Seegang

Alltagsgedicht zum Thema Alleinsein

von  Isaban

Die Luft schmeckt sommersüß und frisch.
Ich wollte sehr, du wärest hier,
wir teilten Zeit und Bett und Tisch.
Am Ufer schwappt ein toter Fisch
vom See aufs Land. Mir kommt das Tier

nicht alt vor, auch nicht wirklich krank,
sein Ende kam ganz offenbar
abrupt. Der Blick ist nicht mehr klar,
sonst sieht es heil aus, glatt und schlank.
Es schillert silbern, wie dein Haar.

Noch schmeckt die Luft so süß und frisch,
ich wünschte mir, ich fehlte dir.
Wir teilten Zeit und Bett und Tisch.
Am Ufer schwappt ein toter Fisch
vom See aufs Land. Du bist nicht hier.

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Kommentare zu diesem Text

merlin (51)
(22.09.09)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Isaban meinte dazu am 23.09.09:
Ich danke dir für diese Rückmeldung, Andreas.

Liebe Grüße,

Sabine

 franky (22.09.09)
Hi liebe Sabine,

"Noch schmeckt die Luft so süß und frisch,
ich wünschte mir, ich fehlte dir."
Dahinter steckt ein Gefühl von "Sehen und Suchen;"
Wir bleiben zurück, nur die Gedanken halten Schritt mit dem fliehendem Herzen.
Ein wunderschönes Gedicht
habe es gerne gelesen.

Herzliche Grüsse

von

Franky

 Isaban antwortete darauf am 23.09.09:
Vielen Dank, Franky, das freut mich.

Liebe Grüße,

Sabine

 Didi.Costaire (22.09.09)
Liebe Sabine,

die Befindlichkeit des LyrIs beeinflusst den Blickwinkel. Es schmeckt zwar die Meerluft, sieht jedoch nicht die Wellen und den Horizont, sondern einen toten Fisch -

der Fragen aufwirft, ob er eines natürlichen Todes gestorben ist. Diese Nachdenklichkeit erstreckt sich auf das eigene Beziehungsleben. Gut dargestellt!

Liebe Grüße, Dirk

 Isaban schrieb daraufhin am 23.09.09:
Da sind sich LIs und echte Menschen ziemlich ähnlich, lieber Dirk. Befindlichkeiten beeinflussen den Blickwinkel.
Den Gerüchten nach soll manchen Menschen schon die Schönheit ganzer Schlösser oder gar ganzer Städte entgangen sein, weil sie zu sehr darauf fixiert waren, ein WC-Schild zu entdecken. Und manche machen glatt aus einem See ein Meer.

Hab vielen Dank für deine Rückmeldung, Monsieur Costaire.
Freut mich, dass dir der Text gefällt.

Liebe Grüße,

Sabine

 Jorge (22.09.09)
Sehnsuchtsvolle Gedanken an einen reifen Geliebten werden ungewöhnlich reflektiert mit der Betrachtung eines gestrandeten Fischs.Nur dieser Anknüpfungspunkt:
"Es schillert silbern, wie dein Haar."
Unverwechselbare Verse von Isaban.
LG Jorge

 Isaban äußerte darauf am 23.09.09:
Danke, lieber Jorge,

für deine Rückmeldung, die Interpretation und ganz besonders für das "unverwechselbare".

Liebe Grüße,

Sabine

 Bergmann (22.09.09)
Silbern Haar... ist das Gedicht heimlich mir zugedacht?
Uli
:-)

 Isaban ergänzte dazu am 23.09.09:
Ich wage gar nicht, nach deiner Interpretation zu fragen, lieber Uli.

 Bergmann meinte dazu am 23.09.09:
Gut. Sie bleibt unser Geheimnis!
Uli:-)

 Isaban meinte dazu am 23.09.09:
Eher das deine, lieber Uli, eher das deine.

 Bergmann meinte dazu am 23.09.09:
Nicht dass ich wüsste!
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