Erstens kommt es anders ...

Glosse zum Thema Schicksal

von  loslosch

Homo semper aliud, fortuna aliud (Publilius Syrus, 1. Jh. v. Chr.; Sententiae). Der Mensch erwägt immer das eine, das Schicksal das andere. Oder: Der Mensch plant immer anders als das Schicksal.

Solche Sinnsprüche sind alt, haben schon ein langes Leben. Moderne Variante: Der Mensch denkt, und Gott lenkt. Oder parodistisch: Der Mensch dachte, und Gott lachte. Ihr Ursprung geht auf die Sprüche des Salomo etwa tausend Jahre v. Chr. zurück. Dort heißt es: Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg, aber der Herr lenkt seinen Schritt. Ohne satirischen Unterton, aufs tiefe Gottvertrauen gerichtet. Wilhelm Busch, der Schelm, hat den Gedanken in "Plisch und Plum" 1882 fortgesponnen: "Aber hier, wie überhaupt, kommt es anders, als man glaubt." Vermutlich die Frühform der Überschrift: Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.

Unübertroffen und nicht weiter ausbaufähig. Aber bedenke wohl: Erstens kommt es anders ...

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (24.11.15)
Es gibt ja immer noch den   Widerruf!
(Kommentar korrigiert am 24.11.2015)

 loslosch meinte dazu am 24.11.15:
als ich plisch und plum aufspürte, dachte ich sofort an das ungleiche duo. und an pat und patachon!

 TrekanBelluvitsh (24.11.15)
Na, aber das Schicksal plant auch, wenn man selbst es nicht tut. Im nächsten Leben werde ich Gott.

 loslosch antwortete darauf am 24.11.15:
oder umgekehrt: ich bin der von gott gesandte!

 TrekanBelluvitsh schrieb daraufhin am 24.11.15:
Wenn das auf mich zuträfe, hätte das Schicksal wirklich gaaaaaanz anders geplant als der Mensch. :D
Graeculus (69)
(24.11.15)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 loslosch äußerte darauf am 24.11.15:
Fatali lege tenemur (Ovid, 43 v. Chr. bis ~17 n. Chr.; Metamorphoses). Durch ein schicksalhaftes Gesetz sind wir gebunden.

das habe ich gespeichert. apoll beklagt hier seine unsterblichkeit! (überschätze bitte nicht meine kenntnisse der griechischen mythologie.)
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram