Weiße Nacht

Gedicht zum Thema Politik

von  RainerMScholz

Der Himmel ist blau;

mein Dackel bellt Wau;

die Sonne scheint

aus meinen Kissen;

und beflissen

schweifen Schmetterlinge

über die Dinge,

die ich so träume,

wenn ich die Zimmer verräume,

in denen ich wohnte,

als die Sturmflut tobte

und der Atomkrieg drohte,

während der Iwan siegte,

der nun die Fahne hisst

über der lahmen Kuh Europa.

Wir mussten ihn da lassen,

den Opa,

er streckte noch den rechten Arm in die Höh´;

und der Rest der Menschheit floh

gen Süden und nach West;

da stehen wir an den Zäunen und dem Meer.

Flucht ist schwer

zu ertragen,

wenn wir zuvor die Grenzpolizisten waren.

Der Himmel ist blau,

kein Hund bellt Wau,

die Sonne scheint nicht aus Sofakissen,

der Schleier der Illusion ist zerrissen

und wird nicht genäht;

die Felder sind abgemäht

und das Land verschlissen.

Lass uns die weiße Fahne hissen.



© Rainer M. Scholz



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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (19.11.22, 12:29)
in verschlissenem land
nimmt trübsal überhand.

grüße vom harzer

 RainerMScholz meinte dazu am 25.11.22 um 14:43:
Im November
gucke ich dunkel
in die Hecke bis Frizember,
dann kommt der Rote Mann mit Bart
und zündet draußen die Welt uns an.
Gruß + Dank,
R.
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