit.
lg Jens

Kommentar geändert am 04.03.2022 um 06:46 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 04.03.22 um 16:16:
Konsalik! Wir hier in Dobel haben einen vergleichbaren Autor, der hier längere Zeit gelebt hat: Willi Heinrich. Sein "Steiner - Das eiserne Kreuz" kennst Du vielleicht.

 Teichhüpfer meinte dazu am 05.03.22 um 06:36:
Ich habe große Schwierigkeiten mit einem identischen Doppelgänger, der mir seit meiner Kindheit Ärger macht.

 Graeculus meinte dazu am 05.03.22 um 14:49:
Kannst Du nicht rechtlich gegen ihn vorgehen?

 Teichhüpfer meinte dazu am 05.03.22 um 18:52:
Der Bidden sagte, die Rußen sind korrupt.

 Graeculus meinte dazu am 06.03.22 um 13:36:
Nicht die Russen, bitte laß uns nicht "die Russen" sagen. Aber ein gewisser Teil von ihnen. Und von den Deutschen ist es, so meine ich, Gerhard Schröder.

 Teichhüpfer meinte dazu am 07.03.22 um 03:53:
Oké, weiterhin alles Gute und vielen Dank.
lg Jens

 Graeculus meinte dazu am 07.03.22 um 14:28:
Gern geschehen.
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