Ode auf die Stille

Gedicht zum Thema Stille

von  EkkehartMittelberg

Wenn der Lärm der Straße verrauscht,
das Staccato der Massenmedien
für eine Weile verebbt,
der geschäftige Wind des Tages sich legt,
ist deine Zeit gekommen,
tiefe Quelle neuer Kraft.

Mein Herz schlägt langsamer,
mein Puls entschleunigt sich
und ich bin bereit,
dass du mich umfängst.
Ich lasse mich gehen,
gebe Erinnerungen
Raum aufzusteigen
und manchmal fügen sich gelassen
Worte wie von selbst
zu einem Gedicht.

© Ekkehart Mittelberg, Januar 2014

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (14.01.14)
Ein Professor an der Uni meinte früher immer: "Nutzen sie die stillen Stunden zwischen eins und drei". Und damit meinte er nicht den Nachmittag!
Denn auch die Erkenntnis lieb die Stille.
(Kommentar korrigiert am 14.01.2014)

 SapphoSonne meinte dazu am 14.01.14:
Aber nur wenn man nicht übermüdet ist Oder gerade dann?

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 14.01.14:
Ja, Sappho, gerade dann, weil man in diesem Zustand besonders sensitiv ist.

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 14.01.14:
@trekan: Danke. Dein Professor hat recht, was mich angeht. Ich arbeite um diese Zeit viel langsamer, aber gelöster.

 susidie (14.01.14)
Die Stille ist eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration.
Besonders, wenn man der Stille in sich lauschen kann. Ein wunderschönes Gedicht. Liebe Grüße von Su :)

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 14.01.14:
Grazie, Susi. "Der Stille in sich lauschen". Das ist das Entscheidende, vorausgesetzt, sie kehrt ein.
Liebe Grüße
Ekki

 LotharAtzert (14.01.14)
Hab mir gerade einen Hut aufgesetzt ... um ihn vor Deinen stillen Worten zu ziehen.
LG
Lothar

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 14.01.14:
Vielen Dank, Lothar. Wenn es still rüberkommen sollte, freut es mich sehr.
LG
Ekki

 franky (14.01.14)
Hi lieber Ekki,

Interessant wie einfache Gedanken so gefällig zu einem Kunstwerk zusammengefasst werden können. Schlichtheit hat seinen eigenen tiefen Wert.

Morgengrüße

Von Franky

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.14:
Merci, Franky, für das Erkennen der Intention. Auf Schlichtheit kam es mir an.
LG
Ekki

 monalisa (14.01.14)
'Worte wie von selbst' hab ich gerade nicht zur Verfügung, vielleicht ists nicht still genug in mir. Aber auch ich schätze die Stille, die ja eigentlich bloß geräuscharm ist, sie hat mir schon so viel eingeflüstert ...

Liebe Grüße,
mona

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.14:
Grazie, Mona. Worte wie von selbst stehen mir auch nur selten zur Verfügung.
Die Stille ist tatsächlich "bloß geräuscharm". Ich meine manchmal ein feines Rauschen zu hören. Wahrscheinlich Einbildung.
Liebe Grüße
Ekki

 Jorge (14.01.14)
Das Gegenteil von Stille lässt keinen Vers entstehen.
LG Jorge

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.14:
Vielen Dank, Jorge. Es entstehen allenfalls nur flüchtige Verse.
LG
Ekki
Anne (56)
(14.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.14:
Vielen Dank, Anne. Das Einfache wird öfter als wahr empfunden als das Komplexe.
Liebe Grüße
Ekki
Pocahontas (54)
(14.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.14:
Grazie, Sigi, in der Stille liegt Kraft. Das zeigt dein schöner Kommentar.
Liebe Grüße
Ekki

 loslosch (14.01.14)
... und manchmal fügen sich ... Worte ... zu einem Gedicht.

very clever! dem leser bleibt die entscheidung überlassen, ob es um den kairos genau hier geht. (ich schweig fein still.)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.14:
Danke, Lothar. Den Kairos gibt es nur wenige Male im Leben. Hier geht es nur um einen wiederholbaren begrenzten Zeitraum innerer Lösung.

 Dieter Wal (14.01.14)
Wie wäre es mit der greifbaren nächtlichen Stille auf dem Land? Dem dunkleren Marineblau bis Tintenschwarz des Sternenhimmels. Und den Rehen, die im Garten grasen?

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.14:
Vielen Dank, Dieter. Verführe mich nicht, sonst sehe ich noch mehrere Einhörner. ;-D

 Songline (14.01.14)
Ich lächle. Genau so, Ekki. Genau so.
Liebe Grüße
Song

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.14:
Merci Songline. Ich lächle mit dir.
Liebe Grüße
Ekki
LancealostDream (49)
(14.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.14:
Gracias, Lanze. Es lebe die motivierende Stille.
LG
Ekki
Zweifler (62)
(14.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.14:
Danke für den neuen Aspekt, Zweifler. Man muss sich auf Stille einlassen können, damit sie stärkend wirkt.

 AZU20 (14.01.14)
Ja, in einem Zustand zwischen Tag und Traum. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.14:
Genau, Armin. "Zwischen Tag und Traum." Darin könnte die Antwort liegen, warum diese nächtliche Zeit so kreativ macht.
Besonderen Dank.

 Didi.Costaire (14.01.14)
Hallo Ekki,
verblüffend ist die Erkenntnis nicht, aber für jeden nachvollziehbar. Allenfalls beim Pulsschlag gibt es Unterschiede.
Liebe Grüße, Dirk

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.14:
Ja Didi, die Erkenntnis ist zu schlicht, um verblüffend zu sein.
Aber das Schlichte wird oft übersehen.
Ich danke dir.
Liebe Grüße
Ekki
wa Bash (47)
(14.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.14:
Merci, wa bash, ich sag's ja: praktisch, patent, poetisch. )

 ViktorVanHynthersin (14.01.14)
Ich stimme jeder Zeile Deiner Ode zu, lieber Ekkehart, gebe aber zu bedenken, dass manche Menschen mit der Stille ein Problem haben. Ohne Trubel und (selbstverursachten) Krach scheinen sie sich nicht zu spüren.
Herzliche Grüße
Viktor
janna (66) meinte dazu am 14.01.14:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.01.14:
@Viktor:Gracias Viktor, ja, manche Menschen halten Stille nicht aus und erfahren sich selbst nur in Trubel und Krach.
@Janna: Danke, Janna, deine Deutung scheint der von Viktor zu widersprechen. Und dennoch ist auch sie richtig, weil dein Begriff von spüren umfassender ist und sich auf die Persönlichkeit bezieht.
Ich danke euch beiden.
Liebe Grüße
Ekki

 irakulani (14.01.14)
Die Stille ist der Kosmos aus dem Neues entstehen kann, und sie ist ein Spiegel des Inneren.

Dennoch kann auch ein Zuviel an Stille erdrückend sein. Ich denke hier an die einsamen Menschen, die sich wünschten, dass einmal ein Wort ihre Stille durchbräche.

In dem Sinn, in dem du hier die Stille besingst, lieber Ekki, ist sie eher Raum für Entspannung, Entschleunigung und die Geburtstätte des Kreativen.

Heutzutage eher eine kostbare Rarität!

L.G.
Ira

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.01.14:
Vielen Dank für diesen in jeder Hinsicht zutreffenden Kommentar, Ira.
Liebe Grüße
Ekki
Fabi (50)
(15.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.01.14:
Merci, Fabi. Selten, aber in letzter Zeit etwas öfter mit wachsender Gelassenheit.
LG
Ekki

 sensibelchen13 (15.01.14)
Ja, die Stille - sie ist Balsam für die Seele, lieber Ekki.

Herzlichst
Helga

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.01.14:
Vielen Dank, Helga. Sie ist es auch für mich.
Herzlichst
Ekki

 Ganna (27.01.14)
...die Stille ist ein Thema, was mich nie loslässt und immer wieder herausfordert, weil sie zuerst durch Abwesenheit von...definiert wird. Hier ist es Dir sehr gut gelungen auf das hinzuweisen, was Stille ausmacht...Form und Inhalt gelungen in Übereinstimmung gebracht...

LG Ganna

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 27.01.14:
Merci, Ganna. Ich bin dabei, mehr von dir zu lesen und glaube jetzt schon zu verstehen, was du "mit Abwesenheit von" meinst.
Liebe Grüße
Ekki
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