Morbus Trägheit

Ansprache zum Thema Denken und Handeln

von  eiskimo

Warum wehrt ihr euch nicht?

Auf eurem Briefkasten sagt ihr klipp und klar: Keine Werbung! Am PC habt ihr scharf gestellte Spam-Filter angebracht, um nicht zugemüllt zu werden. Eure Haustüren haben „Spione“ oder eine Kamera, um ja unwillkommenen Besuch fernzuhalten.

Aber komisch: Je weiter die Dinge von euch weg liegen, desto duldsamer und schicksalsergebener seid ihr: E-Scooter und Leih-Mokicks kommen euch in die Quere, werden wild gefahren oder rücksichtslos abgestellt – ihr lasst es geschehen. Dicke Autos oder Wohnmobile parken eure Bürgersteige zu; abends verfolgen euch  die Motorrad-Freaks mit ihrem Harley-Sound  – ihr seht großzügig darüber hinweg.  Nachbarn versiegeln ihre Vorgärten oder verjagen mit ihren Laubbläsern auch die letzten Mikroorganismen aus dem Hinterhof – ihr schüttelt vielleicht traurig den Kopf, aber sagen tut ihr nichts.

Prompt wird es ungemütlicher. Der nah gelegene Flughafen verlegt seine Einflug-Schneise just über euer Wohnviertel. Die Frachtflugzeuge orgeln im Minutentakt herein, insbesondere nachts. Bleibt ihr immer noch so tolerant?

Liebe Kollegen und Bekannte haben den Sommer über ihre Impfbedenken vor sich hergeschoben. Vielleicht war es auch nur Trotz oder die Lust an der Provokation. Jetzt vermasseln sie euch, die ihr längst geboostert seid, den anstehenden Winter. Keine Skiferien, keine Christkindelsmärkte, wieder ohne die engsten Freunde Weihnachten feiern….

Es wäre mit Sicherheit besser gewesen, viel früher und deutlicher Kante zu zeigen, sprich: diese Krankheit namens Trägheit abzuschütteln. Mutig und entschieden.
Immer nur sanft lächeln und ja Everybodys Darling bleiben, das hilft auf die Dauer keinem.
Das merken jetzt sogar die Politiker, die gerade von einer Verlegenheit in die nächste taumeln.



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Kommentare zu diesem Text


 Teichhüpfer (26.11.21, 09:44)
Ich nenne das, wovon Du schreibst, Empathie in der Apokalypse.

 AZU20 (26.11.21, 10:31)
Da stimmt vieles. Aber wehren? Allein? Mit Erfolg? LG

 Dieter_Rotmund (26.11.21, 10:48)
Sicherhei -> Sicherheit

 AlmaMarieSchneider (26.11.21, 13:47)
Du hast in Vielem recht. Doch würde man sich an allem aufhängen, hängt man sich doch zum Schluss selbst auf.
LG
Alma Marie

 eiskimo meinte dazu am 26.11.21 um 15:39:
Da hilft  einem, wenn man die Unterstützung der Mitbetroffenen bekommt, Oft ist es ja auch so, dass viele unter demselben Missstand leiden, jeder aber versteckt und für sich allein. Wenn dann einer dann endlich den Mut hat, laut zu werden,  steht da plötzlich eine ganze Armee....
Also, raus mit dem Unmut! Und Unterstützer suchen.
LG
Eiskimo

 EkkehartMittelberg (26.11.21, 16:52)
Hallo Eiskimo,
im Bunde mit Solidarischen kann es Spaß machen, der Trägheit den Laufpass zu geben.
LG
Ekki

 eiskimo antwortete darauf am 26.11.21 um 17:40:
So ist es. Das erleben wir, denke ich, sehr schön im Sport. Bei Musik oder Tanz wird es ähnlich sein
Los geht' s!
Eiskimo

 AchterZwerg (27.11.21, 06:06)
Leider zeigt sich die viel beschworene Solidarität oft an den falschen Stellen: in der Ausgrenzung anderer, im gemeinsamen Mobbing etc. ---
Die Impfplicht wird kommen. So oder so.
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