Die Dinge sind so wie sie sind

Gedicht zum Thema Betrachtung

von  GastIltis

Die Dinge sind so wie sie sind
und nicht so wie sie scheinen.
Und wer nicht taub ist oder blind,
kann Tag und Nacht nur weinen.

Betrachtet man ein Ding bei Licht,
erscheint es wie verwandelt.
Dann wird zum Arsch das Angesicht
und wirkt nicht mal verschandelt.

Sieht man es in der Dunkelheit,
dann düster und verschwommen.
Und steht der nächste Tag bereit,
kann es kaum schlimmer kommen.

Was bleibt, das ist die Spanne Zeit,
in der uns Träume streifen.
Dann lässt uns unsre Einsamkeit
auch nach den Sternen greifen.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: Sin, Stelzie, plotzn, sandfarben, franky, AchterZwerg, Sätzer, Bella, Didi.Costaire, Irma, AZU20, klaatu, TassoTuwas, Jaika, EkkehartMittelberg, Jo-W..
Lieblingstext von: Sin, Ginkgoblatt, Jaika.
Zum Glück!

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (17.09.19)
Das ist wahr. Ganz besonders für Poeten.
In der Flut aktueller Nachrichten, der Verbreitung von "Realitäten", kann es einem wirklich übel werden.
Ich hatte eigentlich gehofft, zu einer Generation von Menschen zu gehören, die in Deutschland keinen Krieg erlebt haben und keinen mehr erleben werden - mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher.

Liebe Grüße
der8.
Sätzer (77) meinte dazu am 17.09.19:
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 GastIltis antwortete darauf am 17.09.19:
Liebes Achtel, man kann z.B. männer-, frauen-, jungmädchen-, alters-, behinderten-, ausländerverachtend oder wie auch immer schreiben (sollte aber nicht!), meine Anrede „Achtel“ soll bitte keine mathematische Wertung deiner hochgeschätzten Persönlichkeit sein. Zum Glück weiß ich, wie du heißt, halte mich aber an die Empfehlung des Web, keine Klarnamen zu verwenden. Also, auch wenn meine Zeilen etwas anders aussehen: die Welt ist schön. Sicher kennen wir die Folgen von Kriegen; ich habe brennende Flugzeuge vom Himmel stürzen sehen. Trümmer, Trümmer, Trümmer! Und viele meiner Lehrer waren, wie es damals hieß, Versehrte. Aber jeden, der in unserem Land den Krieg schönredet, und Waffen herstellt und vertreibt (angeblich, um Arbeitsplätze zu sichern), kann man nur mit Verachtung begegnen. Aber ganz so bitter sollten meine Zeilen nicht zu lesen sein. Wenn doch, ist es ein wenig schade. Danke für deinen Text und LG von Gil.
Sätzer (77)
(17.09.19)
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 GastIltis schrieb daraufhin am 17.09.19:
Hallo Sä, sollten sie eigentlich nicht. Warum? Weil genau da die Falschen einhaken, um die Fehler aufzuzeigen, die die Etablierten machen, und mit denen sie gern selbst ans große Geld kommen möchten. Die Schwierigkeit für die Masse liegt darin, auseinanderzuhalten, wer gut und wer böse ist. Eigentlich beide Seiten, weil sie auf die hören (müssen), die am sprichwörtlichen Geldhahn sitzen. Früher musste sich der König bei den großen Geldhäusern das Geld borgen, um Kriege führen zu können. Heute regelt das Volk, „vertreten“ durch das Parlament, per Gesetz/Steuer die Verteilung der Finanzen. Und die Medien begründen es so, dass es auch der Dümmste versteht. Was nützen da unsere Zeilen?
Danke und viele liebe Grüße von Gil.

 Didi.Costaire (17.09.19)
Guten Morgen, Gil,
von mir bekommst du einen Stern dazu.

Die Dinge sind doch häufig Mist
und so dem Menschen feind.
Die Sonne bloß ist wie sie ist
und gleichfalls wie sie scheint.

Liebe Grüße, Dirk

 GastIltis äußerte darauf am 17.09.19:
Danke Dirk, dein Stern möge leuchten! Wenn es ein Weißer Zwerg ist, der bis zu 20 Milliarden Jahre alt werden kann, will ich gern übersehen, dass dann die Sonne, zunächst als Roter Riese und später als Weißer Zwerg kaum mehr als unsere alte angestammte Heimat bewertet werden kann, zumindest scheint es so. Herzlich grüßt dich Heimatkundler und Hobbysterne„koch“ Gil.

 Irma (17.09.19)
Wie heißt es doch so schön? "Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden." LG Irma

 GastIltis ergänzte dazu am 17.09.19:
Liebe Irma, danke für den wunderbaren und sehr gut passenden Beitrag zu meinen Zeilen. Was soll ich noch hinzufügen? Ja, danke auch für die Grüße, die ich herzlich erwidern möchte. Gil.

 LotharAtzert (17.09.19)
Augenwischerei, spätes 19. Jh. Statt den eigenen Geist zu reinigen, wird in Jungmädchenattitüde (gut verreimt ins Weite blickend) lieber über die böse Gegenwart lamentiert. Dem Bürger gefällt's - eine Allianz, nicht unähnlich der, die man für die Unbilden verantwortlich macht.

Wünsche langes Leben
L.
Cora (29) meinte dazu am 17.09.19:
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 LotharAtzert meinte dazu am 17.09.19:
Nein Cora, das tue ich nicht. Es ist auch nicht verachtungsvoll gemeint, sondern als Warnung zu verstehen. Gerade hab ich ja über drei Musen voller Hochachtung geschrieben. Was ich kritisiere ist, daß man eine Zeit herbeisehnt, die fast 200 Jahre zurück liegt. Damals begann sich die Entwicklung des Nationalismus schon abzuzeichnen und wir wissen, wie es weiter ging.
Cora (29) meinte dazu am 17.09.19:
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 LotharAtzert meinte dazu am 17.09.19:
Sehnsucht doch nicht nach der Zeit, sondern so hat man damals gedichtet - lies mal Eichendorff zB.. Das scheiß verdammte Lied, das in allen Dingen immer und immer noch fort und fort schläft und überhaupt *schwerseufz schluchz flenn' ...


sorry, das mit der Zeit habe ich unklar ausgedrückt, da hast du natürlich recht.

Antwort geändert am 17.09.2019 um 12:56 Uhr
Cora (29) meinte dazu am 17.09.19:
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 LotharAtzert meinte dazu am 17.09.19:
Ach komm', man darf alles, sogar Phrasen dreschen und sie als tief empfunden hinstellen - jetzt wird's mir zu blöd.
Servus, wünsche langes Leben.

 GastIltis meinte dazu am 17.09.19:
„Wünschelrute

Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort.
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.“

Liebe Cora, aus den zwei Worten „Dinge“ und „träumen“, die Eichendorffs Vierzeiler mit zu einem der schönsten Verse aller Zeiten gemacht haben, und die ich auch in meinem Gedicht verwendete, zu der etwas eigenwilligen Bewertung eines L.A. zu kommen, bedarf es schon „verwegener“ geistiger Auswüchse. Aber er hat sie nun einmal. Weil er so anders ist. Aber gut finde ich, wie du ihn in die Schranken verweist. Komisch ist, dass er einen „Schein“-Rückgriff von 200 Jahren kritisch wertet, seinen eigenen in die Antike, die Musen betreffend, aber voller Hochachtung preist. Zweitausend Jahre mal eben so geschenkt. L.A. der Widersprüchliche. Irgendwer wird ihn schützen und ihm ein Leben gewähren, das seiner Einstellung entspricht.
Danke und LG von Gil.

@ L.A.: Und übrigens: mir mit meinen Zeilen eine Sehnsucht zu unterstellen, die der Zeit des Nationalismus die Pforten öffnet, ist mehr als absurd.
Cora (29) meinte dazu am 17.09.19:
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 GastIltis meinte dazu am 17.09.19:
Danke Cora!
Fischteig (68)
(17.09.19)
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 GastIltis meinte dazu am 17.09.19:
Hallo Fischteig, Gemeinsamkeit ist eine wunderbare Sache. Sie mit Tagträumen zu verbringen, ist nicht nur inspirierend, sondern sie kann auch gesundheitsfördernd und -erhaltend wirken. Das ist eine Tatsache. Die Träume, die uns in der Nacht streifen, vielleicht weil sie eine wahre oder latente Einsamkeit „erwischen“, können zumindest genauso interessant und spannend sein. Dein Beitrag stellt eine willkommene Erweiterung dar. Vielen Dank. Herzlich grüßt dich Gil.
Fischteig (68) meinte dazu am 17.09.19:
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 TassoTuwas (17.09.19)
Lieber Freund, als ich vor Jahren erkennen musste, dass mein Arm zu kurz war, um nachts nach den Sternen zu greifen, überfiel mich eine große Trauer, aus der mich zu befreien schien mir unmöglich. Doch dann kam die Erleuchtung, mein kurzer Arm war immer noch lang genug um mich tags am Arsch zu kratzen!
So betrachtet ist alles gut und wird's auch bleiben, was ich auch von dir hoffe. Es grüßt und verneigt sich vor deinen Versen TT!

 GastIltis meinte dazu am 17.09.19:
Lieber Tasso, du hast versucht, wie immer im Leben, alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Hattest du gedacht. Dir ist auch eine Lösung eingefallen, die an Solidität nicht zu überbieten ist. Es sei denn, du drehst den Spieß um. Wie? Dazu muss ich dir eine PN senden, um keine Urheberrechtsverletzung zu begehen. Aber es wäre die Lösung, finde ich. Was meinst du? Danke und liebe Grüße von Gil.
Al-Badri_Sigrun (61)
(17.09.19)
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 GastIltis meinte dazu am 17.09.19:
Liebe Si, einen traurigen Beitrag hast du geliefert. Zu Zeilen, die es eigentlich nicht sein sollten. Aber was soll ich tun? Wenn man etwas schreibt, ist es ein Teil von einem selbst. Die ungewollte Melancholie kommt hindurch, auch wenn man es mit einer Maske versucht. Natürlich ist die letzte Strophe eigentlich das Ziel des Gedichtes: öffnend und hoffend. Danke für dein kluges Erkennen. Herzlich Gil.

 EkkehartMittelberg (17.09.19)
Lieber Gil,
der größte Teil der Dichtung ist Weltflucht. Sie will den Arsch nicht sehen und greift nach den Sternen. Das nimmt ihr aber ihre Schönheit nicht.
Herzliche Grüße
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 17.09.19:
Lieber Ekki, deine Weisheit ist unübertroffen. Wie du mit zwei drei Federstrichen das Wesentliche feststellst, ist immer wieder faszinierend. Danke für deine knappen aber aussagestarken Zeilen.
LG von Gil.
Sin (55)
(29.09.19)
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 GastIltis meinte dazu am 30.09.19:
Danke Rothaut, was soll ich dazu schreiben. Eigentlich, dass ich lieber freundliche, optimistische Zeilen schriebe. Ja, es stimmt. Aber sie müssten dann auch gelingen. Und daran hapert es. Jetzt habe ich es sogar mit der Prosa, die ich morgen einstellen werde, versucht. Zu lang, zu mühselig, zu eigensinnig würde ich sie beurteilen. Aber ich werde ja nicht gefragt. Zum Glück! Irgendetwas dazwischen wäre mir lieber. Wer weiß …
Viele herzliche Grüße von Gil.
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