Rudimentäres Latein

Kurzprosa zum Thema Sprache/ Sprachen

von  loslosch

Insanire facit mures absentia catti (aus dem Mittelalter). Die Abwesenheit des Katers bewirkt, dass die Mäuse in Verzückung geraten. Oder: Ist der Kater weg, geraten die Mäuse in Verzückung.

Fünf Wörter nur. Latein wirkt, in Ermangelung der Wortvielfalt moderner Sprachen, oft stenogrammstilartig. Das gibt dem Übersetzer die Möglichkeit, zu modellieren, ja zu modulieren. Die knappe Sprache wirkt auf den heutigen Leser fallweise belustigend. Hier erinnert er sich an das deutsche Sprichwort, das wohl den Römern zu verdanken ist: Ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf dem Tisch. Eine Einladung zur Metaphernbildung. Für die Katze steht dann der Herr, der Meister, der Chef.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (21.11.15)
Na ja, das Mittelalter hat schon auf seine ganz eigene Art Latein gesprochen. Es bleibt die Frage, ob es für einen Gelehrten aus dieser Zeit heute zum großen Latinum reichen würde.

Und dieser Sinnspruch ist der Beweis, das "Tom & Jerry" tatsächlich erst in der Neuzeit erfunden wurde. Denn da gerät die maus ja nur in Verzückung, wenn der Kater da ist.

 loslosch meinte dazu am 21.11.15:
klar hat sich das latein im MA fortentwickelt einschl. der regularien. dennoch meine ich, dass die verblichenen jungs das gr. latinum locker bestehen würden.

 EkkehartMittelberg (21.11.15)
Ein Schlager aus den fünfziger Jahren umschrieb die lakonische Ekenntnis des rudimentären Latein so:

Unser Chef ist nicht da,
das haben wir gern;
denn wir kennen ihn nah
und lieben ihn fern.
Wollte Gott, er kehrte nie zurück.
Das wär unser Alles, unser Glück.

aus dem Gedächtnis zitiert
mannemvorne (58) antwortete darauf am 21.11.15:
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 loslosch schrieb daraufhin am 21.11.15:
ekki hat die suchleistung erbracht, den rest erledigen die suchmaschinen. dieser flache schlager mit der monotonen melodie war in den 1950ern kein renner. mir ist er jedenfalls neu.
mannemvorne (58) äußerte darauf am 21.11.15:
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 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 21.11.15:
Danke, Mannem, ich halte den flachen Text (welcher Schlagertext ist es nicht?) dennoch für ein interessantes Zeitdokument. In solchen Harmlosigkeiten erschöpfte sich die "Kritik" der 50er Jahre meistens.
Graeculus (69)
(21.11.15)
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 loslosch meinte dazu am 21.11.15:
na, schwein gehabt. die im forum hatten aber entzugserscheinungen.

 Dieter Wal meinte dazu am 21.11.15:
Dank des Latino-Automaten von kV konnten wir uns täglich für 20 Cent eine Sentenz ziehen. Dann gings einigermaßen. Aber es fiel mir schwer.

 loslosch meinte dazu am 22.11.15:
ich glaub dir aufs wort. *lach

 Theseusel (21.11.15)
...in die Ecke Besen!

 loslosch meinte dazu am 21.11.15:
die mäuse kennen kein losungswort, haben alles im (zu-)griff.
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