Ode auf Hypnos

Gedicht zum Thema Entspannung

von  EkkehartMittelberg

Komm, Freund Hypnos, und schließe
meine müden Lider,
lockere die schweren Glieder,
entführe mich in Stunden tiefen Vergessens
oder ins Land leichter Träume,
ganz, wie es dir beliebt.

Du kennst mich und weißt,
dass ich aus Neugier immer wieder
versuche, dem Tag ein paar Stunden mehr
abzugewinnen, weil es noch so unendlich viel gibt,
das ich nicht gelesen, gedacht, gefühlt und getan habe.
Ich könnte ja etwas verpassen; dieser Gedanke
wird immer stärker,
je älter ich werde.

Aber wenn dem alten Toren
die Augen schmerzen und er die
Kurve nicht kriegt,
hast du ein Einsehen,
fliegst schnell herbei,
deckst ihn zu und hüllst ihn ein,
während er noch die letzten Worte
eines angefangenen Gedichts
ins sanfte Entgleiten flüs.... .

© Ekkehart Mittelberg, Januar 2014


Anmerkung von EkkehartMittelberg:

Hypnos ist in der griechischen Mythologie der Gott des Schlafes.

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Kommentare zu diesem Text

P. Rofan (44)
(18.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.01.14:
Wenn die Wirkung eintritt, soll es mir recht sein. Merci, Aron.

 loslosch antwortete darauf am 18.01.14:
@aron: stimmt! um das zu verdeutlichen, könnte das letzte wort abreißen:

"... ins sanfte Entgleiten flüs..."

 loslosch schrieb daraufhin am 18.01.14:
ich hab eine starke beziehung zu hypnos' sohn und versinke in morpheus' armen.

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 18.01.14:
"...ins sanfte Entgleiten flüs... ." Eine feine Verbesserung, Lothar, die ich dankend übernehme.
Das Gedicht hieß bis kurz vor dem Posten "Ode auf Morpheus". Aber der ist für die Träume zuständig und hier geht es primär um den Schlaf.

 susidie (18.01.14)
Die Kurve krieg ich nicht, aber, schlafen funktioniert doch auch nicht. Was nun? Fragend - Su :)

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 18.01.14:
Mir helfen schöne Erinnerungen, die ich von Anfang bis Ende durchspiele.

 susidie meinte dazu am 18.01.14:
Ja, vielleicht hast du recht. Machst das Richtige. Lebe wohl zu sehr im Heute, nein, Erinnerungen sind es gerade nicht, Jetzt ist es, was mich schlaflos lässt :( U know. Lieben Gruß von Su :)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.01.14:
Manchmal ist es nicht lieblos, sich vom Heute abzulenken, um Kräfte für das Morgen zu sammeln.

 susidie meinte dazu am 18.01.14:
Gut gesagt, Ekki. Manchmal aber auch sinnlos. Nicht machbar. Weil, das Heute zu extrem, zu viel, zu intensiv. zu….keine Ahnung. Nicht wiederholbar????

 susidie meinte dazu am 18.01.14:
Oh, das Ende hat mich jetzt außerordentlich hinweggeflüs…., so wie Hypnos, der mich tatsächlich tagsüber heute in seinen Bann zog. Wie in deinem Gedicht, schützend und helfend :)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.01.14:
Das freut mich sehr, Su.

 SapphoSonne (18.01.14)
Mein lieber Ekki, das ist keine Frage des Alters. Hypnos ist einfach ein vielbeschäftigter ... Geist, der gern den einen oder anderen vergisst.
LG Sappho
(Kommentar korrigiert am 18.01.2014)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.01.14:
Danke, das hast du charmant gesagt, Sappho.

 SapphoSonne meinte dazu am 18.01.14:
Meinte damit nur, dass er auch mich bisweilen vergisst ... *gg
Und ich fühle mich (noch) nicht alt.
LG Sappho

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.01.14:
So habe ich es verstanden. Vielleicht gibt es niemanden, den er nicht manchmal vergisst.

 Didi.Costaire (18.01.14)
Zum Glück muss ich Hypnos selten bitten.
Liebe Grüße, Dirk

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.01.14:
Merci, Didi. Das erstaunt mich bei einem so ausgeschlafenen Jungen nicht.
LottaManguetti (59)
(18.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.01.14:
Grazie, Lotta. Ich teile mir den * mit Lothar.
Liebe Grüße
Ekki

 AZU20 (18.01.14)
Kann ich voll nachvollziehen. Hypnos lässt mich allerdings oft im Stich. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.01.14:
Gracias, Armin. Er weiß, dass du nur ganz selten etwas übersiehst.
LG
Ekki
Graeculus (69)
(18.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.01.14:
Merci, Graeculus, ich betrachte das als Kompliment.
MarieM (55)
(18.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.01.14:
Grazie, Marie. Ich freue mich besonders, dass du Hypnos als Schützenden erkannt hast.
Liebe Grüße
Ekki
LancealostDream (49)
(18.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.01.14:
Vielen Dank, Lanze. "Traumatische Erfahrung", du weißt, wie ich solche Wortspiele liebe.
LG
Ekki
Pocahontas (54)
(19.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 20.01.14:
Merci, Sigi, ich werde es heute gleich ausprobieren. Mit der entsprechenden Andacht wird es funktionieren.

Liebe Grüße
Ekki

 Fuchsiberlin (19.01.14)
Jeder der seine wohltuende Kraft spürt, ist letztendlich froh drum, auch wenn er diesen am liebsten eine Stunde später als Gast bei sich gehabt hätte.

LG
Jörg

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.01.14:
Genau so ist es, Jörg. Vielen Dank.
LG
Ekki

 TrekanBelluvitsh (20.01.14)
...tern.

Ich will ja dein schönes Gedicht nicht auf falsche Pfade führen, doch Hypnos trägt in Träumen auch gern mal die hässliche Fratze des Schmerzes, des Fürchterlichen, des Unvergesslichen. Spätestens beim Erwachen schmerzt das dann sehr. Aber wohl darum weil man
"entführe mich in Stunden tiefen Vergessens
oder ins Land leichter Träume"
erwartet. Und damit sind wir dann wieder bei deinem Gedicht und seiner Aussage.

Ein Gernschläfer.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 20.01.14:
Danke, Trekan. Es stimmt, dass Hypnos auch Schmerzen bringen kann. Aber man darf ihn um leichte Träume bitten.
Es gibt auch ein Mittel gegen seine Willkür. je weniger du verdrängst, je weniger sinkt ins Unterbewusstsein, aus dem die schmerzhaften Träume kommen.
LG
Ekki

 ViktorVanHynthersin (20.01.14)
"Den Seinen gibt es (der) Herr Hypnos im Schlaf“ )) Gerne gelesen, lieber Ekkehart.
Herzliche Abendgrüße
Viktor

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 21.01.14:
Vielen Dank, Viktor. Wenn wir zu den Seinen gehören, lasst uns die Gnade immer wieder genießen.
Herzliche Grüße
Ekki

 Dieter Wal meinte dazu am 21.01.14:
 Dem Seinen gibt er es im Schlaf. Buber/Rosenzweig: Im Schlaf gibt ers seinem Freund.
(Antwort korrigiert am 21.01.2014)

 irakulani (20.01.14)
Leider kommt er oft zur unrechten Zeit, im unrechten Moment. Warten wir auf ihn, dann trödelt er, und wollen wir ihn fernhalten, übermannt er uns heimtückkisch.
Dennoch bin ich dankbar, dass ermich nicht ganz vergisst- denn ohne ihn, würde selbst die größte Neugier auf das Leben sterben.

Er erquickt uns, beschert uns Träume, lässt uns Atemholen um dann mit neu entfachter Wissbegier alles zu entdecken, was uns das Leben beschert.

Er hat die Ode verdient, lieber Ekki , ich stimme gern mit ein!

L.G.
Ira

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 21.01.14:
Grazie especiale, Ira. Dein Kommentar bringt alles auf den Punkt, was ich mir beim Schreiben der Ode gedacht habe.
LG
Ekki

 Dieter Wal (21.01.14)
Verspürte leichte Müdigkeit, als ich auf die Hymne stieß, schlief jedoch unmittelbar, Stirn und Wange auf der Tastatur, ein, noch bevor ich die erste Strophe ganz gelesen hatte. Erwachte nach zwei süß verträumten Stunden, ach der Traum war lieblich ... , und bedanke mich dafür. Jetzt erst gelangte ich erfrischt bis zum Schluss. Die Ode ist meisterhaft.
(Kommentar korrigiert am 21.01.2014)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 21.01.14:
Merci für dieses schöne Kompliment, Dieter. Ich brauche jetzt lange keinen Schlaf.
Scrag (28)
(22.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 22.01.14:
Grazie, Marco, wer träumen kann, hat mehr vom Leben.
LG
Ekki
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