Lass es nicht rein

Kurzgeschichte zum Thema Horror

von  Der_Rattenripper

Mein Bruder und ich wohnten zusammen mit meinen Eltern auf dem Land in Beavercreek Ohio. Es gab nur selten Besuch. Auch Autos kamen nur wenige vorbei, aber für meinen Bruder und mich war es der schönste Ort der Welt. Es gab einige Parks die besonders am Wochenende von Touristen und Einheimischen besucht wurden. Außerdem gab es eine Quad- und Mountainbikestrecke, wo Jugendliche und Erwachsene Wettrennen durch teilweise unwegsames Gelände mit Dreck und Schlammlöchern veranstalteten. Es war eines der Highlights des Jahres. Mein Bruder war letztes Jahr auch mitgefahren, es wurde gegrillt, es gab Würstchen mit Kartoffelsalat und für uns Jugendlichen gab es Cola, Fanta und Eis. Auch wenn keine Quadrennen stattfanden, gingen  Mike und ich häufiger in den Wald, einmal hatten wir uns eine kleine Holzhütte gebaut. Leider wurde die Hütte von einem Tornado zerstört. Wir schnitzten mit unseren Messern Speere oder kleine Beile. Spielten fangen, verstecken und manchmal Ritter oder Pirat. Es war etwas schönes, einen großen Bruder zu haben. Manchmal beobachteten wir Tiere mit unseren Ferngläsern, oder wir saßen bei schönem Wetter draußen auf der Veranda bei einem Glas Eistee und unterhielten uns über die unterschiedlichsten Dinge. Mein Bruder war immer für mich da, selbst wenn ich einen Albtraum hatte und nicht mehr allein einschlafen konnte. Mein Bruder hatte mich nie weggeschickt. Oder gesagt er hätte jetzt keine Zeit für mich. Eines Abends unsere Eltern waren bei ein paar Bekannten zu einer Geburtstagsfeier eingeladen, es war an einem Samstag, weshalb wir länger aufbleiben durften. Wir saßen gerade gemeinsam mit einer Tüte Chips und Cola vor dem Fernseher und schauten uns einen Fantasyfilm im Fernsehen an. Ich glaube, es war die unendliche Geschichte von Michael Ende. Draußen war es stockdunkel, nur weiße Schneeflocken tanzten vor unserem Fenster und fielen langsam zu Boden. Morgen früh könnten wir einen Schneemann bauen oder mit unseren Eltern eine Schneeballschlacht veranstalten. Wir würden unsere Eltern so richtig fertig machen. Ich rieb mir bereits die Hände vor Vorfreude. Ich ging an die Schublade, nahm eine Tüte Chips und eine Packung Erdnüsse heraus und stellte die Sachen auf den Tisch.

„Hey was schauen wir, wenn der Film zu Ende ist?“, fragte mich mein kleiner Bruder.

Ich nahm die Fernsehzeitung vom Tisch und blätterte sie durch. Der weiße Hai, Freitag der 13 und danach Poltergeist I. Hoffentlich kamen meine Eltern nicht zu früh wieder, wenn sie mitbekamen, dass ich meinen jüngeren Bruder Horrorfilme zeigte, gäbe es einen riesen Ärger.

„Wie wäre es, mit dem weißen Hai?“, fragte ich.

„Au ja in meiner Klasse haben den auch schon welche gesehen. Dann kann ich mal mitreden, wenn die älteren über solche Filme sprechen.“

„Aber nur, wenn du unseren Eltern nichts davon erzählst.“

„Bestimmt nicht versprochen.“

Ich lümmelte mich mit einer Decke aufs Sofa und griff nach den Erdnüssen. Mein Bruder tat es mir gleich. Es war so gegen halb elf, ich ging in die Küche, um mir ein weiteres Glas Cola zu holen, als ich eine seltsame Gestalt mit bleichem Gesicht am Fenster sah, die mich angrinste. Ihr Gesicht war im Schein der Straßenlaterne weiß wie ein Laken. Mir gefror das Blut in den Adern, als das Wesen, es hatte Ähnlichkeit mit einem Zombie wie einem in dieser Horrorfilme. Ich erstarrte mit aufgerissenen Augen starrte ich das Wesen auf der Straße. Es lächelte, aber das war kein freundliches Lächeln. Es war ein falsches Lächeln, das Glas entglitt meinen Fingern und landete auf den Boden, wo es in tausend Scherben zersprang. Cola spritzte auf meinen Pyjama. Mein Bruder trat in die Küche und fragte: „Hey wo bleibst du? Ist alles in Ordnung?“

Die Starre fiel von mir ab und ich antwortete: „Ja alles okay, mir ist nur mein Glas aus der Hand gerutscht.“
Mein Bruder lächelte und sagte: „Kann passieren, kehrst du die Scherben zusammen, ich kümmere mich dann um den Rest.“
Plötzlich klingelte es an unserer Haustür, ich erschrak und fuhr zusammen. Was war, wenn es diese Gestalt war, die ich am Fenster gesehen hatte? Unsere Eltern hatten ja einen Schlüssel und wer sollte um die Urzeit bei uns klingeln?
Mein Bruder lächelte. „Das sind wahrscheinlich nur Kinder aus der Nachbarschaft, die uns einen Klingelstreich spielen wollen. Hast du etwa Angst?“, fragte mein Bruder.
„Ich habe da draußen jemanden gesehen und ich glaube, es ist keine gute Idee, die Tür zu öffnen. Und deshalb bleibst du von der Tür weg, hast du verstanden,“, sagte ich in einem schärferen Ton, als ich beabsichtigt hatte. Mein Bruder fuhr zusammen und schluchzte. Ich nahm ihn in den Arm und sagte: „Tut mir leid, ich wollte dich nicht so anfahren.“ Plötzlich sah ich, wie  eine Hand mit langen spitzen Nägeln durch den Briefkastenschlitz kam. Ich erstarrte. Kalter Schweiß lief meinen Nacken hinab. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich auf die langen spinnenartigen Finger. Ich vernahm ein dämonisches Lachen, nein das war kein Mensch, das war irgendein anderes Wesen. Ich nahm meinen Bruder auf den Arm, der anfing zu weinen, sich ganz fest an mich schmiegte und sagte: „Es soll weggehen, bitte mach, dass es weggeht.“

Ich ging mit meinem Bruder in sein Zimmer  und sagte: „Ganz ruhig, du musst ganz leise sein. Hast du verstanden Ben? Bleibe hier und versteck dich. Ich werde versuchen, über die 911 Hilfe zu holen.“ Ich deutete auf den Schrank, mein Bruder ging hinein und schloss die Tür, ohne zu murren.

„Bitte geh nicht, was wenn der böse Mann..“

Mein Bruder verstummte, ich streichelte ihm über die Wange und lächelte.

„Keine Angst der böse Mann wird mich nicht finden, ich werde Hilfe rufen. Mein Smartphone liegt noch im Wohnzimmer. Ich verspreche dir, ich hole nur schnell mein Telefon um unsere Eltern und die Polizei zu rufen. Dann komme ich wieder und bleibe bei dir, es dauert nur zwei Minuten okay.
„Versprichst du es?“, fragte mein Bruder. Ich nahm ihn in den Arm und sagte: „Ich verspreche es dir.
So leise wie möglich jedes Geräusch vermeidend schlich ich mich aus dem Zimmer. Die Zimmertür meines Bruders knirschte leise. Ich wagte es nicht, das Licht im Flur einzuschalten. Der Korridor lag in völliger Dunkelheit, schemenhaft sah ich dir Umrisse der Kommode und des Sideboards. Dann vernahm ich ein Klopfen, jemand schlug gegen die Tür. Mein Atem stockte, ich hörte ein Knurren, dann schlug es abermals gegen die Tür, sodass der ganze Rahmen erzitterte. Dann klingelte es. Ich könnte hören, wie es knurrte. Es stand direkt vor unserer Haustür. Ich wirbelte herum. Bitte dachte ich, bitte lasse es nicht hier hineinkommen. Als ich mich einigermaßen beruhigt hatte, ließ ich im Bad, in der Küche und im Zimmer meines Bruders, die Roll – Läden herunter. Dabei konnte ich einen kurzen Blick auf das Wesen erhaschen. Im Schein der Straßenlaterne sah ich ein Wesen mit bleichem Gesicht und langen scharfen Zähnen. Seine Augen waren ganz gelb mit einem roten Punkt in der Mitte. In seinem Gesicht und auf seinen Handflächen befanden schwarze Geschwüre, die pulsierten, fast als hätte das Wesen die Beulenpest. Eines dieser Geschwüre platzte auf und ich sah wie Eiter und eine kleine schwarze Spinne aus dem Geschwür und über die Wange des Zombies krabbelte. Das Wesen hob seine Hand, mit seinen langen scharfen Krallen begann es sich die linke Wange aufzukratzen. Hautfetzen, Blut und Eiter lief sein Gesicht hinab. Mir stockte der Atem, es sah aus, als ob es direkt in meine Richtung sah. Dann kam es auf die andere Seite auf unseres Hauses. Ich sah, wie ein Spaziergänger sich dem Wesen näherte. Mach das du wegkommst und rufe um Hilfe dachte ich, aber der Mann starrte weiter auf sein Smartphone, ohne auf das Ungeheuer zu achten. Hatte ich Halluzinationen oder war das alles nur ein Traum? Plötzlich packte der Zombie den Spaziergänger an den Haaren und fuhr mit seinen Krallen durch die Kehle des Mannes, womit es ihm den Kopf von den Schultern trennte. Wie hypnotisiert starrte ich auf den leblosen Körper des Mannes, der auf den Gehweg knallte. Blut welches im Schein der Lampe ganz schwarz aussah, ergoss sich auf dem Boden. Der Zombie hob den Kopf seines Opfers und drehte ihn so, dass ich in sein Gesicht sehen konnte. Der Mund des Mannes war zu einem Schrei geöffnet. Die Augen weit aufgerissen. Das Wesen hob den Kopf und ließ sich das herunterlaufende Blut direkt in den Rachen laufen.

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Kommentare zu diesem Text


 Buchstabenkrieger (20.11.20)
Hi Rattenripper,

ich fände es einfacher zu lesen, wenn du Absätze einfügen würdest.
So kann ich das kaum lesen.

Am Ende wolltest du wohl schnell fertig werden, anders kann ich mir nicht erklären, wie da so viele Fehler hineinraten konnten:

Der Zombie hon den Kopf seines Opfers und drehte ihn so, dass ich in sein Gesicht sehen konnte [/b]PUNKT[/b]Der Mund des Mannes war zu einem Schrei geöffnet. Die Augen weit aufgerissen. Das Wesen hob den Kopf und ließ ich das herunterlaufende Blut direkt in den Rachen laufen.

Gruß, Buchstabenkrieger

Kommentar geändert am 20.11.2020 um 16:17 Uhr

 Der_Rattenripper meinte dazu am 20.11.20:
Danke für den Hinweis auf die Flüchtigkeitsfehler.

Schönen Gruß

Der Rattenripper
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