Der Igel ist tot

Text

von  Mondscheinsonate

Ich fand ihn heute Morgen vor meinem Garten. Zugegeben, das war schlimm. Nun, ich habe es versucht, es hat nicht funktioniert, vermutlich war er auch krank. 

Meine Oma hatte in Neunkirchen ein Rehkitz im Garten, das liebte meine Mutter. Irgendwann brachte es, als es größer wurde, der Jäger weg und es gab dann Rehbraten. Ich glaube, hier war das Ende der Tochter - Mutter - Liebe. Meine Mutter hat ihr dies nie verziehen und aß auch nie wieder Wild. Ich kann es irgendwie nachvollziehen. Erinnere mich noch an die Hasen von den Krummböcks am Balkon in einem kleinen Stall. Der verkaufte die zum Essen. Widerlich, ich würde das nie essen. Wir Kinder liefen den Käufern nach und boten unser Taschengeld an, vergebens. Einmal jedoch kam die Frau Bauer und drückte mir einen Hasen in die Hand, meinte, ich kann ihn haben, doch die Oma schimpfte und riss ihn mir aus den Armen, warf das arme Tier zur Tür hinaus, meinte, das kommt ihr nicht ins Haus. Ich stand plärrend vor ihr, rotzte und sniefte, sie ließ sich nicht erweichen. Aber, es wurde noch besser, als ich ihn heimlich in die Hütte tragen wollte, sah ich, dass die Tinka, Reifböcks Katze, den Hasen im Maul trug und der baumelte nur noch. Schrecklich. 

Nein, an Weihnachten gibt es immer nur Fisch bei den Eltern und aus. 



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