Freitod

Gedichtgedicht zum Thema Alles und Nichts...

von  ZornDerFinsternis

Kälte.
Des Winters eisiger Atem,
macht sie alle schweigen.

Doch mir,
mir entfacht er das Feuer,
das 1000 Sommer lang,
schlief’...

Starre, leere Augen.
Zerfetzte, schwarze Herzen –
das sind die stummen Zeugen,
meiner Reise.

Dunkelblauer, großer Ozean –
ein Meer aus Tränen.
In Gedanken versunken,
schon fast ertrunken,
durchquere ich seine Fluten.
Mutlos...
Kraftlos, treibe ich dahin.
Der Grund meiner Existenz –
totgeliebt.

Suche ihn –
meinen kleinen Stern –
hoch oben,
am Himmelszelt.
Doch... –
kein Strahlen erhellt das Dunkel.
Keine Liebe füllt mehr die klaffende Wunde,
in meiner Brust.
Nur die Leere ist es,
welche es,
mich zu lieben,
wagt.

Wellenberge steigen auf...
Das Tränenmeer tost auf,
unter Winters Peitschenhieben.
Welle um Welle,
reißt mich mit.
Träne um Träne,
nimmt mir Kraft.
Und jeder Gedanke an dich,
drückt mich bis zum Meeresgrund,
hernieder.
Jedes Wort von dir;
jede Erinnerung an deine Erdenzeit,
nimmt den Hauch von Atem,
aus meinen Lungen.

Wieder...,
ein erstickter Schrei.
Wieder...,
Tränen,
die niemand sieht.
Wieder...,
bin ich allein.
Verloren...,
im Tränenmeer.

Ersehne mir keine „Rettung“;
keine „Hoffnung“,
mehr.
Bringe kein Wort mehr,
über die blauen Lippen...
Zwinge kein „Glück“ mehr,
den Weg zu meinem Herzen,
zu finden.
Habe aufgehört „Ich“ zu sein;
aufgehört zu existieren...
Aufgehört zu leben –
und auch,
aufgehört zu lieben...
Was auch immer,
das heißen mag?

Stumm ist der Mund dieses Kindes,
kann das Leid,
und die Qualen nicht teilen.
Leer sind seine Augen,
auch wenn Tränen sie erfüllen.
Das Herz in seiner kleinen Brust,
ist so kalt –
bewegt sich nicht mehr...

Schneeweiß ist seine Haut,
geziert von Narben –
deren Vater,
Messers Klinge,
ist.
Blutrot die Decke,
die sich nun wärmend,
auf seinen kleinen Leib,
hernieder legt.

Welle um Welle,
reißt mich mit.
Jede Träne trägt mich tiefer in die Nacht,
in der kein Licht,
das Firmament,
erhellt.
Kein Wort aus deinem Munde,
konnte mir mehr Hoffnung spenden.
Habe dir so sehr vertraut,
habe dich so sehr geliebt.
Doch –
auch du,
hast scheinbar nur,
gelogen...

Und so kam es,
dass die Welt nur noch Schweigen,
ward’.
Dass das Kinde,
dem Hass,
nicht mehr „gewachsen“,
war.
Angst...
Die Angst war von der Wiege,
bis zum Grabe,
der einzige „Freund“.
Schmerz lag immer in seinen Augen...
Gab’ kein „Hoffen“ auf Zuversicht,
oder gar,
die „Liebe“ eines Menschenwesens.

Nur Messers Schneide,
gab’ dem kleinen Leben,
die Wende.
Ein entschiedener Schnitt –
und es führte kein Weg mehr,
in die eisige Kälte,
zurück...

Denn seit du dieses Kind verlassen hast,
hat es sich selbst nur noch,
von allen „Wesen der Nacht“,
am meisten,
gehasst.
So verließ’ es in dieser Nacht den Ort;
die Welt,
die niemals sein Zuhause war.
Mit Tränen im Gesicht,
und immer noch dem Schmerz,
in seiner kleinen Seele...

Diese Worte richtete es an dich,
als du ohne Worte,
von ihm gingst:
„Liebe ist nur ein Wort.
Und ein Wort vermag’ keinem Hoffnung zu schenken,
der nicht Willens ist,
zu leben...“

... Und so,
trug das Blut mich fort.


Anmerkung von ZornDerFinsternis:

Für M. & L.

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Kommentare zu diesem Text

Arcade (44)
(31.05.09)
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 Dieter Wal (20.07.09)
"... Und so,
trug das Blut mich fort."

Beeindruckende Elegie. Das Schlussbruchstück ist in vieler Hinsicht wahr. Vor allem in einer. Blut ist Symbol des Lebens. Das Leben in dir und um dich trägt dich, erträgt dich manchmal, aber bleibt und behütet dich auch in verdunkelten Momenten. Der Schatten, der jeden Tag auf uns geworfen wird oder vor unseren Füßen liegt, ist die dunkle Seite des Lichtes.
neinneigung (33)
(20.07.09)
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HedgeGarfield (27) meinte dazu am 20.07.09:
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neinneigung (33) antwortete darauf am 20.07.09:
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Fub (24)
(05.05.10)
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