Alle 9.256 Textkommentarantworten von Graeculus

12.05.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Hilfe bei der Trennung: "Habe jetzt erst gesehen, daß es hier um den Kurztext des Tages geht - hatte mich schon gewundert, wie Du diesen alten Text ausgegraben hast."

12.05.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Eine Empfehlung und eine Bitte: "Anders als in China anscheinend."

12.05.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Das Verdrängte: "Das ist das Fermi-Paradox. In Lius Trisolaris-Trilogie (eine Anspielung) gibt es eine gute, wenngleich hypothetische Erklärung dafür: Wenn sie die Erfahrung gemacht haben, daß interstellare Kontakte zu Konflikten führen, ist es klüger, still zu sein. "Wenn man allein auf einem Berg sitzt, ruft man nicht nach dem Tiger." (chinesisches Sprichwort)"

12.05.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Das Verdrängte: "Nein, Lothar, um Deinen Horizont zu erweitern. Unter Zufall versteht man das Zusammentreffen zweier Ereignisse, die kausal nicht verbunden sind - z.B. wenn ich diesen Satz schreibe und es dabei draußen zu regnen beginnt."

12.05.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Das Verdrängte: "Es erscheint in dem Roman als wahrscheinlich (sicher ist da ja nichts), daß der Planet sich wehrt. Daß Lem Solaris als eine Metapher für den Staat einsetzen könnte, halte ich nicht für naheliegend, weil ich auch aus anderen seiner Romane den Gedanken kenne, daß wir eine außerirdische Intelligenz nicht verstehen könnten - zumal dann nicht, wenn sie uns überlegen ist. Diese Annahme kommt auch in dem Roman eines anderen polnischen SF-Autors vor ... was ich nachschauen müßte, falls Dich das interessiert. Der Gedanke war der einer Analogie: So wenig wie ein Wurm oder selbst ein Hund das verstehen, worum es uns Menschen geht (wenn wir ein Buch lesen, Geld ausgeben, ins Kino gehen), so wenig verstünden wir eine außerirdische Intelligenz, wenn sie uns so überlegen wäre, wie wir es einem Wurm oder Hund sind. Wir würden sie an uns und unseren Motiven messen, hätten damit jedoch nichts begriffen."

12.05.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Das Verdrängte: "Den ersten Gedanken begreife ich nicht. Zum zweiten Gedanken: Na, das hängt von der Art der Schuld ab, die man auf sich geladen hat. Weder im Roman noch in meinem Leben geht es darum, daß man ein Clan-Mitglieder getötet hat. Es geht überhaupt um die Dinge, die von der 'irdischen Gerechtigkeit' eben nicht bestraft werden und bei denen man uns früher mit dem "Gott sieht alles!" gekommen ist."

12.05.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Hilfe bei der Trennung: "Hast Du Erfahrungen damit gemacht, oder redest Du theoretisch über ein theoretisches Konzept? Ich jedenfalls rede nicht von Gewalttätigkeiten o.ä., sondern davon, haarscharf neben dem zu liegen, was ein Mensch, den man nicht lieben kann, von einem erwartet oder sich von einem vorstellt. Ein bißchen zu laut sein, ein bißchen zu ordinär, zu Verabredungen zu spät zu kommen ... so in dieser Art. P.S.: Hast Du vielleicht im letzten Satz ein "nicht" vergessen? So verstehe ich ihn  jedenfalls nicht."

09.05.24 - Diskussionsbeitrag zum Text  Vom Umgang mit Vorurteilen von  EkkehartMittelberg: "An dem handelsüblichen Gebrauch des Begriffs wird diese Diskussion wohl nichts ändern: 1. Vorurteile diskriminieren jemanden (die Schwarzen/die Weißen, die Männer/die Frauen, die Rechten/die Linken, die Amerikaner/die Russen usw.). 2. Vorurteile haben immer die anderen."

09.05.24 - Diskussionsbeitrag zum Text  Vom Umgang mit Vorurteilen von  EkkehartMittelberg: "Das Vorurteil auf der Basis einer Verallgemeinerung, ja."

09.05.24 - Diskussionsbeitrag zum Text  Vom Umgang mit Vorurteilen von  EkkehartMittelberg: "Vorurteile ermöglichen schnelles Reagieren, das ist klar, und sind deshalb notwendig, wo dieses erforderlich ist. Die Vorsicht bei der Herdplatte beruht allerdings, so nehme ich an, auf Erfahrung ... jedenfalls bei mir; insofern ist das kein gutes Beispiel. Daß nur Menschen(kinder) und Schimpansen den Spiegeltest bestehen, daß nur Menschen eine Sprache kennen usw., hat sich als Vorurteil erwiesen. Und ich bin der Ansicht, daß dies selbst in Eurem Sinne dem Begriff des Vorurteils entspricht, denn es beruhte auf einer menschen- und damit selbstverliebten Geringschätzung von Tieren."

09.05.24 - Diskussionsbeitrag zum Text  Vom Umgang mit Vorurteilen von  EkkehartMittelberg: "Das kann man so sehen. Ich möchte nur darauf hinweisen, daß es sich dabei historisch/geistesgeschichtlich um eine Verengung des Begriffs handelt. Was mich daran stört, habe ich weiter oben geschrieben. Aber Definitionen sind Sache der Konvention, und die kann sich ändern."

09.05.24 - Diskussionsbeitrag zum Text  Vom Umgang mit Vorurteilen von  EkkehartMittelberg: "Daß daraus ein politischer Kampfbegriff zwecks Verurteilung anderer geworden ist, kommt dann noch hinzu, und das ist das Gegenteil des Programms der Aufklärung. Antwort geändert am 09.05.2024 um 00:03 Uhr"

09.05.24 - Diskussionsbeitrag zum Text  Vom Umgang mit Vorurteilen von  EkkehartMittelberg: "Das kommt auf die Definition an, und Definitionen sind von Menschen gemacht, sind Konventionen. Deshalb habe ich zuerst danach gefragt. Ganz wörtlich ist es ja ein Urteil (und jeder Aussagesatz ist sprachlich ein Urteil), bevor man etwas durchdacht bzw. erfahren hat ... also in meinem Beispiel: bevor jemand mit einem Schiff immer in eine Richtung gefahren ist. Diskutiert worden ist der Begriff zuerst in der Philosophie der Aufklärung, und zwar in dem von mir intendierten weiten Sinne; inzwischen engt er sich immer mehr ein auf stereotype negative Einstellungen gegenüber bestimmten Personengruppen. Was mich daran stört, ist der Umstand, daß uns gar nicht mehr bewußt wird, in wievielen Bereichen wir einfach auf gängige Ansichten zurückgreifen, ohne sie durch eigenes Nachdenken und Erproben - das Programm der Aufklärung! - infrage zu stellen."

08.05.24 - Diskussionsbeitrag zum Text  Vom Umgang mit Vorurteilen von  EkkehartMittelberg: "Ermöglicht schnelles, müheloses Zurechtfinden Das ist der Vorteil. Wenn man einer Gefahr gegenübersteht, etwa einem Löwen, kann es ungünstig sein, sich erst die Frage zu stellen, ob das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung nicht lediglich ein Vorurteil ist. Ich beharre allerdings darauf, daß Vorurteile sich nicht bloß auf andere Personen erstrecken. Auch die Annahme, wenn man mit dem Schiff immer in eine Richtung fahre, kippe man irgendwann von der Erdscheibe herunter, war ein solches."

08.05.24 - Diskussionsbeitrag zum Text  Vom Umgang mit Vorurteilen von  EkkehartMittelberg: "Eine weitere Ansicht, auf deren Richtigkeit wir beide vor 30 doer 40 Jahren sicher gewettet hätten, ist das Vorurteil, daß es (nur) zwei Geschlechter gibt. Inzwischen weiß ich, daß es nicht erst heute, sondern schon vor Jahrhunderten ganz andere Annahmen gab, etwa bei den Indianern Nordamerikas, die von drei Geschlechtern ausgegangen sind: Männer, Frauen und Berdaches. Heute gibt es sogar einen Wikipedia-Artikel dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Two-Spirit"

08.05.24 - Diskussionsbeitrag zum Text  Vom Umgang mit Vorurteilen von  EkkehartMittelberg: "Es gibt viele Vorurteile, und nicht nur in dem Bereich, von dem hier meist die Rede ist. Oft haben sie mit dem zu tun, was unsere Mitmenschen für selbstverständlich halten. Ein Beispiel ist die Annahme, daß die Erde sich um die Sonne drehe. Nach Einstein kann man Bewegung nicht ohne Festlegung einer bestimmten Perspektive messen, und in diesem Falle nehmen wir eine Perspektive oberhalb des Sonnensystems an, während die Perspektive von der Erde aus ergibt, daß sich die Sonne um sie dreht. Ferner sagte mir einmal ein Physiker: "Die Erde dreht sich um die Sonne? Nein, sie drehen sich beide um einen gemeinsamen Schwerpunkt, der allerdings innerhalb des Sonnenradius liegt." Und wer weiß, von welchen physikalischen Annahmen wir in 100 Jahren ausgehen werden, wenn - vielleicht - all die Probleme der gegenwärtigen Physik (1) gelöst sein oder in einem anderen Licht erscheinen werden? ____ (1) die Unvereinbarkeit von Relativitätstheorie und Quantenmechanik, die Dunkle Materie, die Dunkle Energie, die Natur Schwarzer Löcher usw."

08.05.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Das Verdrängte: "Auch ein Atheist - und Lem war ein solcher - kann moralische Maßstäbe haben und erkennen, daß er ihnen nicht entspricht bzw. zumindest in einer wichtigen Situation nicht entsprochen hat. Angst vor der Strafe Gottes oder einer ungünstigen Wiedergeburt zu haben, ist so moralisch ja nun nicht ... eher egoistisch. Das Verdrängen ist sicher eine mögliche Option. Was für mich dagegen spricht, ist der Umstand, daß die Einsicht in die eigene Schuld vor Selbstgerechtigkeit bewahrt, also davor, andere Menschen zu verurteilen."

08.05.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Das Verdrängte: "Nach Streaming-Angeboten darfst Du mich nicht fragen. Nein, der Solaris-Planet zeigt keine Anzeichen von Moral; aber es könnte sein, daß er sich - nach den Strahlenexperimenten - wehrt. Und das tut er auf eine unvergleichliche Weise."

08.05.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Das Verdrängte: "So ganz ein Zufall ist das nicht, denn ich habe - bei allem Respekt - den Eindruck, daß Lothar zu wenig von der Welt außerhalb des Vajrayana-Buddhismus und der Münchner Rhythmenlehre wahrnimmt. Jetzt kann er mir natürlich vorhalten, daß ich vor allem letzteres nicht studiere."

08.05.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Das Verdrängte: "Man kann zur Verdrängung unterschiedlich stehen. In den meisten Fällen ist es eh nicht mehr rückgängig zu machen. Trotzdem - da spricht wohl der Philosoph aus mir - ist es ein großer Moment der Wahrheit ... und es dämpft das Gefühl der Überlegenheit über andere. "Homo sum humani nil a me alienum puto. - Ich bin ein Mensch und weiß, daß nichts Menschliches mir fremd ist." (Terenz) Ich weiß wohl, daß man trotz intensiver SETI-Suche bisher noch keinerlei Nachweis für außerirdisches Leben gefunden hat. Aber es kommt mir so unwahrscheinlich vor, angesichts der Tripstrillionen Sterne im Universum und des Umstandes, daß man in den letzten Jahrzehnten immer mehr Planeten entdeckt. Der britische SF-Autor Brian Stableford, ein Biologe, hat sich sogar alternative Evolutionsmöglichkeiten ausgedacht."

08.05.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Das Verdrängte: "Selbstverständlich glaube ich Dir das. Allerdings hast Du den Roman (fast) vergessen; das geht zumindest mir nur mit Büchern, die mich nicht sonderlich beeindrucken, so. "Solaris" werde ich nicht vergessen, solange ich lebe. Zum Thema Schuld/Scham: Eines muß ja für jeden Menschen das Schlimmste sein, was er verbockt hat. Und wenn es sich um Mutter Teresa handeln sollte. Wir wir damit umgehen, ist sicherlich sehr unterschiedlich. Und Verdrängung ist nicht unbedingt eine schlechte Reaktion; nur ich persönlich halte nicht viel davon."

08.05.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Eine Empfehlung und eine Bitte: "Beachte nur: in der Mediathek bis zum 30.5."

08.05.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Eine Empfehlung und eine Bitte: "170 Minuten, ja. Es eilt ja nicht. Auch in einer Woche oder zwei werde ich mich noch an diesen Film erinnern."

08.05.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Eine Empfehlung und eine Bitte: "Du meinst, zur Zeit der quasi-faschistischen Militärherrschaft vor dem 2. Weltkrieg? Ja, ich glaube, Du hast recht. Ich habe es zumindest von der deutschen Philosophie gehört."

08.05.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Eine Empfehlung und eine Bitte: "Ich habe den Eindruck, daß die Aufnahmebereitschaft für westliche Kultur auf das Scheitern im II. Weltkrieg zurückgeht. Sieger exportieren ja häufiger ihre eigene Kultur. Aber das ist hier nicht so wichtig."

Diese Liste umfasst nur von Graeculus abgegebene Antworten bzw. Reaktionen auf Kommentare zu Texten. Eigenständige Textkommentare von Graeculus findest Du  hier.

 
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