Newsletter

Text

von  Mondscheinsonate

Wie der widerwärtige Zeck', der mich in regelmässigen Abständen immer wieder anspringt, so quälen mich auch stetig Newsletter, die ich nie bestellt habe. Aber, ich weiß sowieso wie es läuft, schlussendlich habe ich in jungen Jahren in einem Adressverlag gearbeitet ("Ich war jung und brauchte das Geld!"), so werden Adressen, persönliche Daten und Mailadressen stetig weiterverkauft, 20 Cent und mehr pro Adresse und das Resultat sind Kräuterhäuser, wo man nie bestellt hat oder Abnehmkuren, die nicht gebraucht werden. 

In Österreich gibt es seit Jahren ein Gesetz, die Bestellung von Newslettern müssen explizit angekreuzt werden, tut man das nicht, hat man konkludent eine Willenserklärung abgegeben, dass man diese nicht möchte, dennoch, oftmals beobachtet, kommen diese trotzdem. 

Natürlich wissen die Firmen, dass es doch lächerlich wäre, wegen eines Newsletters den Anwalt zu bemühen, auf persönlich verfasste Beschwerden antworten Firmen sowieso nicht, deshalb treiben sie ihr perfides Spiel so weiter. 

Nun, der Bimmelterror, sofern man Mails am Handy hat, beginnt zumeist zwischen sieben und acht Uhr in der Früh und endet zumeist um zwei Uhr Früh.

Den einzigen Newsletter, den ich bestellt habe, ist das Bundesgesetzblatt, der täglich die neuesten Gesetzesänderungen kundtut, was für mich wichtig ist - nun, gerade eben, eine neue Notarstelle in Feldkirch, eher nicht, aber sonst schon. 

Interessanterweise bestelle ich ab, hüpft ein neuer heraus, ein völlig neues Genre. 

Es ist ein wahrlicher Terror, überhaupt, wenn aus lauter Fadess Dinge in den Warenkorb gelegt worden sind, jedoch nicht bestellt wurden, dann kommt um 23:34: "Hast du nicht etwas vergessen?" - Auch so ein Schmankerl, auf das man verzichten mag, denn rechtlich gesehen, ist eine Bestellung eine Einladung zur Stellung eines Angebots (invitatio ad offerendum), es ist unlogisch, aber es ist so. Das Gegenüber hat also "ja" oder "nein" zu sagen oder durch den Versand der Ware (konkludente Annahme) ein "ja" kundzutun und nicht den Angebotssteller auf seine beginnende Demenz hinzuweisen. 

Dass es einen Missbrauch von Mailadressengebrauch darstellt, liegt sowieso auf der Hand oder am Telefon. 

Ein Angebot kann jeder jederzeit zurückziehen, so lange noch nicht darauf eingegangen wurde. Basta!





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Kommentare zu diesem Text


 Quoth (05.04.24, 11:04)
Ich habe meiner Tochter, die in Holland lebt, einmal einen Blumenstrauß geschickt, und seitdem bekomme ich von Euroflorist Nederland immer ganz entzückende Werbung, die ich nicht abbestelle, weil ich damit Niederländisch lerne, die Sprache, in der meine Enkelin aufwächst, z.B.:



        Vrolijk Pasen!🌼


              Raad eens wat er jouw kant op komt huppelen? Het is onze paaskorting en jij bent uitgenodigd om mee te doen! 🎉🌷 Maak je klaar om je paasmandje te vullen met bloemen en chocolade terwijl we het seizoen van vernieuwing vieren!
               
              Pasen heißt Ostern. Ich liebe diese Sprache, wenn ich sie schriftlich sehe, da ich sie dann auch immer fast verstehe. Gesprochen verstehe ich fast nichts ... :(
              Ansonsten hast Du natürlich völlig Recht - die Werbung ist die chronische Krankheit des Web, bekämpft man sie hier, bricht sie da wieder aus - wie die Hydra, bei der für jeden abgeschlagenen Kopf sieben wieder nachwachsen ...
              Kommentar geändert am 05.04.2024 um 11:05 Uhr

              Kommentar geändert am 05.04.2024 um 11:07 Uhr

 Mondscheinsonate meinte dazu am 05.04.24 um 13:53:
Gut, das ist ja nett. Das hab ich ja leider nicht.

 franky (05.04.24, 11:18)
Hi liebe Cori  

Du kennst Dich da verdammt gut aus, ist ja auch gewisser maßen Dein Metier, Warenkörbe werden gefüllt mit Sachen, die man nie bestellt hat.....  
"Den einzigen Newsletter, den ich bestellt habe, ist das Bundesgesetzblatt, der täglich die neuesten Gesetzesänderungen kundtut, was für mich wichtig ist - nun, gerade eben, eine neue Notarstelle in Feldkirch, eher nicht, aber sonst schon." 
Das wäre ja hier in meiner Stadt. 

Grüße von Franky  


 Mondscheinsonate antwortete darauf am 05.04.24 um 13:30:
Na bitte, ein neuer Notar bei dir :)

 mr.d (05.04.24, 14:37)
Ohne Newsletter und Werbung wäre die Welt einfacher…. So wie früher vor 30 Jahren. Als ich ein Kind war. 
Es wäre alles übersichtlicher und vielleicht auch langlebiger.

 Mondscheinsonate schrieb daraufhin am 05.04.24 um 14:41:
Früher gab es Printwerbung und Plakate, auch Werbeeinschaltungen, reichte. Jetzt ist es wirklich zuviel.

 mr.d äußerte darauf am 05.04.24 um 14:45:
Die Werbung in der Zeitung war auch als Kind spannend. Gerne drinnen geblättert. Und ja….. es hat gereicht. Vollkommen.

 Mondscheinsonate ergänzte dazu am 05.04.24 um 14:53:
Ich hab sie auch gern gehabt! Besonders als junges Mädchen, zumeist waren Proben hineingeklebt.
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