Wenn Telefonieren Füttern von Dämonen heißt, was ist dann das Posten von Texten in Internetliteraturforen?

Kritik zum Thema Literatur

von  toltec-head

Das Posten von Texten in Internetliteraturforen hat wie das Telefonieren eigenartige Sogwirkung. Eigenartig ist bei beiden auch der schale Nachgeschmack des Hinterher wie bei der Onanie. Der Mitteilungsaspekt immer nur Vorwand. Es geht allein um die Sogwirkung und heimlich wohlmöglich auch um den schalen Nachgeschmack, der nämlich wie bei der Onanie nicht dazu führt, dass man sich am nächsten Tag der Sogwirkung nicht wieder hingibt. Hierbei von Literatur zu sprechen, ist pure Lüge. Dass Texten Lügen heißt, damit ist nicht gemeint, dass die Dichter oder Internetliteraturtexter lügen, sondern dass Literatur selbst Lüge ist.

Der englische Ausdruck phony für falsch, verlogen kommt von Telephone, da die menschliche Stimme durch das Telefon verfremdet und also phony, falsch wirkt. In Analogie hierzu ließe sich von Internetliteraturforentexten und dem falschen Klang, den sie erzeugen, als von nettig sprechen. So wie es Menschen gibt, vor allem natürlich Frauen, die der Phoniness des Telefonierens vollständig verfallen sind, so dass sie diese gar nicht mehr bemerken, diese geradezu zu ihrer zweiten Natur wird, sie schließlich auch im richtigen Leben, wenn sie nicht mehr telefonieren, nur noch phony klingen, so kann man auch in der Nettigkeit vollkommen aufgehen, ihr mit Haut und Haaren vollkommen verfallen. Es kann daher vorkommen, dass von einem Menschen, ich betone, es handelt sich hierbei vor allem aber nicht nur um Frauen, am Ende nur noch Phoniness oder Nettigkeit übrigbleiben. Genau betrachtet ist dies etwas alltägliches und geschieht andauernd.

Wenn Telefonieren Füttern von Dämonen heißt, ist dann das Posten von Texten in Internetliteraturforen eine Art Super-Fütterung? Dass sich mit dem Posten von Texten in Internetliteraturforen vor allem Frauen und schwächliche Männer abgeben, erscheint ja als eine ausgemachte Sache. Und wenn es also eine Art Super-Fütterung ist, wer wird damit gefüttert? Etwa der Mond, der Liebling aller Frauen und schwächlichen Männer? Ja, dies ist ganz sicherlich die Antwort auf die gestellte Frage.

Posten von Texten in Internetliteraturforen heißt ganz sicherlich Essen für den Mond werden.

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Kommentare zu diesem Text

JakobJanus (35)
(02.11.13)
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 toltec-head meinte dazu am 02.11.13:
Schweigetag klingt protestantisch. Besser auf extreme Weise weitermachen.
JakobJanus (35) antwortete darauf am 02.11.13:
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 FRP (02.11.13)
Deine Namensgeber - nein, die bestreiten es - Carlos Castaneda glaubte daran, und lässt es seinen Don Juan auch sagen, dass alle, die nicht lernen, ihr nagual und ihr tonal zu (sind das am Ende vielleicht nur antizipierte Allegorien für "Kurzwahl" und "Tonwahl"?) beherrschen und zu lenken, nach dem Tod als Seelen in das Maul eines riesigen Adlers schweben, der im orbit auf uns wartet. Unsere ganze Existenz dient nur dazu, jenen zu füttern. Es sei denn, wir lernen die Kunst des Pirschens, Fliegens, richtigen Gehens usw. Da sage ich doch lieber mit Thomas Bernhard: Geh, so sans holt, die Leut`. Das Schreiben in Inder? Nett! Literatur? Amphoren! ist die in die Post-Moderne übersetzte Angst des Höhlenmenschen vor dem Anschleichen des Säbelzahntigers. Oder die Identifikation mit jenem, indem man hofft, gerade dadurch den Kritikern zu entkommen? Sich aber dazu erst einmal welche schaffen muss? Die Konzentration auf Belangloses als Begleiterscheinung des Sterbens? Das Leben ein einziger phony false alarm.
(Kommentar korrigiert am 02.11.2013)
(Kommentar korrigiert am 02.11.2013)

 toltec-head schrieb daraufhin am 02.11.13:
Wau! Klasse Kommentar. Vielen Dank hierfür. Was Castaneda angeht, würde man ja mal sehr gern herausfinden, was dessen Quellen waren. Hast du Hinweise?

 FRP äußerte darauf am 02.11.13:
Leider nein. Niemand weiß das. Gerüchten zufolge bezog er einige seiner Theorien vom Stamme der Nokia (die sollen später in kältere Regionen verdrängt worden sein), und schöpfte sein Wissen wohl auch aus den heiligen Sagen der Oo-Tuu. Bei Ausgrabungen in Tel-Armana (heute ein Ackerfeld eines ägyptischen Bauern) stießen Forscher wiederum auf Tontafeln verwandten Inhalts, welche Bezug nehmen auf Inhalte von Legenden über die mythischen Stadt Tel-Ekom, von der einige behaupten, sie läge zwischen Himmel und Erde (ohne Netz). In Stockholm spricht man allenthalben vom cast Agnetha, bezüglich eines Musicals, betreffend die Legenden der sagenumwobenen Ab-ba.
(Antwort korrigiert am 02.11.2013)
michaelkoehn (76)
(02.11.13)
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wa Bash (47)
(02.11.13)
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 Songline (02.11.13)
Jetzt frage ich mich natürlich, ob der Autor auch zur Gruppe schwächlicher Männer gehört, weil er hier schreibt )
Ob ja oder nein: Der Text bedient Klischees, aber so nett, dass ich ihn dennoch gern gelesen habe.
Liebe Grüße
Song
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