Unbändiges Glücksgefühl

Text

von  Mondscheinsonate

So musste ich schnell nochmals raus, war zu faul meine Timberlands anzuziehen, schlüpfte in die Converse, die ich immer nur im Sommer anziehe, sind ja im Winter viel zu kalt und rutschig, wie auch immer, und ging in den Schnee, eigentlich ins Eis hinaus  der unter meinen Füßen knirschte, plötzlich, wie aus heiterem Himmel, stieg ein unbändiges Glücks- und Liebesgefühl auf, plötzlich war ich wieder 17, damals kaufte mir meine Mutter keine Winterschuhe, ich ging in hohen Converse durch den Schnee, alles lebte in Gedanken noch, der R. und der Leo, die vielen Alten, ich war wieder Zuhause. Das ist nicht zwangsläufig dort, wo man wohnt, sondern dort, wo Menschen einen lieben und man sie. Ich fühlte mich wieder beschützt und sicher, war der Wildfang und während ich im Jetzt, in der Verlassenheit, im ständigen Sterben und im Alleinesein, durch den Schnee ging und es fürchterlich glatt war und laut knirschte, lächelte ich, liebte ich und war so glücklich, auf das war ich nicht gefasst, es überkam mich und ich war gefangen im Damals. 



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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (05.12.23, 20:02)
Schön! Das sind Glücksmomente, die unplanbar über einen kommen. Eine wohltuende Seite des Lebens.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 05.12.23 um 20:41:
Ja, manchmal ist es schön.

 AchterZwerg (06.12.23, 07:25)
Hallo Cori,
handelt es sich bei deinem Leo nicht recht eigentlich um Lilos Leo?
Den mit der angefressenen Nase?

Verwirrte Grüße
der8.

 Mondscheinsonate antwortete darauf am 06.12.23 um 08:21:
Nein, kein Zusammenhang.

 eiskimo (04.01.24, 04:59)
Derartige Momente sind echte Geschenke. Du hast das sehr hautnah wiedergegeben - die Füße sind manchmal wie Antennen....
LG
Eiskimo

 Verlo (14.01.24, 06:14)
Erinnerung an ein Glück, das Jahrzehnte zurückliegt, ist eine Erinnerung. 

Und ein Hilferuf der Seele.
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