ein Staunen uns erfasst

Gedicht zum Thema Einsamkeit

von  GastIltis

Der Windwald hüllt sich nun in Schweigen.
Das heißt, dass alle Bäume ruhn,
dass sie geruhen, uns zu zeigen,
sie haben nichts mit uns zu tun.

Zwar viel gepriesen und besungen,
- die Stille ist ihm immanent -
fernab dem Schwall der Engelszungen,
den man von Markt und Straßen kennt.

Die Einsamkeit fällt sanft hernieder,
schwebt nebelweich auf das Geäst,
legt sich den Krähen ins Gefieder
und schmiegt sich an und krallt sich fest.

Und irgendwann mit leisem Raunen,
den Windwald regt ein neuer Hauch,
wird aus dem Schweigen dann ein Staunen,
das uns erfasst - wie Baum und Strauch.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von:  AZU20, Gerhard-W., Habakuk, Mullenlulle, niemand, plotzn, Sabira, Sanchina, Sätzer, Sinshenatty, Sylvia, TassoTuwas. 
Lieblingstext von:plotzn, Sabira, Sanchina, Sinshenatty, Sylvia.
Vielen herzlichen Dank!

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Kommentare zu diesem Text

Gerhard-W. (78)
(31.01.18)
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 GastIltis meinte dazu am 31.01.18:
Danke Gerhard, das finde ich aber nett! Den Begriff „Windwald“ hat mir mein Enkel (5) letzte Woche serviert, der mich täglich ausführt. Die Wege (echte und unechte Geheimwege) legt er fest. Als wir im Windwald (dem nahen Friedhof) ankamen, war Flaute. Da hatte ich ihm dann spontan die erste Zeile mit der Ergänzung „und was ist jetzt?“ angesagt, worauf genau so prompt zurückkam: „Jetzt werde ich den Schnee zertrampeln!“ (Verharscht, zerklumpt). Wer daraus dann nichts macht, ist selbst schuld.
Viele liebe Grüße von Gil.

 AZU20 (31.01.18)
Ich staune auch immer wieder über Deinen Einfallsreichtum. LG
Sätzer (77) antwortete darauf am 31.01.18:
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 GastIltis schrieb daraufhin am 31.01.18:
Lieber Armin, lieber Uwe, wenn ich euer Lob weitergeben könnte, das verstünde er noch nicht, mein kleiner Enkel. Ansonsten ist er natürlich Ansporn und Verpflichtung zugleich. Und Freude. Ebenso wie eure Kommentare. Danke + LG von Gil.
Sabira (58)
(31.01.18)
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 niemand äußerte darauf am 31.01.18:
Mir ging es genauso, beim Lesen ...
LG Irene

 GastIltis ergänzte dazu am 31.01.18:
Liebe Sigrun, liebe Irene, mir geht es häufig mit Gedichten anderer (großer oder unbekannter) Poeten so: sie können mich auch, vielleicht gewollt, in die Stimmung versetzen, in der sie geschrieben worden sind. Manchmal geht es dann soweit, dass ich selbst beginne zu schreiben. Ob es jeweils gelingt, ist eine andere Frage.
Danke und herzliche Grüße von Gil.

 TassoTuwas (31.01.18)
Wieder so ein Sahnestück aus der Feinkostabteilung Lyrik!
Aus Ehrfurcht bin ich jetzt mindestens acht Tage unfähig ein "Hau-drauf-Gedicht" zu erfinden.
LG TT

 GastIltis meinte dazu am 31.01.18:
Ach du, wer sollte deinen Elan bremsen?
Kennt denn keiner diesen Tasso,
ausgekochter Frauenschwarm,
fängt die Damen mit dem Lasso?
Dreifach Nein! - Mit seinem Charme.
Danke und viele Grüße von Giltis.

 Mullenlulle (31.01.18)
Das klingt wieder so toll. Nicht ein Stocken oder gar Holpern, und der Inhalt passt perfekt zum stillen Lesegenuss, S3 ist der Hammer.

Danke!

 GastIltis meinte dazu am 01.02.18:
Nein, ich habe zu danken. Mit S3 bin ich selbst auch etwas zufriedener als mit den anderen Strophen. Herzlich Gil.
Sinshenatty (53)
(01.02.18)
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 GastIltis meinte dazu am 01.02.18:
Schade Sitting, vielleicht beim nächsten Mal. ;-((
Falls mir bis dahin etwas einfällt.
Gruß Gil.
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