Landl

Heute war ich im Halbgesperre vom Landesgericht für Strafsachen, ergo im Häf'n, inklusive Dolmetscherin für Serbokratisch. Mulmig war mir schon, so einem echten Einbrecher, der Safes stiehlt, gegenüber zu sitzen. Ein Gesicht zur Mulde in der Bettdecke. So sagte die Mutter meiner Freundin, dass sie die ganze Unterwäsche nach dem Einbruch wegwarf, als sie sah, dass ein Einbrecher auf ihrem Bett saß und in der Kommode kramte. Das Mistvieh stahl auch das Silberbesteck aus dem Familienbesitz, das letzte von Oma. 

Dieser hier nicht, der brach nur in Villen ein und bestahl reiche Leute. Ich war nur im Hintergrund das Schreiberlein. Er stahl einen Tresor mit 75.000 Euro und (!) 20 Cent. Ich glaube aber, die 20 Cent waren seine. Kathi fragte, was er mit dem Geld machen wollte? Da sagte er: "Ausgeben." Nun, was sonst. 

Nicht so die Transporterräuberin, die ein Spital in Afrika bauen wollte, das sagte sie, dafür brauchte sie 500.000 Euro.

B. und ich lachten, sagten: "Aber sicher, ganz bestimmt." Der Richter glaubte ihr. Acht statt 13 Jahre. 

"Was wollten Sie kaufen?" fragte Kathi.

"Schöne Sachen!" - So auf die Art:"Blöde Frage!" Kathi seufzte, die 

Dolmetscherin auch. Gier ist nicht gut. 

Ich sah den Villeneinbrecher an, er war jung, ein bildschöner Kerl, im Gesicht hatte er Schatten eines Gitters.