Spätlateinisches

Glosse zum Thema Worte

von  loslosch

Quid facies, facies Veneris si veneris ante? Ne sedeas? Sed eas, ne pereas per eas (Marquis de Bièvre, 1747 bis 1789; Calembours et autres jeux sur les mots d´esprit). Was wirst du tun, wenn du vor die Anmut und Schönheit [facies hier im Plural] der Venus getreten bist? Dich etwa hinsetzen? Doch solltest du weggehen, damit du durch diese (Schönheiten) nicht umkommst.

Ein sehr gelungenes Wortspiel (französisch: calembour) des Markgrafen. Leider wird es meist ungenau (gedankenlos und lieblos) übersetzt. Die absolute Präzision des Marquis gerät dabei ins Hintertreffen. Welch eine Vielzahl von Doppelungen: Zweimal facies, zweimal veneris, viermal -eas, diese vier aus verschiedenen Wortstämmen oder -endungen gebildet. Die Wortstellung im Satz erscheint etwas manieriert, ist allerdings kein Regelverstoß. Der Römer selbst erlaubte sich allerlei, wenn er das konstante Versmaß suchte. Ein sehr origineller Versuch post mille trecentos annos exitus imperii Romanorum (1300 Jahre nach dem Untergang des Reiches der Römer).

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (15.02.14)
Eine Spielerei mit der Schönheit, die tatsächlich etwas erschreckendes haben kann, uns aber immer wieder anziehen wird. Und wenn sie dann noch singen kann...  Simone  Simons

 loslosch meinte dazu am 15.02.14:
stehst du auf fussich?

 TrekanBelluvitsh antwortete darauf am 15.02.14:
Nee, mehr auf rothaarige metalsingende Niederländerinnen...  Charlotte  Wessels.
Graeculus (69)
(15.02.14)
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 loslosch schrieb daraufhin am 15.02.14:
entre nous: zu 75% dem autor!
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