Oh ja, Text um Text, Jahr für Jahr sich im Leid suhlen, das spielt es nicht mehr. Der B. war ein wichtiger Lernpartner, ich mache das nie wieder. Wer in meinem Leben sein möchte, der hat mich anständig zu behandeln und ich ihn, wenn das jemand nicht kann, ich halte nicht fest, halte nicht auf.
Aber, viel wichtiger als alles andere, das ist seine Grenzen zu setzen, damit im vorhinein klar ist, wie weit jemand gehen darf und kann. Das nennt sich Selbstliebe.
Es ist auch völlig egal, ob das ein Chef ist, der Bruder, die Schwester, ein Geliebter, ein Pantscherl oder der Mensch, mit dem man Tisch oder Bett teilt. Grenzen gehören überall gesetzt, schlussendlich neigt der Mensch gerne, weiter zu gehen als es der Anstand zulassen würde, durchaus menschlich. Deshalb haben wir auch Gesetze, das sind Sollensanordnungen, alle brauchen das.
Die Grenzen sind moralischer und/oder emotionaler Natur, um sich zu schützen. Natürlich, wenn man jemanden gerne hat dann ist es extrem schwer, zu sagen:"Du hast jetzt echt Scheiße gebaut", die meisten haben Angst zu verlieren, aber ich frage:"Was ist schlimmer? Einen Menschen zu verlieren, der es auf die Spitze getrieben hat und respektlos war oder sich selbst?"
Und, sind wir uns ehrlich, jemand, der Grenzen aufgezeigt bekommen hat, danach beleidigt ist anstatt zu reflektieren, ob es denn so war, dem war man einfach nicht wichtig genug, das braucht man auch nicht.
Ich bin mittlerweile so weit, dass so ein Mist wie damals niemals wieder passiert. Das war grausam und überhaupt, das Kauern vor der Badewanne und hemmungslos weinen, diesen Schmerz werde ich nie wieder vergessen, hat sich eingebrannt, will ich, so gut es geht, vermeiden.
Dieses ständige "Die X ist besser, schöner, toller", von mir weggehen und in ein anderes Bett reinhüpfen, à la Schwerstkomplexler, brauche ich nicht mehr in meinem Leben und auch nicht das stetige Besoffensein, weil die Einsamkeit einem weh tut.
Dies zu B., aber eigentlich zu mir.
Ich habe in den letzten Wochen über 2000 Seiten gelernt, acht Klausuren geschrieben, ein Nicht genügend kassiert, es wieder mühevollst ausgebessert, dies neben 40 Stunden Arbeit, weil ich weiterkommen will, es ist für mich, in weiterer Folge für andere, habe keinen Nerv für Verletzungen aus Langeweile heraus. Ich muss mich abgrenzen von sowas.
Damals machte ich "nur" Abitur, in dem Moment des Bestehens ist es das Schwerste, heute lache ich über 150 Seiten, war nervlich nicht in der Lage die ständigen Angriffe und Unverschämtheiten zu ertragen, hielt trotzdem brav durch, aber jetzt grenze ich mich sofort ab, lasse es gar nicht erst so weit kommen, bevor noch sowas käme.
Natürlich tut das weh, wenn man Grenzen setzt, besonders, wenn man es schärfer oder deutlich formulieren muss, man will dem anderen auch nicht gerne wehtun, aber im Endeffekt, es muss manchmal sein.