Blind Date am Friedberger Platz

Tragikomödie zum Thema Wehmut

von  LotharAtzert

„Merkst du, was du gerade machst?“ sagte die aufgebrachte Dame, die ich hinwegkomplimentieren wollte. Ja was machen … ich erzählte zuletzt, welche Erfahrung ich mit Frauen in Kiew kürzlich gemacht hatte, um dann die Kurve zu kriegen, daß deutsche Frauen und deutsche Sprache nämlich …

„Du wirst mir grad sehr unsympathisch“ – der Vollständigkeit halber muß ich hinzufügen, daß mein Gegenüber keine anmutige Schönheit verkörperte oder bei der die Geisteskraft wehrhafte Hügelspitzen zu bilden versuchte. Vielleicht hätt ich etwas anderes zu schätzen gewußt, Kochkünste, Tierpflegeassistenz, wer weiß, aber was soll man herumeiern: Entweder es funkt, oder funkt nicht und hier war von meiner Seite her Letzteres zutreffend.

„Du kannst mir doch beim ersten Treffen nicht von Deinen Frauengeschichten erzählen, wie unsensibel ist das denn!“.

Ich konnte. Zumal die harmlos waren, jetzt aber als Blendgranaten was her machten. Die Dame in der grünen Latzhose und Birkenstöckel sollte von selbst drauf kommen.

Wir verabschiedeten uns daher recht kurz darauf mit unterschiedlichsten Empfindungen – natürlich, wir hatten uns beide was vom Treffen versprochen, das tut mir auch leid für sie, aber so ist es im Leben manchmal - und ich dachte bei mir noch: hätt ich ihr vielleicht vom Mars im 7. Haus erzählen sollen, wie der die atemberaubend schöne Venus zu treffen erwartete, (oder das Mädchen in der Bildmitte des bezaubernden Videos … hat's Karma nicht hergegeben) um in ihrem Schoß erst mal ein Nickerchen bis zum nächsten Frühjahr abzuhalten, nach all den siegreichen Austreibungen? - DAS nennte ich unsensibel.




Anmerkung von LotharAtzert:

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (29.11.23, 06:49)
Wie wäre es stattdessen mit Speeddating auf dem Eisernen Steg, lieber Lothar?
Da gehen die unliebsamen Begegnungen wenigstens schneller vorbei! :D

 LotharAtzert meinte dazu am 29.11.23 um 10:31:
Tatsächlich hatte ich zunächst den Eisernen Steg. Aber es war der Friedberger Platz und bei Kleinigkeiten bleib ich bei der Wahrheit. :D

Nee nee, mit Speeddating und dem ganzen Kram hab ich nix mehr zu tun. Irgendwann muß Schluß sein und wenn mich die Maha Devi nicht für würdig hält, will ich in Demut ihre Abwesenheit ertragen und in Einsamkeit den Charakter läutern.
Vielen Dank, daß du mir als Letzte noch Kommentare gibst. Das gib jedesmal feuchte Augen, echt.

 TassoTuwas antwortete darauf am 29.11.23 um 12:44:
Unser Zwerg weiß wovon er spricht (immer!)  :P  .

 AchterZwerg schrieb daraufhin am 29.11.23 um 13:04:
Lieber Lothar,
ich habe dich immer gemocht, bevölkerst du doch meine Erinnerungen an die güldenen 70er: Hier standen wir (die extrem Politischen, was immer das heißen mochte) und drüben ihr Hare-Krishna-Jungs, die irgendwann zum Oshi abwanderten.
Im Ashram wars bestimmt so übel nicht. <3 
Was mich allerdings geärgert hatte, war, dass es auch meine Schafwolllieferantin dorthin zog - und ich stand da mit leeren Nadeln!. Und nassen Klamotten - wegen der Wasserwerfer und überhaupt.
Schee wars! Und die Welt wild und amüsant.

Tashi Duncan (oder so ...)

 LotharAtzert äußerte darauf am 29.11.23 um 14:30:
Liebe 8
Danke.
"Ihr" Hare-Krishna-Jungs? Vonwegen. Ich lief neben Duschke und rief: "Ho-ho-ho tschi minh" - als ich dann las, Ho tschi sei ein Stier, ließ ich das sein und las den Steppenwolf.

Osho - nie begegnet. Auch nicht als Bhagwan, ein Schütze, wie Göring. Wie komm ich jetzt auf den ...
jo, Taschi Gucci

 LotharAtzert ergänzte dazu am 29.11.23 um 14:48:
Tasso, bezüglich des immer: das Irren ist Voraussetzung dafür, vom Planeten Erde angezogen zu werden. Das ist übrigens ein echter Atzert und wenn nicht, dann habe ich mich geirrt.
amalfi00 (70) meinte dazu am 25.12.23 um 14:28:
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 LotharAtzert meinte dazu am 25.12.23 um 16:29:
Nimm lieber mal dein altes Parteibuch mit, es soll noch einigen Damen Feuchtigkeit an entsprechenden Stellen bereiten, hab ich gehört.

Bei der Klangschalenfraktion sind die Schönheiten auch an einer Hand abzuzählen. Und die wollen gleich den Lehrer, nicht den Schüler.
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