Das Meer kann sehr vertiefend sein

Gedicht zum Thema Natur

von  GastIltis

Der Mensch will jedes Meer bezwingen.

Das Meer lässt die Sirenen singen.


Der Mensch beginnt am Meer zu träumen.

Das Meer schmückt sich mit Wellenschäumen.


Der Mensch versucht es auszuloten.

Das Meer hat nie etwas verboten.


Der Mensch erleidet Höllenqualen.

Das Meer verschlingt die Walnussschalen.


Der Mensch besteigt die Bergeskuppen.

Das Meer verschaukelt die Schaluppen.


Der Mensch fängt endlich an zu denken.

Das Meer spielt erst mal Schiffversenken.


Der Mensch baut Tunnel und auch Brücken.

Das Meer haut sie demnächst in Stücken.


Der Mensch fliegt, um sich zu verstecken.

Das Meer meint kurz: Drei Mann, drei Ecken.


Der Mensch denkt nach und schmollt: Bermuda!

Das Meer versenkt. Was wolltest du da?


Der Mensch erweitert: Ozeane.

Das Meer erfährt vom Größenwahne.


Der Mensch indes wird blass und blasser:

Was wär das Meer bloß ohne Wasser?



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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (05.01.24, 05:49)
. :D Gute Frage!

Is ja imma dasselbe:

Der Mensch vertraut den falschen Göttern,
drum lässt Poseidon ihn verlöttern!

 GastIltis meinte dazu am 05.01.24 um 15:50:
Meinst du, Achter?
Vielleicht ist es auch umgekiehrt!
Poseidon traut den falschen Mannen,
die trecken dann an Land vun dannen!
Dröge Grüße von Gil.

 willemswelt (05.01.24, 08:29)
Auf jeden Fall.lieber Gil, habe ich in den Begegnungen mit dem Meer,ob im Süden oder Norden,immer wieder intensive Erlebnisse gehabt,mal waren es meine Grenzen,ein ander mal Begegnungen mit Menschen,deren Wert das Meer deutlich machte-man spürt schon,wie sehr auch du dem Meer verbunden bist-einen lieben Gruß ,Willem

 GastIltis antwortete darauf am 05.01.24 um 16:01:
Danke lieber Willem,
das mit der Verbundenheit stimmt wohl. Ich habe mal grob überschlagen und bin alles in allem auf etwas mehr als ein Lebensjahr gekommen, das ich am Meer verbracht habe. Und davon bestimmt 98 % nicht höher als 50 cm über Normalnull. Ich hoffe nicht, dass jetzt jemand kommt, und etwaige Promillezahlen dazu ausrechnet. Die stimmen dann sowieso nicht. Der Anteil, der über die Ostsee hinaus geht, vernachlässige ich mal.
Sei herzlich gegrüßt von deinem Freund Gil.

 plotzn (05.01.24, 09:25)
Servus Gil,

wenn Du mich fragst, ein Haufen Salz. Es hätte auch den Vorteil, dass man nicht mehr drin ertrinken könnte, die Fische sehen das aber anders...

Der Mensch hat alles eingedeicht,
das Meer prüft gerne, ob das reicht.

Liebe Grüße
Stefan

 GastIltis schrieb daraufhin am 05.01.24 um 16:15:
Lieber Stefan,

dass du jede Frage immer so wörtlich nimmst! Dennoch: Du weißt doch, dass man früher den Fisch (Kabeljau) gern in Salz eingelegt hat, was erst die Seefahrt über weite Strecken ermöglicht hat. Und die entsprechenden Gedanken zum genannten Fisch dazu! Könnte man sich dann sparen!

Der Deich- als Teil des Wasserbaues
war immer schon etwas Genaues!
(und wird’s bis zu dem Jüngsten bleiben.
Kannst du dir hintern Löffel schreiben!)

Sei freundlich wie immer im neuen Jahr gegrüßt von Gil.

 Teo (05.01.24, 09:35)
Ich rutsch gern übern Meeresgrund
Und scheuer mir mein Heck fast Wund
Doch sanfte Wellen streichelns heil
Mach das der Stefan, werd ich froh

Gruß aus den Tiefen des Ruhrpotts
Teo

 GastIltis äußerte darauf am 05.01.24 um 16:26:
Der Jahreswechsel, lieber Teo,
hat wohl ein Rehlein aus dem Leo
gemacht, dass allenfalls dich Stefans Streicheln
froh machte, nein nicht an den Ohren,

ein Ruhrpottschrei; du bist verloren!
Danke und bleib friedlich. Gil.

 TassoTuwas (05.01.24, 13:12)
Moin Gasti,

liest dies das Meer da wird es toll
es hat vom Mensch die Nase voll

LG, ich bin Meerverstener
TT

 GastIltis ergänzte dazu am 05.01.24 um 16:42:
Hallo lieber Tasso,
hier gilt natürlich das gleiche wie im Gedicht von Richard Mason:
„Wenn auch die Worte geschrieben sind:
‚Nicht pflückt die Blüten! Sind lebend Wesen!‘
Die Zeichen vermögen nichts wider den Wind,
denn der Wind kann nicht lesen.“ ,
natürlich kann auch das Meer nicht lesen, nicht einmal hören, nicht die schönsten Gesänge, nicht das Singen eines Eisberges oder, um wieder auf das Lesen zurückzukommen, die vielleicht von Brieftauben verloren gegangenen Liebesbriefe unglicklich Verliebter.
Du, Meerversteher, wirst es ihm, dem Meer beibringen, das Lesen. In diesem Leben.
Mit frohen Grüßen von Gil.

 Agnetia (05.01.24, 13:49)
überraschendes Ende, Gil. Augenzwinkernd. LG von Agnete

 GastIltis meinte dazu am 05.01.24 um 16:48:
Ja, Agnete, irgendwann wird es soweit sein. In vier bis fünf Milliarden Jahren. Wenn sich die Sonne zum Roten Riesen aufbläht und das vielleicht noch vorhandene Wasser verdampfen lässt. Falls die Ampel gerade auf Grün schaltet!
Herzlich Gil.

 Saira (05.01.24, 17:26)
Lieber Gil,


Der Mensch indes wird blass und blasser:

Was wär das Meer bloß ohne Wasser?

Es wäre eine Mondlandschaft mit endlos viel Müll und toten Fischen.

Traurige Grüße
Sigi

 GastIltis meinte dazu am 05.01.24 um 20:22:
Liebe Sigi,
natürlich ist das nur eine rhetorische Frage. Wenn Wissenschaftler über die Besiedlung von Mond oder Mars nachdenken, von denen sie wissen, dass überhaupt kein Wasser vorhanden ist, und wenn, dass es dann irgendwo gebunden sein kann, ist die Vorstellung ohne unsere Wasserwelt nicht denkbar. Früher im Lied „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ kam noch die Zeile vom öden Palmenpinsel vor, aber deine Version ist wesentlich apokalyptischer als der Scherz zuvor.
Allein der Gedanke, was für ein Wetter herrschen könnte, ist irreal.
Also, nicht traurig sein, Wir haben noch Hochwässer und doofe Politiker, die es sich ansehen. Es ist nicht alles Boot, was untergeht. Denk an die vielen wunderbaren Kulturen!
Sei ganz lieb gegrüßt (mit Dank) von Gil.

 Didi.Costaire (05.01.24, 17:44)
Hallo Gil,

der Vers mit Schiffe und enken gefällt mir am besten. Man sollte halt nicht mit dem Meer spielen...

Der Mensch, der einiges vergeigt,
versinkt. Der Meeresspiegel steigt.

Beste Grüße, 
Dirk

 GastIltis meinte dazu am 05.01.24 um 20:30:
Lieber Dirk, 
dir als Fußballkenner traue ich alles zu! Dennoch, dein Zweizeiler ist zu eindeutig in Richtung auf die Klimaproblematik ausgerichtet. Und er ist so wichtig. Das andere Thema, das auch wichtig ist, wird ebenso gern verdrängt, spielt aber für den Bestand der Menschheit nicht die Rolle!
Ein großer Beitrag von dir.
Herzlich grüßt dich Gil.

 Tula (06.01.24, 01:30)
Hallo Gil
Der Dichter liebt das weite Meer.
Er träumt, er wäre auch Seebär  ;)

LG
Tula

 GastIltis meinte dazu am 06.01.24 um 13:14:
Danke Tula,
na klar, und von Spitzbergen
und Sex bis sieben Zwergen.

Herzlich Gil.
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