Alle 9.306 Textkommentarantworten von Graeculus

25.04.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  7 von 10: "Es steht Euch allen ja zum Glück frei, Eure eigenen Erfahrungen mit der Liebe zu machen und Euch dabei nicht so ungeschickt anzustellen wie ich in dieser Situation. Immerhin: "Dummheit, die man bei andren sieht, / Wirkt meist erhebend aufs Gemüt." (Wilhelm Busch) Zweierlei möchte ich nur betonen: - Der Anfang lag in einer Frage durch die Frau nach einer Einordnung innerhalb einer Skala. Das präformiert die Antwort ja immerhin ein wenig. - Die Beziehung ist längst beendet ... und hat doch bei mir überwiegend schöne Erinnerungen hinterlassen. Ansonsten: "Ever failed? No matter. Try again. Fail again. Fail better." (Samuel Beckett) Ganz in diesem Sinne sagte mir die betreffende Frau einst: "Nur dumme Menschen machen immer wieder dieselben Fehler. Kluge Menschen machen immer neue." Mein Drama - man beachte: ganz klassisch in drei Akten: Problem, Krise und Katastrophe - gibt lediglich einen Ausschnitt aus unserer Beziehung wieder und repräsentiert nicht das Ganze."

25.04.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  7 von 10: "Uns, die wir Bücher lieben, zu unterstellen, da gebe es irgendeine Korrelation zu einem bloßen Leben mit Büchern, ohne reale Liebesbeziehungen zu realen Menschen, ist eine Aussage, die m.E. den Aussagenden disqualifiziert als einen Menschen, der selber in Klischees, etwa denen vom "Bücherwurm", denkt. Als ob wir allesamt ihrgendwelche Typen wären, wie sie sich ein Spitzweg ausgedacht und zu Bildern gemacht hat! Karikaturen von Menschen. Ich jedenfalls rede bzw. schreibe hier von einer realen Liebesbeziehung, die alles mögliche war, aber nicht, niemals klischeehaft. Mit Klischees kann man kalkulieren, aber was diese Frau sagte und tat, konnte man niemals kalkulieren. Und - ich schrieb das schon oben irgendwo - diese Anekdote bildet nur einen kleinen Ausschnitt unserer Beziehung ab. Jetzt könnt Ihr sagen: Ja, mehr hast du uns eben nicht berichtet. Das stimmt, aber ich habe auch niemanden gedrängt, ein Gesamturteil über diese Beziehung abzugeben. Das sei den Freunden von Klischees in ihr Poesiealbum geschrieben. Antwort geändert am 25.04.2023 um 17:41 Uhr Antwort geändert am 25.04.2023 um 17:41 Uhr"

25.04.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  7 von 10: "Ich hoffe, sie nimmt es mir nicht übel, zumal ich keine bösen Gedanken gegen sie hege, wenn ich hier ihr Abschiedsgedicht zitiere: und meine liebe ist so müd ich wickle sie in einen ballen seide ich bette sie in einem nest aus pelzen ich fahre mit ihr gegen glut und süd und meine liebe ist so müd und meine liebe ist so müd ich berge ihre glieder ganz in linnen ich binde ihre knöchelchen mit leder ich bin mit leib und lust um sie bemüht und meine liebe ist so müd und meine liebe ist so müd ich stückle sie aus schulterblatt und schädel ich schmücke sie mit vogelleim und federn ich füttre schleim und speichel daß sie blüht und meine liebe ist so müd und meine liebe ist so müd sie sollte mich aus ihrem becken nähren doch ihre haut ist nun ein sack voll messer und ihre geister kohle und verglüht und meine liebe ist so müd Valeas."

25.04.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  7 von 10: "L-Syndrom = Lamia-Syndrom?"

25.04.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  7 von 10: "Dann war sie es. Aber ich bin mir nicht sicher, ob sie wußte, wie ich auf dieses Ultimatum reagieren würde. Das hängt davon ab, wie gut sie mich kannte. Normalerweise wollen Menschen mit einem Ultimatum ja erreichen, daß jemand sich ihrem Willen fügt. (Das österreichisch-ungarische Ultimatum 1914 an Serbien bildete da eine Ausnahme.)"

25.04.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  7 von 10: "Dann mußt du es erklären. Ich kenne das L-Syndrom nicht und weiß auch nicht, ob es etwas mit dem Internet zu tun hat."

25.04.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  7 von 10: "... sogar wenn du dich untergeordnet hättest, ist nicht gesagt, dass sie dich behalten hätte. Auf Dauer gesehen weiß ich das natürlich nicht; doch in dieser Situation steckte die Absicht in ihrer Formulierung: "Ich bleibe nur, wenn du ..." Da wir danach noch mehrmals Kontakt hatten, weiß ich immerhin, daß ihr die Trennung ebenso schwer gefallen ist wie mir. Aber wir taten, wie der Verlauf gezeigt hat, einander nicht gut. Daß das alles keine ideale, "wahre" Liebe war - geschenkt. Nicht von dieser, sondern von der realen Liebe handeln die Dramen - die des Lebens und die in der Literatur."

25.04.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  7 von 10: "Da hast Du vollkommen recht: Sie war komplizierter und intelligenter als ich, und sie war auch - zumindest damals - die besser Schreibende; da habe ich viel von ihr gelernt. Ich hatte damals eine Novelle geschrieben, bei der ihr der Plot gefiel, und sie hat dann einen Roman daraus gemacht. Da wurde die Handlung lebendig, da waren die Menschen aus Fleisch und Blut! Ich konnte sie nur bewundern. (Umso frappierender ihr Versuch, ihre Wirkung auf mich an solch einer Attraktivitätsskala festzumachen.) Ihre psychische Komplexität beinhaltete allerdings einige Abgründe, fern jeder Stabilität. Manches im Leben ist faszinierend, funktioniert jedoch nicht im Alltag."

25.04.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  7 von 10: "In jeder Liebesbeziehung - und das macht sie so bedeutend - lernt man ja etwas über sich selber. Bei mir waren es bestimmte Grenzen, die ich nicht überschreiten konnte, bei ihr waren es Abgründe, von denen sie, wie sie sagte, vorher nichts geahnt hatte. Wie auch immer, jedenfalls kommt mir die Galle hoch, wenn Kollege kipper - heiter wie immer - uns attestiert, bloße Büchermenschen zu sein. Antwort geändert am 25.04.2023 um 18:40 Uhr"

25.04.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  7 von 10: "Selbstverständlich sind Liebe und Bücher keine Gegensätze. Manche Menschen leben nur, andere leben und schreiben darüber. Auffallend ist wohl, daß glücklich Liebende in der Literatur unterrepräsentiert sind - die haben wohl anderes zu tun. Aber das ist nur eine Vermutung. Die Texte, die ich über eine glückliche Ehe kenne, passen in eine Nußschale."

Diese Liste umfasst nur von Graeculus abgegebene Antworten bzw. Reaktionen auf Kommentare zu Texten. Eigenständige Textkommentare von Graeculus findest Du  hier.

 
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